Gesellschaft | Schule

Der Aufschrei der Lehrer

1.000 Personen haben eine sehr kritische Petition an die Landesregierung unterzeichnet. Eine Lehrerinitiative fordert darin eine Besserstellung der LehrerInnen.
Schule
Foto: upi
Die Petition ging am Montag dieser Woche um 17 Uhr online. Keine dreieinhalb Tage später haben bereits 970 Personen unterschrieben. Der Großteil der Unterzeichner sind Lehrer und Lehrerinnen an den Südtiroler Schulen.
Die Petition mit dem Titel „Lehrerwunderland Südtirol? Petition für die Behebung einer Disparität“ setzt sich kritisch mit dem Zustand der Südtiroler Schule, dem Stand des Lehrerberufes und der mangelnden Bezahlung der Lehrer und Lehrerinnen auseinander.
Die Petition richtet sich dabei direkt an den Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher, an den Landesrat für Schule und Kultur Philipp Achammer und an die Landesdirektorin und Schulamtsleiterin Sigrun Falkensteiner. Verfasst wurde die unbequeme Zustandsbeschreibung des Südtiroler Bildungssystems von einer LehrerInneninitiative Südtirol hinter der neun Pädagogen aus dem gesamten Land stehen. Es sind: Josef Klammer, Sozialwissenschaftliches Gymnasium, Sand in Taufers, Markus Klammer, Wirtschaftliche Fachoberschule „H. Kunter“, Bozen, Siegfried Klammer, Sprachen- und Realgymnasium „Nikolaus Cusanus“, Bruneck, Florian Leimgruber, Mittelschule „Karl Meusburger“, Bruneck, Armin Monsorno, Gymnasium „Walther von der Vogelweide“, Bozen, Monika Niederwieser, Realgymnasium, Bozen, Josef Oberhollenzer, Mittelschule „Paul Troger“, Welsberg, Konrad Steger, Mittelschule St. Johann, SSP Ahrntal und Anny Tauber, Wirtschaftsfachoberschule „Julius und Gilbert Durst“, Brixen.
Hier der Text der Petition.
 

Wir zeigen auf

 
Dem vielbeschworenen Selbstverständnis Südtirols als begehrenswertester Lebensraum in Europa mit wirtschaftlicher Qualitätsführerschaft steht eine viel weniger ehrgeizige gesellschaftliche Realität gegenüber. Die ethnische Prägung des Landes mit dem strukturellen Nebeneinander von Sprachen, Bildung, Kultur, Soziales und den Kontrasten von Stadt und Land erfährt einen viel bescheideneren Gestaltungsanspruch. Das zeigt sich in den Bereichen der Schule und Berufsausbildung, die trotz eigener Verwaltung und Autonomie eine zukunftsfähige und auf den empirischen Erfahrungen der Fachkräfte aufbauende Bildungspolitik vermissen lassen. Vieles erweist sich zudem nur als eine Blaupause des römischen Zentralismus.
Einerseits zwar aufwändige Investitionen in Schulbauten und mediale Repräsentation, daneben aber Reglementierung der Pädagogik und keinen Euro mehr für die professionelle und öffentliche Aufwertung der Lehrberufe. Und die mit aller Wucht hereingebrochene digitale Bildungsrevolution bedroht zunehmend die geistige, kulturelle und soziale Entwicklung der jungen Menschen durch die Herstellung von bestenfalls arbeitsmarktgerechten Ausgebildeten, möglichst kosten- und zeitoptimiert. Bisheriger Höhepunkt ist die Kompromittierung der Institution Schule durch die aktuellen ministerialen Vorgaben und die regionale Anpassung der Zeugnisschlussbewertung durch die Bildungsdirektion. Die behördlichen Vorgaben untergraben so nicht nur die Ausrichtung der erzieherischen Aufgaben auf Schulcurricula und kompetenzorientiertes Lernen, durch das aktuelle Bewertungschaos wird jedes Lernziel zu einem Gegenstand, der mit einer niedrigen Frustrationsschwelle leicht zu umgehen ist.
 
Angesichts der gewandelten Anforderungen an die Lehrberufe und der Hegemonie der Bildungsplaner im Lande macht sich Resignation und Verbitterung breit.
 
