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Politik | Eiertreter*in

Vrgelt’s Gott!

Die Landeshauptmännin-Kandidatin von „Znicht & Zwider“ bedankt sich bei ihren Wählern und -innen und möchte noch einige Gedanken zur Landtagswahl und diesem undankbaren, wohlstandsverwöhnten Volk loswerden.
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
Danke von Znicht und Zwider
Foto: Goggel Totsch
  • Sie werden verstehen, dass „Znicht & Zwider“ - Südtiroler in Bewegung/Sudtirolesi in lento movimento erst eine genaue Analyse des Wahlergebnisses machen und sich nicht vorschnell zu Kommentaren hinreißen lassen wollte. Das brauchte Zeit. Zeit auch um wieder nüchtern zu werden, nachdem wir unseren Verdruss über dieses Wahldebakel in mehreren Hektoliter „In vino veritas“ ertränkt haben.
    Obwohl wir unseren Stimmenanteil gegenüber 2018 von 5.311 auf 6.040 „Ungültige Stimmzettel, Stimmzettel mit ungültigem Inhalt und Stimmzettel mit angefochtenem Inhalt“ steigern konnten, haben die 2,1% der Stimmen leider nicht für einen Einzug in den Schlafsaal am Magnagoplatz gereicht. Überall konnten wir unseren Anteil ausbauen: Pufels, natürlich in unserer Hochburg Schmuders und sogar in Tschiffnon. Besonders hoch war diesmal der Anteil an Stimmzetteln mit ungültigem Inhalt: Wurschradln, Kasscheibn, Heiligenbildlr. Stimmzettel vollgekritzelt mit unflätigen Kraftausdrücken und Beschimpfungen von „Dei do in Boazn unten - die Großkopfetn!“ Offensichtlich haben die Leute die Message verstanden, die wir ins Land gesandt haben. (Bitte beachten Sie unbedingt, wie elegant ich ein englisches „Message“ eingewoben habe, um meine Polyglossie zu unterstreichen).
    Leider waren es am Ende zu wenige. Wird sich die Medienkrake auch gedacht haben, mit ihren kümmerlichen 3,4% - bei weitaus höherem Einsatz: Wenn es stimmt was so kolportiert wird, hat jede der 9.647 Stimmen für das gekränkte Ego eines alten Mannes fast 83 Euro an Wahlkampfgeld gekostet.
    Die Wochenzeitschrift FF hat ja immer diesen Fragebogen, wo sie Prominente und Nobodies die immergleichen Fragen beantworten lässt. (Komisch, warum die mich noch nicht kontaktiert haben?) Eine der Fragen ist: „Ich wäre gerne für einen Tag …“ Meine Antwort: „… der, dessen Name ich niemals nenne, in der Nacht der Stimmauszählung, während er zusieht, wie seine vom Kasblatt der Südtiroler prognostizierten 16% Richtung Bedeutungslosigkeit zerbröseln“. Leider sagt man narzistischen Egomanen eine sehr beschränkte Fähigkeit zur Selbstkritik nach. Auch da ist das Goggel Totsch und „Znicht & Zwider“ anders.

