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Foto: Oswald Stimpfl
Gita | Ausflug der Woche

Von Weißenstein zum Petersberger Leger

Eine winterliche Wanderung zu den Almen auf dem Hochplateau unter dem Weißhorn.

Ich bin Wiederholungstäter: fast jeden Winter gehe ich von Weißenstein aus zu einer der vielen Almen, die auf dem Hochplateau unter dem Weißhorn in den Wäldern und Wiesen versteckt liegen. So ist jetzt wieder die Wanderung von Weißenstein zur Laabalm auf dem Programm. Startpunkt ist der Parkplatz bei Weißenstein. Natürlich besuchen wir noch kurz Kirche und Kloster. In der danebenliegenden Bar, die nach Jahren der Vernachlässigung wieder ordentlich bewirtschaftet ist, gibt es noch einen letzten vorzüglichen Kaffe, dann machen wir uns auf den Weg. Wir folgen den Wegweisern Deutschnofen, Laabalm. Die Landschaft ist traumhaft schön in frischen Schnee, wie in Watte gepackt.   Am Rand einer Wiese geht es auf einem breiten Weg bergab, in einer Hangquerung zu einem kleinen Tal und über einen Forstweg wieder leicht bergauf bis zu einer Wegteilung, wo wir den Schildern Laabalm folgen. Nach einer Weile geht der Weg, bei einer kleinen Brücke, in einen Steig über, geht in Zickzack steil aufwärts und mündet wieder in eine Forstweg. Nach links, noch eine Viertelstunde, und wir sind bei der Laabalm angelangt. Die Freude ist kurz, Hunde sind hier nicht erwünscht, trotz meinem Hinweis, dass ich den freundlichen, wohlerzogenen Hund selbstverständlich an die Leine nehme und ihm einen Maulkorb anlege, ist der Wirt unerbittlich und weist auf das Schild neben der Eingangstür hin. Nach einer unerfreulichen Diskussion mit dem Hüttenbetreiber kehren wir wieder um. Eine Warnung an alle Hundebesitzer: Auf keinen Fall zur Laabalm gehen!

Aber kein Schaden ohne Nutzen! Wir gehen über den Forstweg zurück, an der Wegteilung, dort, wo wir aufgestiegen sind, bleiben wir am Forstweg, queren den ganzen Hang, gehen in einer weiten Kurve ein Tal aus. Jetzt heißt es die Abzweigung zum Petersberger Leger nicht verpassen. Der Steig, der rechts abzweigt, ist gut markiert, wir kommen an der Forsthütte vorbei, noch 15 Minuten (auf dem Wegweiser stehen 10, aber bei diesem Schnee bauchen wir etwas länger) und wir sind bei der Hütte angelangt, wo wir ohne Probleme mit dem Hund, der sofort unter der Bank seinen Platz gefunden hat, einkehren. Es wird nun ordentlich getafelt, denn Kälte, Schnee und der lange Weg haben hungrig gemacht. Nach einem Vorspeisenteller kommen die Knödelgerichte. Alles von einer exzellenten Flasche Sauvignon (Zemmer, Kurtinig) begleitet. Als wir in Weißenstein eintreffen, ist es schon dämmerig.

Länge: 8,9 km
Gehzeit: 3 h 30 min, wegen dem vielen Schnee, sonst ist die Wanderung in 2 h und 40 min zu schaffen
Höhenmeter: 330 m 

 

Interessantes am Weg

 

Natürlich ist der kulturelle Höhepunkt Maria Weißenstein, Südtirols berühmtester Wallfahrtsort, mit der barocken Kirche aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, und mit Fresken vom Wiener Maler Adam Mölk (1718-1794). Im fernen Jahre 1553 soll die Jungfrau Maria dem Bauern Leonhard Weißensteiner (daher der Name des Wallfahrtsortes) erschien sein, um ihn von seiner Krankheit zu heilen. Die Kapelle, die am wundertätigen Ort errichtet wurde, entwickelte sich bald zum Ziel vieler Pilger, war rasch zu klein, eine prächtige Kirche wurde erbaut.

 

Wie komme ich hin?

 

Weißenstein ist am schnellsten von Auer im Etschtal aus über Aldein und Petersberg zu erreichen.

 

Die Einkehr

Petersberger Leger

Seit dem Sommer 2020 wurde die Alm der neuen Pächterfamilie Schuster übergeben, welche sie auch im Winter offen halten. An den Wochenenden ist sie gut besucht, unter der Woche ist es hier ruhig und gemütlich, ein echter Geheimtipp. Aus der Küche kommt schmackhafte Hausmannskost, der Keller ist gut bestückt, die freundlichen Wirtsleute lassen es an nichts fehlen.

327 287 9294, 10 - 17.00 Uhr, Mi Ruhetag