Vor Jahren bereits zeigte John Hattie auf, welches der Preis ist für eine primär medienbasierte Pädagogik und Übernormierung der Schule, nämlich Autoritätsverlust der Lehrpersonen, Entpersonalisierung des Lernens, Verzicht auf Anstrengung und Üben beim Lernen und ein Schwund der Kompetenzen und Leistungen. Und das Resultat ist ein Schulsystem, das – anstatt von den fachlichen Autoritäten mitgestaltet – unter dem Regime von PISA und
INVALSI steht und außerstande ist, sich für die tatsächlichen Lern- und Bildungsprozesse zu interessieren.
Angesichts der gewandelten Anforderungen an die Lehrberufe und der Hegemonie der Bildungsplaner im Lande macht sich Resignation und Verbitterung breit. Aus der offiziellen Rhetorik merkt man auf Schritt und Tritt den geringen Stellenwert der Berufsgruppe der Lehrenden, der im medialen Dauerbrenner „Schule“ kaum je angemessen korrigiert werden kann. Das genau ist aber das Ziel dieser Initiative.
 

Was aus dem Ruder läuft

 
Das Berufsbild der Lehrerinnen und Lehrer und unser ethisches Selbstverständnis verpflichten uns zu einem anspruchsvollen Auftrag im Dienst der Gesellschaft. Dabei stehen wir zu Recht unter kritischer öffentlicher Beobachtung und Evaluation, deren Ergebnisse aber nicht selten positiv ausfallen. Nach den Erfahrungen mit dem Ausnahmezustand der Corona-Krise wird von vielen Seiten eingeräumt, dass die Institution Schule und die Lehrkräfte in Südtirol – quasi über Nacht – den außerordentlichen Herausforderungen weitgehend auf professionelle Weise gewachsen waren und sind.
Allerdings klingt die Sprache der Bildungspolitik und der Landesschuldirektion zu oft wie eine wohlfeile Rhetorik und Beschwichtigung. Seit Jahren wird eine gerechte Anerkennung und materielle Abgeltung der Leistungen der Lehrkräfte auf die lange Bank geschoben, werden die Verhandlungen zum Kollektivvertrag der Lehrkräfte immer wieder verzögert, während die meisten anderen Berufskategorien, insbesondere die Führungspositionen in Politik und Verwaltung, ansehnliche Lohnanpassungen und Nachzahlungen erhalten haben. Die soziale und meritorische Ausgewogenheit von Leistungen und Vergütungen ist der Baustein einer Zivilgesellschaft. Aber genau da läuft einiges aus dem Ruder.
 
 
Wir fordern hiermit die Landesregierung auf, sich auf eine Anerkennung von vergleichbaren gesellschaftlichen Leistungen zu besinnen.
 
Unter dem Druck der Haushaltspolitik und Steuereinsparung findet eine Prekarisierung der Kultur- und Sozialarbeit statt, und wir müssen eine Geringerbewertung der Bildungsarbeit hinnehmen, ohne dass dazu eine bemerkenswerte gesellschaftliche Diskussion stattfindet.
Die Corona-Krise ist dazu geeignet, alte Polarisierungen und Paradoxien aufzubrechen und das Trugbild eines Wirtschaftswunderlandes Südtirol zu entzaubern. Einerseits beschwört man das Unternehmertum und preist die Regeln der Marktwirtschaft. Aber nachdem die Profite der Nuller- und Zehnerjahre privatisiert sind, drängt man darauf, die finanziellen Folgen der Pandemie auf alle zu verteilen.
Wir fordern hiermit die Landesregierung auf, sich auf eine Anerkennung von vergleichbaren gesellschaftlichen Leistungen zu besinnen. Wir beanstanden die Übertragung komplexer gesellschaftlicher Aufgaben an die Schule, ohne dass sie an einer gerechten Verteilung des materiellen Wohlstands Anteil hat.
"Jede Krise, die keinen Systemwandel bringt, übersteuert das alte System weiter."
Prof. Andreas Exenberger, Universität Innsbruck
 