  • Die Dummen

    Wie der Du, Fillip, nehmen wir dieses Ergebnis mit Demut zur Kenntnis und müssen uns eingestehen, dass die Tschurtschen und Tscheggl in diesem rechtsversifften Nazifascioland noch bescheuerter sind, als wir uns - als ich mir das als Landeshauptmännin-Kandidatin in meinen grusligsten Alpträumen hätte ausmalen können. Die Dummheit dieses Landes tut körperlich weh. Der Schiedsspruch des Volkes als Souverän ist ohne Wenn und Aber anzuerkennen und daraus sind Schlüsse zu ziehen: Ihr seid es einfach nicht wert, dass ich mich dazu aufgerafft hätte, fünf Jahre neben der Oberschwurblerin, dem Neanderlan und dem Strahlt-mit-seinen-Kukidentbeißern-wie-ein-Honigkuchenpferd (Sven ist kein Südtiroler Name) auszuhalten. Wie tief ihr gesunken seid, kann man daran sehen, dass ihr sogar einen Lassie-Hund in den Landtag gewählt habt. Nein, nein, ich täusche mich nicht. Lassie war hundertpro ein Collie. Bin gespannt wie ein Flitzebogen, was der Lassie für Heldentaten vollbringen wird. In meiner Erinnerung war das zumindest so: Timmy fällt in ein Loch, Lassie rennt nach Hause und bellt so lange, bis sich jemand erbarmt dem Köter nachzurennen und Timmy zu retten. Diesmal sind dem Köter 4.380 Wähler nachgelaufen - 918 weniger als noch 2018, als er für die Mutterpartei kandidiert hat. So sehen Sieger aus! Der positive Nebeneffekt dieser Wahl ist, dass man - ungeachtet der Nichtwähler - auf die Einerstelle genau quantifizieren kann, wieviele Corona-Gekränkte wir im Land haben.

  • Die ganz Dummen

    Abgestraft! Die Kompi-Hater wurden abgestraft. Die Lobbies wurden abgestraft. Die Kuenzer hat’s drwischt. Den Renzler. Beim Manni aus dem schönen Gadertal hat der Südtiroler:*In sogar bewiesen, dass er ein moralisches Gedächtnis hat. Die Walschen wurden - aus der Sicht der deutschen Herrenmenschen - endlich auf die Rolle zurückgestutzt, die ihnen allenfalls zusteht: Gar keine! Trotzdem. Hat irgendeiner gleichzeitig dem Beton-Daniel seine Maltamaschin vor die Tür gestellt? Sein Abo für den Partezettel mit Werbung - das Premiumprodukt der Christlichen Brüder - gekündigt? Der Wally die Freundschaft auf diesem Gesichtsbuch.komm? 
    Apropos. Ich werde eine Petition auf Change.org starten, dass den Landtaglern jegliche Internetpräsenzen verboten werden. Soviel Peinlichkeit und Fremdschämen erträgt nicht einmal der hartgesottenste Fanboy dieser „Blödgelaufen-Videos“ auf FailArmy. Und noch etwas. Mir wäre beinahe das Handy aus der Hand gefallen, als ich am Samstag vor dem Wahltag ein Wottsäpp mit der Empfehlung für einen Kandidaten erhalten habe. Am Tag der Wahlkampfruhe! Die Bytes hätte man sich sparen können. Natürlich habe ich für „Znicht & Zwider“ gestimmt. Allerdings nicht für mich selbst. Habe aus der Klassensprecherwahl in der dritten Volksschule meine Lehren gezogen. Von 21 Kindern haben damals 21 für mich votiert. Also auch me, myself and I. Das war mir irgendwie peinlich. Ich wollte auf jeden Fall vermeiden, dass ich von 429.841 Wahlberechtigten, 429.841 Vorzugsstimmen bekomme. Und jetzt habe ich den Salat! Jetzt habe ich weniger als Lucilla Magrelli von Forza Italia mit ihrer einen einzigen Vorzugsstimme: Genau Null. Keine Vorzugsstimme. Keine einzige, verschissene Vorzugsstimme habe ich bekommen! Die Wahlanalyse hat auch so lange gedauert, weil ich mit meiner besseren Hälfte eine Woche kein Wort geredet habe, bevor ich ihr vorgestern ordentlich den Kopf gewaschen habe - mit BARE Pure Clean Anti-Schuppen Shampoo von Head & Shoulders, falls Sie es genau wissen wollen. Und der Purzi Gagele und der Pugga Nagga haben auch nicht für mich gestimmt, während ich sehr wohl ihre Namen auf den Stimmzettel gekratzelt habe. Und aus diesem Grund werde ich die Schlangengrube von „Znicht & Zwider“ jetzt ausräuchern und ein neues Projekt starten. Mit neuen Namen und neuen Mitstreitern: „Sirig & Gazzig“! Das wird großartig! Sie hören 2028 wieder von mir.

