Politik | Landesregierung

Allgemeinmediziner gesucht

Geld gibt‘s für die Gemeinden und für die Ausbildung von Allgemeinmedizinern und -medizinerinnen. Die Landesregierung hat heute die entsprechenden Beschlüsse genehmigt.
lh_arno_kompatscher.jpg
Foto: Salto.bz
Im Anschluss an die heutige (5. Juli) Sitzung der Landesregierung stellten Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landeshauptmann-Stellvertreter Giuliano Vettorato die wichtigsten Beschlüsse im Rahmen der wöchentlichen Pressekonferenz vor.
 

Geld für die Gemeinden

 
Die Landesregierung hat eine Zusatzvereinbarung zur Gemeindenfinanzierung genehmigt, mit welcher Mindereinnahmen der Gemeinden abgedeckt werden. Coronabedingt sind Unternehmen, welche einen bestimmten Umsatzrückgang nachweisen konnten, im Jahr 2020 und im ersten Halbjahr 2021 teilweise oder gänzlich von der GIS befreit worden. Die Mindereinnahmen, die den Gemeinden dadurch entstanden sind, werden zu 90 Prozent vom Land rückerstattet. Anhand einer Schätzung ist die Rückerstattung bereits erfolgt. Mit der Zusatzvereinbarung wurde der Termin für den definitiven Ausgleich festgesetzt, der im Jahr 2023 aufgrund der aktualisierten Zahlen erfolgen soll. Weiters wurde die Zahlung der dritten Rate in Höhe von knapp 40 Millionen Euro für die ordentliche Gemeindenfinanzierung beschlossen.
 

Zwei neue Primariate

 

Auch im Bereich Gesundheit wurden wichtige Beschlüsse gefasst. So werden zwei neue Primariate in den Krankenhäusern in Sterzing und Brixen ausgeschrieben. Am Krankenhaus Sterzing wird das Primariat für Allgemein-Chirurgie neu ausgeschrieben und gleichzeitig in „Primariat für Orthopädie und Traumatologie“ umbenannt. „Mehr als 60 Prozent der bisher getätigten chirurgischen Eingriffe entfielen auf den Bereich Orthopädie und Traumatologie“, erklärte dazu Landeshauptmann Arno Kompatscher. Gleichzeitig wird in Brixen ein Primariat für Allgemein-Chirurgie ausgeschrieben, und zwar wird es unter der Bezeichnung „Primariat für Allgemein-Chirurgie Brixen-Sterzing“ ausgeschrieben.
 
Das ist eine Aufwertung beider Standorte.
 
Konkret heißt das, dass in Sterzing das Primariat Orthopädie und Traumatologie als eigenständiges Primariat geführt wird und zusätzlich chirurgische Eingriffe durchgeführt werden, allerdings unter der Führung eines gemeinsamen Primariats mit Brixen. „Das ist eine Aufwertung beider Standorte“, betonte Kompatscher, der erklärte, dass durch diese Kooperation mehr Handlungsspielraum gegeben sei. Diese Entscheidung sei unter anderem aufgrund der „Verfügbarkeit von Humanressourcen“ getroffen worden. Zudem wird durch die Rotation gewährleistet, dass die Operationsteams sowohl in Brixen als auch in Sterzing Eingriffe der Allgemein-Chirurgie durchführen können. Damit erhöhen sich die Fallzahlen, was wiederum der Qualität des Dienstes zugute kommt, zeigte sich der Landeshauptmann überzeugt. „Wir haben allen Verantwortlichen dieses Konzept in Sterzing vorgestellt. Das ist sicher ein sehr positiver Schritt und stellt insgesamt eine Aufwertung innerhalb der Kooperation mit Brixen dar“, so Kompatscher, der betonte, dass das Hauptaugenmerk darauf liege, die Spezialisierung und Kooperation zu fördern.
 

21 freie Plätze

 

Ein weiterer Beschluss im Bereich Gesundheit wurde bezüglich der Richtlinien für die Fachausbildung von Allgemeinmedizinern erlassen. Die wichtigste Änderung betrifft dabei die Implementierung der Möglichkeit einer Ausbildung in Teilzeit. Wie Landeshauptmann Kompatscher erklärte, hat sich das Fehlen dieser Ausbildungsform in Südtirol als Standortnachteil erwiesen. Vor allem Frauen hätten sich deshalb für eine Ausbildung im deutschsprachigen Ausland entschieden. „Das neue Ausbildungs-Angebot ist ein Mehrwert. Wir sind überzeugt, dass wir durch diese Maßnahme mehr Kandidaten und Kandidatinnen für die Ausbildung gewinnen können“, zeigte sich Kompatscher überzeugt.
 
Die Kosten für die insgesamt 30 Ausbildungsplätze belaufen sich im Dreijahreszeitraum auf 3,3 Millionen Euro.
 
Darüberhinaus wurde auch die zweite Ausschreibung für die Ausbildung genehmigt. Wie Kompatscher erklärte, haben sich bei der ersten Ausschreibung neun Kandidaten und Kandidatinnen angemeldet, weitere 21 Plätze sind verfügbar. „Wir sind zuversichtlich, dass wir sie alle belegen können. Die Kosten für die insgesamt 30 Ausbildungsplätze belaufen sich im Dreijahreszeitraum auf 3,3 Millionen Euro“, informierte der Landeshauptmann.