Neuer Arbeitsvertrag

 
Mit dem Übergang der staatlichen Schule und des Lehrpersonals in Landeskompetenzen im Jahr 1998 erhielt Südtirol die Möglichkeit, die Schulentwicklung und Bildungspolitik nach den besonderen Bedürfnissen des Landes mit drei Sprachgruppen zu gestalten. Für die Lehrerinnen und Lehrer brachte das eine Mehrbelastung mit erheblichen Zusatztätigkeiten in Form von Unterrichtsstunden und weiteren beruflichen Verpflichtungen, die mit der
sogenannten Landeszulage abgegolten werden. Damals belief sich das Monatsgehalt einer Lehrkraft mit zehn Dienstjahren (von September bis Juni) auf etwa 1.700 Euro und erreichte – abgestuft nach Dienstjahren und Berufslaufbahn – mit 40 Dienstjahren 5.500 Euro. Allerdings ist seither bei der Landeszulage ein Aufstieg in die 4. oder gar 5. Gehaltsebene und eine gehaltsmäßige Laufbahnentwicklung blockiert.
Während die Lehrkräfte der oberen Gehaltsstufen inzwischen aus dem Dienst ausgeschieden sind, erreichen Lehrpersonen am Ende einer 40-jährigen Berufstätigkeit heute gerade 2.500 Euro. Außerdem sind auch die Vorrückungen in der staatlichen Gehaltstabelle seit 2012 (Regierung Monti) aufgehoben beziehungsweise unterbrochen. Viele „Junglehrer“ haben sich damals mit der Landeszulage für den Übergang der „Schule zum Land“ überzeugen lassen und haben damit gerechnet, in der Lohn- und Bildungspolitik später auch selbst eine faire Behandlung zu erfahren. Dem ist jedoch ganz und gar nicht so.
 
Im Vergleich zu einer in allen Berufsgruppen und Arbeitsbereichen üblichen Anerkennung der Berufserfahrung in der Gehaltsentwicklung ist das staatliche Lehrpersonal in Südtirol auf vielfache Weise benachteiligt.
 
Im Vergleich zu einer in allen Berufsgruppen und Arbeitsbereichen üblichen Anerkennung der Berufserfahrung in der Gehaltsentwicklung ist das staatliche Lehrpersonal in Südtirol auf vielfache Weise benachteiligt. So hat sich der Übertritt zum Land unter vielerlei Hinsicht dienstrechtlich und ökonomisch nicht ausgezahlt. Das betrifft die nicht gewährleistete Abgeltung der weitreichenden Zusatztätigkeiten und den ständig steigenden Einsatz des Lehrpersonals für eine zeitgemäße Schulentwicklung in den letzten zehn Jahren und nicht zuletzt auch die Relation der Lehrergehälter zu den Lebenshaltungskosten in Südtirol. Hinzu kommt, dass die Lehrkräfte in Südtirol seit Jahren mit ihrer privaten medialen und digitalen Ausstattung, für die sie keinerlei finanzielle Unterstützung erhalten, die Digitalisierung der Schule und in der aktuellen Situation auch das gute Funktionieren des Fernunterrichts erst ermöglichen.
Ganz und gar inakzeptabel ist schließlich die Lohnsituation des in staatlichen Erziehungs- und Bildungseinrichtungen arbeitenden Personals im Vergleich mit jenem in Landesdienst. Da gibt es eine Diskrepanz in der Entlohnung der „Staatslehrer“ zu jener der „Landeslehrer“, dass man von einer massiven Ungleichbehandlung mit relevanten Auswirkungen auf das Lebenseinkommen und vor allem auf Pension und Abfertigung sprechen muss.
 

Unsere Anliegen

 
1. Die erste Forderung betrifft eine Anpassung der Gehälter an einen akademischen Standard, angefangen vom Beginn der Laufbahn bis zum Ende nach 40 Dienstjahren mit einer progressiven Erhöhung um 800 Euro netto monatlich, um nach einem 15-jährigen Stillstand den realen Lohnschwund zu korrigieren und eine gerechte Staffelung der Gehälter gemäß der Laufbahnentwicklung wieder herzustellen.
2. Den Lehrkräften ist rückwirkend mit einem Pauschalbetrag die persönliche Ausstattung mit digitalen Medien zu vergüten, so wie es seit 2015 den Lehrkräften in den Schulen „staatlicher Art“ gemäß der Maßnahme der Regierung Renzi mit der „carta del docente“ und jährlich 500 Euro zusteht. Beschämend und empörend ist, dass Landesrat Philipp Achammer der Schule und den Lehrkräften in Südtirol vorenthält, was die Lehrer des Staates Italien seit dem Jahr 2015 erhalten haben, nämlich 2.500 Euro.
3. Auf der Grundlage einer gründlichen Analyse fordern wir die dienstrechtliche und ökonomische Gleichstellung des Lehrpersonals in den staatlichen Grund-, Mittel- und Oberschulen mit jenem der Lehrkräfte in Landesdienst. Dabei sind auch die zweijährigen Vorrückungen sowie die Positionen von Abfertigung und Pension (TFS, TFR) sicherzustellen.
4. Die Honorierung der Zweisprachigkeit nach dem Zertifikat A, wie sie für die Mittel- und Oberschule gilt, wird im Vergleich zu anderen Berufsgruppen nur zur Hälfte vergütet. Obwohl die Schule in zunehmendem Maße aufgrund der sozialen und kulturellen
Komplexität mit zwei- und dreisprachigen Lernsituationen arbeitet, werden diese Belastungsfaktoren im Gehaltsschema nicht berücksichtigt. Wir fordern daher die Anpassung der Zweisprachigkeitszulage des Lehrpersonals an dieselben Beträge, die für das Personal in anderen gleichwertigen Berufsgruppen gelten.
5. Die vorzeitige Möglichkeit, auf die Beträge aus der Abfertigung (TFS, TFR) zuzugreifen, ist dem staatlichen Lehrpersonal verwehrt. Hier fordern wir eine Angleichung.

