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„Das bringt fürs ganze Land was“

Eppans Bürgermeister Wilfried Trettl über das Treffen mit dem DFB in Stuttgart, den Trainingsaufenthalt der deutschen Nationalmannschaft und die Frage nach den Kosten.
von Christoph Franceschini
05.09.2017 1
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Foto: dfb
Salto.bz: Herr Bürgermeister, war die Reise nach Stuttgart zum WM-Qualifikationsspiel Deutschland gegen Norwegen umsonst?
 
Wilfried Trettl: Nein, das war gestern ein sehr interessantes Spiel.
 
Sie und Landeshauptmann Arno Kompatscher sind aber nicht wegen des Spiels nach Stuttgart gefahren, sondern um den Trainingsaufenthalt des DFB in Eppan zu fixieren?
 
Natürlich. Derzeit ist die Situation aber so: Noch ist die WM-Teilnahme Deutschlands nicht sicher. Es fehlt noch ein Punkt. Damit ist alles noch offen. Das nächste Spiel der deutschen Nationalmannschaft ist Anfang Oktober. Dann wird man sehen.
 
Man will den Trainingsaufenthalt nicht vertraglich festlegen, bevor man die Qualifikation geschafft hat?
 
Tatsache ist, dass dieser eine Punkt noch fehlt. Sollte die deutsche Mannschaft, diesen Punkt aber holen und davon ist auszugehen, dann ist Südtirol sicher in der engen Auswahl und wir in Eppan in der Pole Position.
 
Sie und der Landeshauptmann haben sich mit Joachim Löw und der DFB-Spitze getroffen?
 
Joachim Löw haben wir nicht getroffen, aber wir waren Gast des DFB beim Spiel und haben auch die Verantwortlichen getroffen. Es hat aber bereits mehrere vorbereitende Gespräche gegeben. Jetzt können wir nur mehr abwarten.
 
Wie viel wird dieses Trainingslager das Land Südtirol und der Gemeinde Eppan kosten?
 
Wir haben noch keine genauen Zahlen. Wir werden dann, wenn die Entscheidung gefallen ist, den finanziellen Rahmen festlegen und auch transparent kommunizieren.
 
Sie gehen als Bürgermeister davon aus, dass der DFB-Aufenthalt der Gemeinde Eppan wirtschaftlich etwas bringt?
 
Ja, ganz sicher. Das bringt für das ganze Land was. Und für Eppan natürlich auch.
 
Die Kritik, dass man hier Millionen Euro an Steuergeldern hinauswirft, die man anderweitig besser einsetzen könnte, teilen Sie nicht?
 
Nein. Ich weiß natürlich, dass manche so denken. Ich halte das aber für falsch. Es geht hier um einen Werbeeffekt, der fast unbezahlbar ist. Deutschland ist der aktuelle Weltmeister, also der Titelverteidiger, damit liegt der Fokus der internationalen Medienwelt auf dieser Mannschaft. Dazu kommt, dass der Großteil unserer Gäste aber auch des Südtiroler Tourismus aus Deutschland kommen. Das ist genau unser Markt. Deshalb halte ich diese Investition auch für gerechtfertigt.
 
Der DFB war schon vor Jahren in Eppan. Inzwischen hat man die Sportzone Rungg deutlich vergrößert und ausgebaut. Ein Vorteil?
 
Sicherlich. Denn die Anlagen in Rungg sind optimal. Wir haben ja auch den FC Südtirol dort, die einzige Profimannschaft im Land. Dazu kommen noch die vier Mannschaft unserer Gemeinde, die dort spielen. Die Voraussetzungen in sportlicher Hinsicht passen perfekt. Aber auch die Unterbringung der Mannschaft kann sich sehen lassen.
Die Deutschen werden das Spiel gegen Nordirland gewinnen und dann werden wir die Verhandlungen zu Ende führen.
Der DFB weiß worauf er sich in Eppan einlässt?
 
Ja ganz sicher. Der DFB hat einige Angebot auch aus anderen Ländern. Meines Wissens auch einige, die finanziell vielleicht lukrativer sind. Die Verantwortlichen wissen aber, was sie an Südtirol und Eppan haben.
 
Sie scheinen zuversichtlich, dass die deutsche Nationalmannschaft im Frühsommer 2018 nach Eppan kommen wird?
 
Ich bin sehr zuversichtlich. Die Deutschen werden das Spiel gegen Nordirland gewinnen und dann werden wir die Verhandlungen zu Ende führen.