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Von 3,3 bis 39,9

Kühler Anfang, heißes Ende: Der Juni 2019 war der zweitheißeste seit 1850. Außerdem hat uns die Sonne den wärmsten Junitag aller Zeiten beschert – und hohe Ozonwerte.
Thermometer
Foto: Pixabay

Erinnern Sie sich, wie viel Grad es am 1. Juni hatte? In Welsberg waren es 3,3 Grad Celsius. Es war die tiefste Temperatur, die im soeben zu Ende gegangenen Monat in Südtirol gemessen wurde. Kaum vorstellbar, wenn man an die Hitze der vergangenen Tage denkt. Denn unterm Strich war der Juni 2019 – nach einem viel zu kühlen Mai – der zweitheißeste Juni seit 1850 als mit den Wetteraufzeichnungen begonnen wurde. Noch heißer war nur der Juni vor 16 Jahren. Aus 2003 stammt auch der Allzeit-Hitzerekord: 40,1 Grad Celsius wurden damals im August in Tramin gemessen.

Vergangenen Donnerstag wurde der Rekord beinahe geknackt. 39,9 Grad Celsius wurden am 27. Juni 2019 an der Wetterstation in St. Martin in Passeier gemessen. Zwar (noch) kein absoluter Temperaturrekord, dafür aber der heißeste Junitag seit Messbeginn in Südtirol.

Neben der großen Hitze war der Juni 2019 auch gewitterreich. “Die zahlreichen Gewitter haben für recht unterschiedliche Niederschlagsmengen gesorgt”, meldet der Landeswetterdienst. In Schlanders, Brixen und Sterzing hat es durchschnittlich viel geregnet. In Bozen, Meran und Bruneck fiel hingegen nur halb so viel Regen wie üblich.

 

So geht es weiter...

 

Laut Wetterdienst wird in dieser Woche die extreme Hitzewelle gebrochen. Die erste Juliwoche beginnt zwar überall noch sehr heiß und schwül. In den nächsten Tagen kühlt es nach Gewittern aber etwas ab. “Ab Dienstag geht es mit Temperaturen von maximal 30-32 Grad ‘normal’ heiß weiter”, meint Landesmeteorologe Dieter Peterlin. “Dieser Luftmassenwechsel geht aber nicht still und leiste vonstatten, sondern wird begleitet von Gewittern. Aufgrund der tagelangen Hitze steckt in der Atmosphäre derzeit viel Energie und deshalb können einige dieser Gewitter in den nächsten Tagen auch heftig ausfallen mit Starkregen und Hagel.”

 

Ozonwerte schnellen nach oben

 

Und für noch etwas hat die große Hitze gesorgt: An gleich vier Messstellen wurde am Sonntag die Ozon-Informationsschwelle von 180 Mikrogramm/Kubikmeter überschritten. Und zwar in Neumarkt um 22 und 23 Uhr (höchster Stundenmittelwert 182 Mikrogramm/Kubikmeter), in Leifers um 21 Uhr (Stundenmittelwert 182 Mikrogramm/Kubikmeter), in Kurtinig an der Weinstraße beim Sportplatz von 19 bis 23 Uhr (höchster Stundenmittelwert 196 Mikrogramm/Kubikmeter) und am Ritten von 20 bis 23 Uhr (höchster Stundenmittelwert 186 Mikrogramm/Kubikmeter).

Die Ursachen für die angestiegene Ozonkonzentration (hier die aktuellen Luftwerte) sind die hohen Temperaturen und die starke Sonneneinstrahlung. “Aufgrund der Wettervorhersage sind heute und in den nächsten Tagen weiterhin erhöhte Ozonkonzentrationen möglich”, informiert die Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz am Montag Mittag. Vom dort angesiedelten Labor für Luftanalysen und Strahlenschutz heißt es: “Personen mit Erkrankungen der Atemwege sollten bei erhöhten Ozonwerten Anstrengungen im Freien insbesondere in den Nachmittags- und Abendstunden vermeiden. Bei der vorherrschenden Wetterlage wird auch zu Vorsorge angesichts der starken ultravioletten Strahlung geraten.”