Kultur | Philatelie

Sammler sind glückliche Menschen

Sammeln ist nicht nur ein Hobby oder Zeitvertreib. Es kann zu wertvoller Forschungsarbeit führen. Dabei kann der Sammler sogar glücklich werden. Aber wie in allen Dingen, ist auch beim Sammeln Vernuft angesagt.
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.

Sammler sind glückliche Menschen

Sammeln kann der Mensch grundsätzlich alles, was sich finanzieren und aus Platzgründen  unterbringen lässt. Da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Dabei ist der Anlass, sich einem bestimmten Sammelgebiet zuzuwenden, oft zufällig. Und hat man erst einmal einen gewissen Bestand zur Verfügung, gleich welcher Herkunft, so entsteht häufig das Bedürfnis, diesen zu erweitern und möglichst zu vervollständigen. Meist befasst man sich näher mit dem Gegenstand und beginnt, ihn zu systematisieren und zu dokumentieren.

Manchmal wird aus dem zufälligen Sammler ein Forschender, der mit eigenen Erkenntnissen das von ihm gewählte Sammelgebiet bereichert. Wenn er sich dann Gleichgesinnten mitteilt und vielleicht auch mit eigenen Exponaten an die Öffentlichkeit tritt, wird das Sammeln zu einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung, die der Entspannung und der persönlichen Weiterbildung dient, Kontakte zu anderen Menschen fördert und Anerkennung  bei Gleichgesinnten findet.

Es war deshalb nicht außergewöhnlich, dass sich auch bald nach dem Erscheinen der ersten Briefmarken Menschen fanden, die diese zu sammeln begannen. Johann Wolfgang von Goethe wird das Zitat „Sammler sind glückliche Menschen“ zugeschrieben, obwohl es bei diesem nicht nachgewiesen ist. Aber ein Körnchen Wahrheit steckt doch in diesem Ausspruch.

Die Unsicherheit bei den Goethe-Zitaten machte sich nach eigenen Angaben übrigens Bertolt Brecht als Schüler zunutze, indem er ständig Goethe-Zitate frei erfand und diese zur Unterstützung seiner Ansichten vortrug. Angeblich konnte ihm dies in der Schulzeit nie nachgewiesen werden, da sich kein Lehrer sicher war, alle Goethe-Zitate zu kennen. Die Deutsche Post ehrte Bertolt Brecht anlässlich seines ersten Todestages mit einer Sonderausgabe am 14. August 1957, sowie einer Blockausgabe am 2. Februar 1988 zu seinem 90. Geburtstag, die von dem Grafiker Ralf-Jürgen Lehmann gestaltet wurde. Neben einem Bild Brechts auf der Blockmarke enthält dieser eine Szene aus der Inszenierung seines Schauspiels „Leben des Galilei“ mit dem Ausspruch   „ … der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein ….“.    

 

aus  „Bunte DDR-Briefmarkenwelt“ von Peter Tichatzky  -  Eulenspiegel Verlag Berlin, 2011