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Mo Cess & Chrisfader

Die beiden Nord-Tiroler Rap-Crews Von Seiten der Gemeinde und Da Kessl sind eng verbündet. Vor wenigen Wochen ist ein neues Album aus dieser Zusammenarbeit erschienen.
Chrisfader & Mo Cess
Foto: Duzz Down San
Chrisfader & Mo Cess
Der eine ist Producer bei Von Seiten der Gemeinde, der andere steht bei Da Kessl am Mikro: Chrisfader und Mo Cess haben über Duzz Down San ihr Album „Klåmm” veröffentlicht. Foto: Duzz Down San

 

Im November sollte die erste Single aus „Almen aus Plastik” von Von Seiten der Gemeinde erscheinen, die ja mit Da Kessl vor einigen Wochen im Astra in Brixen bei einem gemeinsamen Konzert live zu sehen waren. Am Tag des Konzertes hatten Mo Cess (Da Kessl) und Christfader (Von Seiten der Gemeinde) ein erstes gemeinsames Album über das österreichische HipHop-Label Duzz Down San veröffentlicht.

 

Klomm
Deepe Lyrics, düstere Beats: „Klåmm”, das Debüt-Album der beiden Nordtiroler Mo Cess und Chrisfader. Grafik: Duzz Down San


„Klåmm” nennt sich das das doch einigermaßen düstere Album, eine Richtung, die der kurze einführende Titeltrack vorgibt. Chrisfader hat die Beats zurückhaltend produziert, hier klingt nichts überladen, sondern ist nachvollziehbar und ruhig arrangiert.
Mo Cess singt im Dialekt und liefert einige Tracks, bei denen es sich lohnt, den Worten aufmerksam zu folgen.
Sehr schön das auf einen Soundtrack-Sample aus einem 60er-Film (?) basierende „Narziss” oder „Haus” das nächtlich, das sehr atmosphärisch und mit coolen, trefflich gewählten Sprachsamples daherkommt.
Etwas mehr emotionale Aggressivität … oder besser Expressivität … von Seiten Mo Cess’ hätte vor allem den (musikalisch) düsteren Songs wie „So wia friaher“ oder „Haus” etwas mehr Grip verpasst.
Aber die Texte haben von sich aus Grip: „Mori” zum Beispiel, in dem Mo Cess sich selbst reflektiert. In „Hålt die Fiass still” nimmt er sich hingegen des konservativen, nennen wir ihn patriarchalischen, Erziehungsstils an, und es dürfte vielen das eine oder andere Deja Vu aus der eigenen Kindheit und Jugend in den Sinn kommen.
Zur allgemeinen Beruhigung sei aber auch gesagt, Mo Cess hat auch Sinn für Humor und zeigt dies etwas im Song „Fliagntatsch”.
„Klåmm” ist als Vinyl und als Download erschienen.

 

Sonde 44 „Kontakt”
Zwei Drittel von Da Kessl und ihr Side-Project: „Kontakt”, das Debüt-Album von Sonde 44. Grafik: Lazy Eys www.e-y-s.at

 

Mo Cess hat auch ein Feature auf dem Album „Kontakt”, das im März letzten Jahres erschienen ist, ein Album das von Pirmin und Klaus Run, den anderen beiden Musikern von Da Kessl produziert worden ist: Sonde 44.
„Kontakt” klingt im Vergleich zu „Klåmm” noch reduzierter, minimalistischer und statischer. Pirmin ist als Producer „elektronischer” als Chrisfader, nutzt aber die Scratches in sehr  überzeugender Art und Weise.
Neben Mo Cess haben zwei Von Seiten der Gemeinde-Musiker zum Album beigesteuert: Yo!Zepp rappt „Killa mr alls” und Testa hat die beiden Tracks „Du muasch leider gian” und „S’ Ende” produziert.

Am 27. November 2021, werden Mo Cess und Chrisfader das Album im „Dachsbau” in Innsbruck auf die Bühne bringen. Im Vorprogramm: Sonde 44.

 


Links:

Mo Cess & Chrisfader: „Klåmm”: https://www.fanlink.to/klamm_album oder https://mocesschrisfader.bandcamp.com/album/kl-mm

Sonde 44 „Kontakt”: https://sonde44.bandcamp.com

Interview mit Mo Cess und Chrisfader auf „The Message” (österreichisches HipHop-Magazin): https://themessagemagazine.at/mo-cess-chrisfader-interview/

Pre-Order Von Seiten der Gemeinde „Almen aus Plastik”: https://vonseitendergemeinde.bandcamp.com 

Duzz Down San, das Label: https://www.duzzdownsan.net 

 

Mo Cess & Chrisfader - Narziss