Der Link zur Onlinepetition: 

 

 

 

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ceteris paribus Do., 02.07.2020 - 13:40

Es werden einige Dinge angeprangert - denen man zustimmen kann oder nicht.

Doch was passiert dann? Die angeführten Anliegen sind ausschließlich auf die finanzielle Dimension bezogen und das nicht gerade knapp - tja, ob das Aussicht auf Erfolg haben kann?

Do., 02.07.2020 - 13:40 Permalink
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Katja Renzler So., 05.07.2020 - 13:00

Antwort auf von ceteris paribus

Zurückgefragt (freue mich auf eine Antwort): Wieso darf man, wenn man in einem sozialen Beruf (Bildungsbereich, Pflege, usw., eigenartigerweise übrigens meist weiblich dominierte Sektoren) tätig ist, nicht eine angemessene ökonomische Anerkennung verlangen?

Und, mal ganz im Umkehrschluss: Würde man Ingenieur*innen vorwerfen, sie seien keine richtigen Idealist*innen, nur weil sie genau wissen, was sie für ihre Arbeit verlangen dürfen? Auch bei Ärzt*innen wird nicht nachgefragt, wo ihr Idealismus bleibt, nur weil sie ein ordentliches Gehalt fordern. Komisch.

Es ist bequem, von Arbeitnehmer*innen im sozialen Bereich ohne ausreichende Gegenleistung grenzenlosen Idealismus einzufordern. Hat unsere Gesellschaft aber irgendwann auch die Courage (denn die Mittel hätte sie!), der Entlohnung für soziale Dienstleistungen endlich genau jenen monetären Wert beizumessen, wie er auf ideeller Ebene bei Sonntagsreden oft von denselben Politiker*innen angepriesen wird? Also genau von jenen Personen (z.B. dem Wirtschaftslandesrat, von dem nicht viel an Bildungslandesrat übriggeblieben ist), die im Gegenzug in den sozialen Medien gezielt dem sozialen Neid der Bevölkerung Raum geben, um von sozialen Ungerechtigkeiten und eigenen Fehlern abzulenken?

So., 05.07.2020 - 13:00 Permalink
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ceteris paribus So., 05.07.2020 - 16:53

Antwort auf von Katja Renzler

Sehr gerne gebe ich meine bescheidene Meinung zu den Fragen wieder.

Selbstverständlich ist es Ihnen und anderen unbenommen, eine - wie Sie es nennen "angemessene" ökon. Anerkennung zu verlangen, das wär ja noch schöner. Wir sind uns aber einig, dass "angemessen" sehr (oder zu?) breit ist - denken Sie bitte auch an die anderen Berufssparten, zumal in dieser Zeit. Meine Hypothese: wenn Sie von heut auf morgen 500€ netto für die Lehrer*innen draufpacken, ist an den wichtigen Dingen im Bildungsbereich nichts verbessert.

Zu Ihrem Umkehrschluss: dem kann ich nicht zustimmen - auch Ingenieure (es gibt diese auch im öffentlichen Dienst) und Ärzt*innen und alle anderen werden kritisiert, wenn sie es mit ihren Gehaltsforderungen vorpreschen. Beispielsweise gibt es bei Ärzten im öff. Dienst eine Gehaltsobergrenze, in Ingenieur- und Peritokammern eine Grundlage für Honorarberechnungen. All das passiert nicht im normenlosen Raum.

Zur politischen Einordnung kann ich Ihnen recht geben, es ist halt Realpolitik at it's best, leider!

Was ich aber nicht verstehe ist, warum Sie die Petition auf alle soziale Berufe ausweiten wollen, sie ist nur für Lehrer*innen gedacht. Wenn aber dem so ist, dann haben Sie ihre Argumentation um wichtige Berufssparten erweitert und das zu unrecht.

