Politik | Wahlen 18 elezioni

Blassrosa Landtag

Neun der 35 neuen Landtagsabgeordneten sind weiblich. Der Frauenanteil sinkt, den Frauen sind dennoch zwei Plätze in der Landesregierung sicher. Aber das Vertrauen sinkt.
Landtag in Rosa
Foto: Südtirolfoto/Othmar Seehauser/salto.bz

Der neue Landtag wird männlicher. 26 der 35 neuen Landtagsabgeordneten sind Männer. Neun sind Frauen, aus sechs unterschiedlichen Parteien.

In der vergangenen Legislaturperiode saßen noch zehn Frauen aus fünf Parteien im Landtag. Der Frauenanteil sinkt somit von 28,6 auf 25,7 Prozent.

 

Laut geltendem Wahlgesetz muss bei der Zusammensetzung der Landesregierung die Vertretung beider Geschlechter berücksichtigt werden. In Art. 67 heißt es dazu: “In der Landesregierung müssen beide Geschlechter vertreten sein. Der Anteil des unterrepräsentierten Geschlechts muss mindestens im Verhältnis zu seiner Stärke im Landtag, zum Zeitpunkt seiner Konstituierung, garantiert werden, wobei Dezimalstellen unter 50 auf die nächst niedrigere ganze Zahl abgerundet und Dezimalstellen gleich oder über 50 auf die nächst höhere ganze Zahl aufgerundet werden.”

Sprich, 26 Prozent der kommenden Landesregierungsmitglieder müssen Frauen sein. Je nachdem wie groß die neue Regierung sein wird, – mindestens acht und höchstens elf Landesräte darf die Regierung samt Landeshauptmann stark sein –, werden mindestens zwei Frauen darin sitzen müssen. Wie schon in der vergangenen Legislaturperiode. Bei einer Aufstockung auf elf Regierungsmitglieder wären es drei.

Alles in allem können die Frauen also zufrieden sein mit dem Wahlergebnis? Nicht ganz. So findet sich etwa beim Wahlsieger Team Köllensperger unter sechs Gewählten nur eine Frau. Bei der SVP sind es vier, wobei zwei die letzten beiden Plätze ergattert haben. Bei den Grünen und den Freiheitlichen sind die Erstgewählten zwar Frauen. Beide aber haben einen Stimmenverlust hinnehmen müssen – einen überaus empfindlichen Ulli Mair. Auch die Lega stellt eine Frau, ebenso wie die Süd-Tiroler Freiheit.

Was im Vergleich zu 2013 ins Auge fällt sind die Vorzugsstimmen, der in den Landtag gewählten Frauen. Zählt man alle Stimmen der neun neuen Landtagsabgeordneten zusammen, ergibt sich eine Summe von 64.696 Stimmen. 2013 erhielten alle zehn gewählten weiblichen Landtagsabgeordneten insgesamt 117.936 Stimmen. Im Gegensatz zu den Wahlen vor fünf Jahren hat heuer mit Waltraud Deeg nur eine einzige Frau ein fünfstelliges Vorzugsstimmen-Ergebnis erzielt. Kurzum, weniger Frauen haben heuer weniger Vertrauen bekommen. Von Wählern. Und Wählerinnen.