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Stau in Sterzing? Muss nicht sein...

Wenn es an der Mauststelle Sterzing immer wieder zu Staus und langen Wartezeiten komme, liege das am “unzeitgemäßen Mautsystem”, sagt Sven Knoll. Das soll sich ändern.

Für viele Autofahrer, die regelmäßig auf der A22 den Brenner überqueren, zählt die folgende Verkehrsmeldung beinahe zum Alltag: “Brennerautobahn, zwischen Brenner und Sterzing x Kilometer Stau wegen Überlastung.” Vor allem zu Stoßzeiten an Feiertagen und Ferienbeginn gehören Staus in Sterzing, genauer gesagt vor der dortigen Autobahn-Mautstelle, dazu. Warum eigentlich? Das wollte Sven Knoll mittels einer Anfrage im Landtag ausforschen. Denn: “Wenige Kilometer weiter, vor der Mautstelle in Schönberg bilden sich keine Staus”, hat der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit festgestellt. Sein Verdacht: Die Staus in Sterzing seien vor allem auf ein unzeitgemäßes Mautsystem zurückzuführen: “Am Fronleichnamswochenende (28. und 29. Mai, Anm.d.Red.) entstand in Sterzing beispielsweise ein Megastau mit bis zu zwei Stunden Wartezeit, während es in Schönberg zu überhaupt keinen Verkehrsbeeinträchtigungen kam, obwohl dort wesentlich mehr Autos die Mautstelle in Richtung Norden passierten.” Die Zahlen sprechen laut Knoll eine eindeutige Sprache. Während zum Beispiel am Samstag, 28. Mai, an der Mautstelle Sterzing insgesamt 36.000 Fahrzeuge gezählt wurden, passierten am selben Tag 39.818 Fahrzeuge die Tiroler Mautstelle Schönsberg. Das selbe Szenario auch am Folgetag: 38.000 Fahrzeuge in Sterzing, 40.418 in Schönsberg.

Auf seine Anfrage im Landtag habe er ein zum Teil “skurrile” Antwort erhalten, schreibt Sven Knoll in einer Presseaussendung. So sei ihm unter anderem mitgeteilt worden, dass ein Grund für die Staubildung in Sterzing auch darin liege, dass die Autofahrer in Schönberg den Mautbetrag bereits passend bereithalten würden, während sie dies in Sterzing angeblich nicht täten. Für den STF-Landtagsabgeordneten steht hingegen fest: “Die Mautstelle in Schönberg hat ein moderneres und kundenfreundlicheres Mautsystem und kann somit in kürzerer Zeit mehr Autos abfertigen.” Knoll wird daher im Landtag einen Beschlussantrag einreichen, mit dem eine Überarbeitung des Mautsystems und eine einheitliche Autobahngebühr für die gesamte Brennerautobahn gefordert wird. Denn die enormen Staus in Sterzing seien nicht nur “ein Ärgernis für die Autofahrer und somit ein Imageschaden für das Tourismusland Süd-Tirol, sondern auch eine unerträgliche Belastung für die Bevölkerung im Wipptal”, schließt Knoll.

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M E Di., 21.06.2016 - 17:15

Herr Knoll, bitte setzten sich auch für ein moderneres und kundenfreundlicheres Preismodell in den Supermärkten ein, ist stehe dort sehr oft in einer langen Schlange.

Di., 21.06.2016 - 17:15 Permalink
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F. T. Di., 21.06.2016 - 17:24

Es sieht so aus als ob der junge Mann keine grosse Erfahrung mit Fahrten auf
Autobahnen hat, sonst wuerde er nicht so einen Kaese verzapfen. Auf der
Brennerautobahn fahren 100% der Autos am Schoenberg die gleiche Strecke,
also zahlen sie alle € 9. In Sterzing kommen Autos die in Brixen eingefahren sind oder in Verona, oder in Mailand. Wie soll da eine einheitliche Maut bezahlt werden ? Aber was macht man nicht alles um irgendwie in die Presse zu kommen.

Di., 21.06.2016 - 17:24 Permalink
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Luis Durni Di., 21.06.2016 - 19:43

tja, komisch, in sterzing ist richtung norden stau. würde man die mautstelle weglassen wäre der stau in schöneberg.
sterzing taktet den verkehr. so einfach ist das.
ich bin richtung süden bei schöneberg im stau eine stunde gestanden und sterzing war alles frei. freu mich schon auf die grenzkontrollen..

Di., 21.06.2016 - 19:43 Permalink
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Benno Kusstatscher Di., 21.06.2016 - 23:22

Die Frage ist nicht, warum in Österreich alles hui und in Italien alles pfui. Die Frage ist schlicht, warum wir in der Euregio gleich zwei Mautstationen zwischen Bozen und Innsbruck brauchen.

Di., 21.06.2016 - 23:22 Permalink
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Sigmund Kripp Mi., 22.06.2016 - 07:07

Die übergeordnete Frage lautet: Warum haben wir so miserable Zugverbindungen, dass so viele Menschen das Auto - trotz Stau - als das bessere Verkehrsmittel betrachten?

Mi., 22.06.2016 - 07:07 Permalink
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Waltraud Astner Mi., 22.06.2016 - 08:28

Dass überall kontrolliert wird liegt daran, dass es am Brenner eine richtige Grenze gibt und die Europaregion ein Luftschloss unserer Politiker.

Mi., 22.06.2016 - 08:28 Permalink