So., 05.07.2020 - 16:53 Permalink
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Profil für Benutzer Geya Gletschereis
Geya Gletschereis So., 05.07.2020 - 11:12

Ich verdiene mit 37 Dienstjahren 2.450 netto; in den Sommermonaten fällt die Landeszulage weg und ich erhalte unter 2000 Euro. Wie viel genau weiß ich nicht, weil ich Ende Juli mit dem Gehalt die Steuerrückzahlungen erhalte und Ende August mit der Leistungsprämie, die ich für zusätzliche Dienste erhalte, auf 2000 bis 2100 Euro komme.

So., 05.07.2020 - 11:12 Permalink
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Profil für Benutzer Katja Renzler
Katja Renzler So., 05.07.2020 - 11:25

Wenn man die Debatte um die Lehrerschaft so verfolgt, wundert man sich schon manchmal, wieso nicht mehr Menschen diesen Beruf ergreifen- ist er doch sooooo verlockend! Zeitungslesen in der Klasse, frei ab Mittag, endlose Ferien... super Bezahlung... nicht zu vergessen die viele Wertschätzung vonseiten der Gesellschaft.

Dabei wäre doch alles so einfach, nicht wahr: Matura machen, selbst studieren gehen (istgleich vier bis fünf Jahre weniger Renteneinzahlung, zuzüglich ein bis zwei Jahre Spezialisierung), dann auf eine Stammrolle warten (in meinem Fall 8 Jahre- nicht viel im Vergleich zu gewissen Wettbewerbsklassen), und dann für alles verantwortlich gemacht werden, was im Elternhaus und überhaupt im Schulwesen falschläuft- für einen Lohn, der europaweit bei vergleichsweise hoher Belastung und ebenso hoher Arbeitszeit einer der niedersten für Lehrpersonal ist.

Schon irgendwie seltsam, dass nicht alle Lehrer*innen werden wollen. Warum nur? Suche den Fehler!

So., 05.07.2020 - 11:25 Permalink
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Profil für Benutzer ceteris paribus
ceteris paribus So., 05.07.2020 - 17:08

Antwort auf von Katja Renzler

Ihr Sarkasmus in Ehren....wenn es so schlecht ist: warum sind Sie Lehrer? Wer oder was hindert Sie einen wirklich guten, anerkannten und fair bezahlten Job zu machen? Gibt es das was Sie verlangen überhaupt?

Und...warum wollen eigentlich nicht alle xyz werden? Bitte setzen Sie für die Variable xyz irgendeinen Beruf ein, bei dem wirklich viel Asche zu holen ist - z.B. wie wärs mit Zahnarzt?

So., 05.07.2020 - 17:08 Permalink
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Profil für Benutzer Elisabeth Garber
Elisabeth Garber Di., 07.07.2020 - 14:18

Antwort auf von Stereo Typ

@Stereo Typ Was sehen Sie denn auch so? Ceteris Paribus redet nur um den heißen Brei herum, sagt alles und nichts.
Aha, *das* sehen sie auch so. Wer nichts wird, wird Wirt oder Lehrer*, meinen sie beide wohl? Zur Vervollständigung: es gibt in jedem Beruf 20 bis 25 % Blindgänger, wussten Sie das nicht? Der Unterschied ist jener, dass in anderen Berufen (xyz) *trotzdem* viel "Asche" zu holen ist. Ein sehr gutes Beispiel ist in der Tat der Zahnarzt!

Di., 07.07.2020 - 14:18 Permalink
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Profil für Benutzer Stereo Typ
Stereo Typ Mo., 13.07.2020 - 14:19

Antwort auf von Elisabeth Garber

Nein, das habe ich nicht gemeint (sorry, dass ich erst jetzt antworte). Lehrer/in sein ist ein wichtiger Beruf und soll auch entsprechend honoriert werden. Trotzdem: Immer mit der Leier zu kommen, dass all jene, die kritisieren, selber hätten Lehrer/in werden können, ist einfach zu simpel und auch unfair. @Ceteris Paribus hat, wenn ich ihn richtig verstanden habe, einfach den Spieß umgedreht und gefragt, warum @Meister Propper denn Lehrer geworden ist, wenn die Ausbildung so lange dauert, die unbefristete Anstellung so spät kommt, man so wenig verdient und wenig Wertschätzung erfährt. Das Ganze umzukehren nennt man Inversion. Und dem konnte ich beipflichten.

Mo., 13.07.2020 - 14:19 Permalink