Via Nova Primiero - Cismon
Foto: Oswald Stimpfl
Ausflug | Ausflug der Woche

Auf der Via Nova im Primiero

Ein schöner Ausflug entlang einer gemütlichen Strecke durchs Primiero-Tal. Ein Streifzug mit urigen Eindrücken im Trentino.

Länge: 6,7 km

Gehzeit: 2 h min

Höhenmeter: 217

Anfahrt und Parkplatz: Von der SS 50 vor Feltre Richtung Rollepass, nach der Schlucht und dem Stausee von Schener, beim ersten Dorf Imer, im nun weiten Tal des Primiero auf die Straße SP 79 zum Passo della Gobbera abbiegen, nach 4,7 km an der Kreuzung bei Pecolet Parkplätze. Rückfahrt mit dem Bus Linie B506 ab Fiera di Primiero bis zum Passo Gobbera, Bedarfshaltestelle Pecolet. Fahrplan unter www.trentinotrasporti.it.


So wie all die letzten Jahre verbringe ich auch heuer wieder ein paar Ferientage um Maria Himmelfahrt im Trentino, in den Dolomiten bei Fiera di Primiero, von dort unternehme ich kürzere und längere Ausflüge. Ein angenehmer Spaziergang geht vom Passo Gobbera nach Pieve, den alten Ortsteil von Fiera di Primiero. Der Weg, die Via Nova, wurde im 16. Jh. angelegt und diente dazu, Erze aus den Stollen unterhalb des Monte Bedolè zur Verhüttung nach Pieve zu transportieren, gleichzeitig verband er die zwei Talschaften von Vanoi und Primiero. Pieve war zu jener Zeit ein wichtiger Bergwerksort im alten Tirol, es unterstand der Herrschaft der Grafen Welsperg, die vom Stammschloss im Pustertal hierhergezogen waren. Das gotische Haus des Berggerichtes in Pieve erinnert an diese Zeit.

Wir starten bei der Straßenkreuzung von Pecolet, kurz unterhalb vom Passo Gobbera, dem Übergang, der das Tal des Primiero mit jenem vom Vanoi verbindet. Die Wegweiser zur Hängebrücke über den Rio San Pietro und die Via Nova (Nr. 357) nach Pieve zeigen Richtung und Gehzeit an. Auf Asphalt geht es zuerst kurz sanft bergauf und dann auf breitem Feldweg leicht auf und ab in einer Hangquerung auf Pieve zu. Es geht durch Fichten- und Buchenwald, an Lichtungen mit kleinen Gehöften und Scheunen vorbei, die meist zu Ferienhäusern umgebaut wurden. Trockenmauern, Brunnen, Bildstöcke und Wegkreuze begleiten uns, streckenweise verengt sich der Weg zu einem Waldsteig, immer wieder geht der Blick über das weite Tal des Cismon. Beim Rio San Pietro überspannt eine neue, imposante 74 m lang Hängebrücke den Taleinschnitt. Wenig später tut sich ein erster Blick zu den mächtigen Gipfeln der Palagruppe auf, bald zeigen sich Pieve und Fiera di Primiero im Talgrund. Durch die Dorfgassen, an der gotischen Kirche aus dem 15.Jh. und dem Haus des Berggerichtes vorbei geht es ins geschäftige Städtchen von Fiera di Primiero, wo unser Ausflug endet.