Wirtschaft | Eisacktal

Zulauf für den BBT

2018 sollen die Bauarbeiten für die 1,55 Milliarden teure BBT-Zulaufstrecke im Eisacktal beginnen. Am Freitag kam das Ok aus Rom. In Südtirol ist man rundum zufrieden.
BBT-Arbeiten
Foto: BBT SE

Stichjahr ist 2026. In neun Jahren soll der Brennerbasistunnel in Betrieb genommen werden. Ob auch die Zulaufstrecken für das “Jahrhundertprojekt” (O-Ton Arno Kompatscher) zeitgerecht fertig gestellt werden würden, war lange Zeit ungewiss. Nun gibt es zumindest für eine der in Südtirol geplanten Zulaufstrecken gute Neuigkeiten. Am gestrigen Freitag (3. März) hat das interministerielle Komitee für Wirtschaftsplanung (CIPE) in Rom grünes Licht für das erste Baulos der BBT-Zulaufstrecke Franzensfeste-Waidbruck gegeben. “Damit haben wir die Baugenehmigung sozusagen in der Tasche”, zeigte sich Landeshauptmann Kompatscher in einer ersten Reaktion über die Nachricht aus Rom erfreut.

Im Oktober 2015 war das Einreichprojekt für die Zulaufstrecke im Eisacktal in Rom hinterlegt worden. Zugleich wurde damals eine Dienststellenkonferenz eingesetzt, in deren Rahmen die betroffenen Gemeinden und das Land Südtirol Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge vorlegen konnten. Knapp ein Jahr dauerte der Dialog zwischen Rom, Bozen und dem Eisacktal, bis er schließlich im September 2016 abgeschlossen wurde. “Gesprächts- und Kompromissbereitschaft” und eine “gute Zusammenarbeit” attestieren neben Kompatscher auch die Kammerabgeordneten Daniel Alfreider, Renate Gebhard und SVP-Bezirksobmann Herbert Dorfmann den beteiligten Akteueren. Neben den Zuständigen im Transportministerium und den institutionellen Vertretern des Landes und der Gemeinden, hatten auch der italienische Schienennetzbetreiber RFI, Italferr und die Verantwortlichen der BBT-Beobachtungsstelle am Tisch gesessen.

Großes Augenmerk wurde vonseiten der Südtiroler auf das Thema Lärm gelegt. “Das wahrscheinlich größte Lärm-Monitoring bisher” habe es im Eisacktal gegeben, bestätigt Martin Ausserdorfer von der BBT-Beobachtungsstelle. Man habe “größte Sorgfalt” walten lassen, um den Menschen, die in der Nähe der künftigen Baustelle leben, sowohl in der Bau- als auch in der Betriebsphase der Zulaufstrecke den bestmöglichen Schutz vor Lärm, Vibrationen und Staub zu bieten, so Ausserdorfer.

Innerhalb 2017 soll RFI nun in Absprache mit Land und Gemeinden das Ausführungsprojekt für die Zulaufstrecke Franzensfeste-Waidbruck erstellen. 2018 folgt die Ausschreibung und der Baubeginn. Die notwendigen Finanzmittel von 1,55 MIlliarden Euro hatte das CIPE bereits im August 2016 bereit gestellt. Gerechnet wird mit einer Bauzeit von sieben Jahren. “Mit dem heutigen Beschluss wurde der Grundstein gelegt, damit die Zulaufstrecke zeitgleich mit dem BBT fertig gestellt werden kann”, zeigte sich der SVP-Fraktionssprecher in der Abgeordnetenkammer Daniel Alfreider am Freitag zufrieden. Genugtuung zeigt er auch darüber, dass “trotz des Regierungswechsels und der großen Veränderungen in der nationalen Politik” in Rom doch etwas weitergebracht werden konnte. “Von vielen Seiten wurde immer wieder behauptet, dass wir es nie schaffen würden”, so Alfreider. “Nun wurden Fakten geschaffen.”