Gesellschaft | Bozen

Hygienezentrum für Obdachlose

„VinziShower“ soll Bedürftigen Würde ermöglichen: Dort werden bald eine warme Dusche und medizinische Hilfe angeboten. Noch fehlen Freiwillige für die Mitarbeit.
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Foto: Karolina Grabowska on Pexels
Die Südtiroler Vinzenzgemeinschaft plant in der Landeshauptstadt ein neues Hygienezentrum für Obdachlose und Menschen ohne Bad. Dort sollen sie die Möglichkeit haben, sich zu duschen, ihre Wäsche zu waschen und sich gelegentlich medizinisch untersuchen zu lassen. Für die Einrichtung, die Anfang Februar eröffnet werden soll, werden noch Freiwillige gesucht.
Obdachlose haben es schwer – besonders jetzt im Winter. Die meisten von ihnen versuchen in Bozen die Nächte zu überbrücken, sich bei Tag in Geschäften, Bibliotheken und anderen öffentlichen Einrichtungen aufzuwärmen. Was laut Vinzenzgemeinschaft dringend notwendig ist und fehlt, sind Dusch- und Waschmöglichkeiten. Deshalb errichtet sie in der Kapuzinergasse in Bozen das Hygienezentrum „VinziShower“. Die Idee stammt von Oswald Mayr, dem ehemaligen Sanitätsdirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebs, er unterstützt das Projekt auch als Arzt.
 
 
Wer obdachlos ist, braucht nicht nur Essen und Schlafen, Wärme und Zuspruch, sondern auch Hygiene – und Würde. Daher soll jede:r die Möglichkeit haben, sich zu duschen und die Wäsche zu waschen. Auch diese Aspekte des Lebens sind „eine Frage der Würde“, erklärt Josef Haspinger, Zentralratspräsident der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft. „Niemand muss sich bei uns rechtfertigen, wieso er hier ist.“
Die Nutzer:innen der Waschräume können sich anmelden und das Angebot in Anspruch nehmen. Aus Sicherheitsgründen kann nur eine Person duschen, bevor die nächste drankommt. Nach der Dusche erhalten sie frische Unterwäsche. An manchen Tagen werden Ärzt:innen anwesend sein und kostenlose Untersuchungen anbieten. Die Verschreibung von Medikamenten ist nicht vorgesehen.
 

Suche nach Freiwilligen

 
Die Vinzenzgemeinschaft sucht noch Freiwillige, die im Hygienezentrum „VinziShower“ mitarbeiten möchten: Der Dienst soll schließlich beaufsichtigt und koodiniert werden. Es braucht auch Ärzt:innen und Krankenpfleger:innen, die die medizinische Betreuung der Besuchenden übernehmen. Wer möchte, kann einen Schnupperdienst absolvieren. Auch die Mitarbeit für nur einige Stunden im Monat ist hilfreich.