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rotaderga Mi., 01.11.2023 - 12:20

83 Euronen an Kosten einer christlich-katholisch Wahlwerbung für eine erhaltene Vorzugsstimme!!! Heute ist Caritas Lottertag!!! Mahlzeit und Prost ihr Allerheilige!!!

Mi., 01.11.2023 - 12:20 Permalink
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Milo Tschurtsch Do., 02.11.2023 - 13:07

Ich glaube es befanden sich schon noch mehr Corona-Gekränkte oder viel mehr Empörte z.B. unter den Nichtwählern, als sie aufgewacht sind und sich plötzlich in schlimmsten chinesischen Verhältnissen widergefunden haben. Naja das ist vielen anscheinend egal , jeder "derleidet´s" halt nicht. Die Wahl war jetzt die Gelegenheit das zum Ausdruck zu bringen.

Do., 02.11.2023 - 13:07 Permalink
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Manfred Gasser Do., 02.11.2023 - 13:44

Ich wünschte mir sehr, dass alle die von "Chinesischen Verhältnissen" reden und schreiben, diese einmal wirklich erleben dürften. Und ich bezweifle, dass Nichtwählen etwas an diesen "Verhältnissen" für Gekränkte und Empörte ändern kann.

Do., 02.11.2023 - 13:44 Permalink
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Milo Tschurtsch Sa., 04.11.2023 - 20:15

Antwort auf von Manfred Gasser

Wenn ein politisches System so leichtfertig die hart erarbeitete Demokratie mir nichts dir nichts aussetzen, die Verfassung aushebeln, die Bürgerrechte abschaffen, unbescholtene Leute zu körperlichen Eingriffen nötigen kann uvm, dann ist das System selbst krank und kann durch einen bloßen Tausch der Köpfe auch nicht "gesund" gemacht werden.

Sa., 04.11.2023 - 20:15 Permalink
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Josef Fulterer Sa., 04.11.2023 - 06:06

Beim Gasthof Törggele gab es einmal einen Hund, den der Koch täglich mit einem Korb zum Metzger schicken konnte. Der Hund hat das Fleisch immer verlässlich in der Gasthaus-Küche abgeliefert, Schweif-wedelnd das Lob dafür angenommen und anschließend dankbar die vom Koch bei der Zubereitung anfallenden Abfälle verschluckt.
Bis ER eines Tages von mehreren Hunden überfallen wurde. Da konnte er, "ähnlich wie die FREIHEITLICHEN mitsamt der restlichen edlen Opossition bei der Thaler RENTEN - REFORM," leider nicht widerstehen und hat kräftig mit-gefressen.

Sa., 04.11.2023 - 06:06 Permalink
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Interessierter Sa., 04.11.2023 - 18:52

Das erinnert an einen genialen Leserbrief in der Tz. Der Pius, ein Einheimischer und ein Zugewanderter sitzen an einem Tisch, auf dem 10 Kekse liegen. Pius isst deren 9e und warnt den Einheimischen davor, dass der Zuwanderer den 10 Keks stibitzen könnte 😁

Sa., 04.11.2023 - 18:52 Permalink
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Hartmuth Staffler Sa., 04.11.2023 - 21:10

Antwort auf von Interessierter

Das ist vor allem deswegen genial, weil übermäßiger Genuss von Keksen das Diabetes-Risiko steigert. Ich sehe dieses beinahe biblische Gleichnis vor allem in dieser Optik: Wehret den Anfängen, esset nicht zu viel Kekse, auf dass ihr nicht dem diabolischen bzw. diabetischen mellitus anheim fallet. Amen.

Sa., 04.11.2023 - 21:10 Permalink