Gesellschaft | Jugendarbeit

Ringen um Raum

Die Jugendtreffs im Schlerngebiet sind immer noch geschlossen. Die Verhandlungen um die Zukunft der Jugendarbeit geht weiter – inzwischen wird mobil gemacht.
Seifenblasen
Foto: Pixabay

Not macht erfinderisch. Obwohl seine Zukunft weiterhin ungewiss ist, lässt sich der Jugend- und Kulturverein Allesclub im Schlerngebiet nicht aufhalten. Man hat die Jugendarbeit, die normalerweise in den vier Jugendtreffs stattfindet, kurzerhand ins Freie verfrachtet. Im Hintergrund laufen die Gespräche weiter.

 

Spiel um Zeit und Raum

 

Wie berichtet, ist die Konvention zwischen dem Jugendverein und den Gemeinden Kastelruth und Völs Ende April ausgelaufen. Ob sie verlängert wird, ist offen – die Gemeinden wollen die Führung der Jugendräume dem Jugenddienst Bozen Land übergeben. Dagegen rührt sich am Hochplateau seit einiger Zeit großer Widerstand – zumal die Jugendtreffsseit 28. April geschlossen sind. Seit Jahren leitet der Trägerverein Allesclub die Jugendtreffs in Kastelruth, Seis, Völs und Völser Aicha nach den Prinzipien der Offenen Jugendarbeit. Erfolgreich.

Mitte vergangener Woche fand ein Treffen zwischen den Verantwortlichen der Gemeinden und dem Jugendverein statt. Als Vermittler in der offenbar verzwickten Situation treten neben dem Urgestein der Südtiroler Jugendarbeit und Direktor des Amtes für Jugendarbeit, Klaus Nothdurfter, auch der zuständige Landesrat Philipp Achammer höchstpersönlich auf. “Kein Ergebnis” habe das Gespräch vergangenen Mittwoch gebracht, hieß es im Anschluss. Am Freitag folgte ein weiteres Treffen im Büro des Landesrates. Nach außen dringt nicht viel. Doch eine Lösung ist immer noch nicht gefunden: “Die Verhandlung über die Vergabe der Jugendräume ist noch am Laufen”, teilen der Verein Allesclub und die drei Jugendarbeiter mit. Man bedankt sich “für die großartige Unterstützung von Seiten der verschiedenen Institutionen und vor allem aus der Bevölkerung” und informiert zugleich: “Bis keine definitive Entscheidung getroffen wird, bleiben die Räume geschlossen.”

Resignieren will man inzwischen aber nicht. Im Gegenteil: Seit 28. April gibt es im Schlerngebiet mobile Jugendarbeit. Wenn die Jugendlichen schon nicht in den Räumen begleitet werden können, dann zumindest davor. Aber mehr als eine Zwischenlösung kann das nicht sein. Das ist nicht nur dem Jugend- und Kulturverein Allesclub bewusst.