Umwelt | Biodiversität

Datenschatz der Natur

Die Datenbank des Naturmuseums hat die Ein-Millionenmarke geknackt. Die meisten Daten stammen aus Botanik und Zoologie – und geben Aufschluss über die Biodiversität.
Heuschrecke auf Wolfsmilchblüte
Foto: Südtirolfoto/Georg Kantioler

Wofür bei der Initiative Minority Safepack noch bis Ende März Zeit ist, hat das Naturmuseum bereits erreicht: die Millionenmarke geknackt. Eine Million Daten sind seit Jänner in der naturkundlichen Datenbank gespeichert – und für alle abrufbar. Mit dieser Datenbank dokumentiert das Landesmuseum die biologische Vielfalt Südtirols. Seit seiner Gründung in den frühen 1990er Jahren arbeiten Wissenschaftler und die Angestellten des Naturmuseums an dem Datenschatz, mit dem Fragen zur Biodiversität im Land beantwortet werden. Welche Tier- und Pflanzenarten leben in Südtirol – und wo?

Um die Datenbank zu bereichern, erwirbt das Naturmuseum für Südtirol relevante Sammlungen aus den Bereichen Geologie, Mineralogie, Paläontologie, Zoologie und Botanik und baut selbst solche Sammlungen auf. Gleichzeitig sammelt das Museum Daten zur Verbreitung der Flora und Fauna Südtirols.
Wie setzt sich diese eine Million Daten nun zusammen? Mit rund 580.000 Daten bildet der Fachbereich Botanik (Farn- und Blütenpflanzen, Mosse) den größten Teil. Mit 435.000 Daten folgt der Fachbereich Zoologie. Schwerpunkte sind hier unter anderem Insekten, Spinnentiere, Amphibien und Reptilien, Kleinsäuger, Fledermäuse und Weichtiere. Die restlichen Daten stammen aus den Bereichen Mineralogie und Paläontologie.

Wie wichtig sachgemäß erhobene und verwaltete Grundlagendaten sind, zeigte sich gegenwärtig in den global geführten Diskussionen zur Biodiversität, meint Thomas Wilhalm. Der Konservator für Botanik im Naturmuseum erklärt: “Nur ein Vergleich zwischen früheren und rezent erhobenen Naturdaten ermöglicht Rückschlüsse auf die Veränderungen in der Biodiversität. Im Bereich der Erdwissenschaften können mit den Sammlungsobjekten ehemalige Lebensraumbedingungen und -formen sowie Klima rekonstruiert werden. In diese wissenschaftlichen Fragestellungen ist das Naturmuseum direkt oder als Projektpartner eingebunden und mit der einen Million Daten in der Biodiversitätsforschung vernetzt.”

Nicht umsonst versteht sich das Naturmuseum auch als Dokumentationszentrum der Biodiversität Südtirols, was sich im Museumslogo durch den Zusatz “Biodiversitätszentrum” niederschlägt. “Damit leistet das Museum auch für den heimischen Naturschutz einen essentiellen Beitrag”, heißt es aus dem Naturmuseum.