Gesellschaft | Statistik

Umwelt im Bewusstsein

Mehr als die Hälfte der Südtiroler macht sich Sorgen wegen des Klimawandels. Die jüngere Generation weniger – zumindest war das Anfang 2018 so.
Hochwasser
Foto: Pixabay

Zum Zeitpunkt, als die Befragung stattfindet, kennt die Welt den Namen Greta Thunberg und ihr Engagement gegen den Klimawandel noch nicht. Die 16-jährige schwedische Schülerin wird erst Monate später mit ihrem “Schulstreik für das Klima” beginnen – und eine weltweite Protestbewegung für mehr Klimaschutz lostreten. Es ist im Frühjahr 2018 als das Landesstatistikinstitut ASTAT die alljährliche “Mehrzweckerhebung – Aspekte des täglichen Lebens” durchführt. Unter anderem wird auch das Umweltbewusstsein der Südtiroler ermittelt. Anlässlich des Internationalen Tags der Umwelt am morgigen 5. Juni veröffentlicht das ASTAT nun die Ergebnisse.

“Fragt man die Südtirolerinnen und Südtiroler, welche Umweltprobleme sie am meisten beunruhigen, so geben sie durchschnittlich vier Antworten pro Kopf. Bereits daran zeigt sich, dass die Bevölkerung sehr sensibel in Hinblick auf Umweltthemen ist”, schicken die zuständigen Statistiker voraus.

Nun gut, worüber aber machte sich die Südtiroler Bevölkerung 2018 am meisten Sorgen? Über die Klimaänderung bzw. die Erhöhung der durchschnittlichen Temperatur der Erde und die Änderung der Niederschläge. 52%, also mehr als die Hälfte, zeigt sich deswegen besorgt.

Als beunruhigend wahrgenommen werden auch die Verschmutzung der Luft und der Gewässer (Flüsse, Meere und Grundwasser), die Produktion und Entsorgung von Abfällen, der Treibhauseffekt (und das Ozonloch), die von den Menschen verursachten Katastrophen (Industrieunfälle, Ablassen von Erdöl oder anderen Giftstoffen) und die Gefahren für die Biodiversität (Aussterben von Pflanzen- und Tierarten).

 

Die anderen Umweltprobleme werden jeweils von weniger als 30% der Befragten genannt.

Die jüngere Bevölkerung schien sich im Frühjahr 2018 nicht größere Sorgen über die Klimaentwicklung auf der Erde zu machen als die ältere. Die Frauen zeigten sich etwas besorgter als die Männer.

 

Sensibel bei Konsum

 

Rund 87% der Südtirolerinnen und Südtiroler geben an, darauf zu achten, keinen Strom zu verschwenden. 85% versuchen, kein Wasser zu verschwenden. 90% geben an, darauf zu achten, kein Papier auf die Straße zu werfen, während 10% hingegen angeben, nicht aufzupassen. “Dieser Anteil steigt im Vergleich zu den früheren Erhebungen”, teilt das ASTAT mit.

Auch zu ihrem Einkaufsverhalten wurden die 1.271 für die Erhebung herangezogenen Personen befragt. 79% der Südtiroler geben an, falls möglich, einheimische Produkte einzukaufen.

66% sagen, die Etiketten auf den Lebensmitteln durchzulesen, 62%, dass sie Bioprodukte kaufen. “Diese Verhaltensweisen könnten auf die Bemühungen hinweisen, durch die eigenen Essgewohnheiten möglichst geringe Umweltwirkungen zu generieren. Sie könnten aber auch auf das Gesundheitsbewusstsein zurückzuführen sein”, schlussfolgert man beim ASTAT.