Kultur | Oper

Die Antilope

OPER.A 20.21 eröffnet die Spielzeit 2017/18 am 2. und 3. Dezember mit der italienischen Erstaufführung der Oper „Die Antilope“, einem Werk des gebürtigen Innsbrucker Komponisten Johannes Maria Staud. Regie führt Dominique Mentha, das Haydn Orchester spielt unter der Leitung von Walter Kobéra.
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Foto: ©Armin Bardel

Am Samstag, 2. Dezember (20 Uhr) und Sonntag, 3. Dezember 2017 (17 Uhr) öffnet sich am Stadttheater Bozen der Vorhang für die dritte Ausgabe des zeitgenössischen Opernprojektes OPER.A 20.21. Das erste Stück trägt den Titel Die Antilope und stammt aus der Feder eines der profiliertesten österreichischen Komponisten Johannes Maria Staud, Artist in residence der Stiftung Haydn von Bozen und Trient.

Der frustrierte Finanzier Victor stürzt sich, nach einer sinnentleerten Rede auf einer Firmenfeier, vom 13. Stück in die Tiefe. Er stirbt nicht, sondern irrt durch eine verzerrte städtische Welt und erlebt auf seiner absurden nächtlichen Exkursion seltsame Dinge. Er begegnet einem komischen Pärchen, unterhält sich im Zoo mit Tieren und skurrile Ärzte diagnostizieren ihm, da er in einer unverständlichen Fantasiesprache redet („Antilopisch“), eine „afrikanische Depression“. Die Antilope ist nach Berenice, einem Stück nach Edgar Allan Poe, die zweite gemeinsame Oper des Lyrikers und Büchner-Preisträgers Durs Grünbein und des Komponisten Johannes Maria Staud. Protagonist Victor verweigert die Einbindung in die Gesellschaft. „Vorbilder für den tragischen Helden Victor waren Bartleby der Schreiber von Herman Melville und Eleutheria von Samuel Beckett“, so Staud, „Die Verlorenheit darf dabei durchaus als Symptom der Moderne gelesen werden, in der die Kommunikation zunehmend verflacht.“ Zum pointiert poetischen Libretto schrieb Staud eine facettenreiche, vielgestaltige Musik mit überraschenden Verläufen und dem Einsatz von Live-Elektronik.

Die italienische Erstaufführung in Bozen zeigt Die Antilope in der Originalinszenierung von Lucerne Festival, Theater Luzern und Oper Köln, koproduziert von Neue Oper Wien und der Stiftung Haydn. Regie führt Dominique Mentha. Musikalische Leitung: Walter Kobéra; Haydn Orchester von Bozen und Trient. Bühne: Ingrid Erb und Werner Hutterli. Kostüme: Ingrid Erb. Lichtdesign: Norbert Chmel. Sound Design & Live Electronics: Christina Bauer. Besetzung: Wolfgang Resch (Victor), Elisabeth Breuer (Kollegin 1, Frau 1, Skulptur), Maida Karišik (Kollegin 2, Frau 2, Alte Frau), Bibiana Nwobilo (Sekretärin, Junge Frau, Passantin), Gernot Heinrich (Kollege 1, Junger Mann, Doktor 1), Ardalan Jabbari (Chef, Oberkellner, Doktor 2, Wachmann), Christian Kotsis (Kollege 2, Passant, Doktor 3), Catrina Poor (Mutter). Der Wiener Kammerchor wird geleitet von Michael Grohotolsky.

 

Begleitveranstaltungen

Anlässlich des Artist-in-Residence-Programms der Stiftung Haydn finden eine Reihe von Begleitveranstaltungen mit dem Komponisten Johannes Maria Staud statt: Am 28. November um 21.00 Uhr wird im Batzen Häusl ein Künstlergespräch veranstaltet und am 2. Dezember organisiert die Stiftung Haydn ein Symposium zum Thema  Kunst, Identität und Region (11.30-17.00 Uhr, Eurac, Bozen). Zu Wort kommen u. a. die Regisseure Dominique Mentha und Stefano Simone Pintor, sowie die Komponisten Giorgio Battistelli, Nicola Sani und Manuela Kerer. Das Symposium steht unter der Schirmherrschaft der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino.

Vor den beiden Aufführungen von Die Antilope finden wie gewohnt Einführungen im Stadttheater Bozen statt: am 2. Dezember um 19.00 Uhr und am 3. Dezember um 16.00 Uhr. An beiden Tagen steht den Zuschauern aus Trient ein Shuttledienst zur Verfügung. Abfahrt am Centro Servizi Culturali Santa Chiara, am 2.12. um 18.00 Uhr und am 3.12. um 15.00 Uhr.

 

Die Antilope
Johannes Maria Staud
02.12.2017 _ 20.00 Uhr
03.12.2017 _ 17.00 Uhr 
Bozen _ Stadttheater