Bühne | Poetry | Ep 6

Moritz Anrater „Aussichten auf...“

Kurze Texte aus eigener Feder mit der eigenen Stimme vorgetragen. Das ist Poetry Slam. Hören Sie jede Woche einen Beitrag der diesjährigen Landesmeister:innenschaft. „Po-Po-Poetry and Points“, heute mit Moritz Anrater.
Landesmeister:innenschaft '23 Poetry Slam Hannah Tonner
Foto: Jonas Eisenstecken/SAAV via Facebook
  • Moritz Anrater: Titelverteidiger:innen müssen nicht den Weg über ein Vorentscheid auf die Finalbühne nehmen. Sie treten fix an und haben so einen kleinen Vorteil bei der Textauswahl, da Vorrundentexte im Finale nicht erlaubt sind. Foto: Jonas Eisenstcken/LM23

    „Aussichten auf Aussichten“, so der volle Titel des Textes von Moritz Anrater, der 2021 im Südtirol 1 Online Voting bei der einzigen Ausgabe der Landesmeister(:innen)schaft auf Distanz den Funken überspringen lassen konnte. Traditionell ist der Druck auf den oder die Titelverteidiger:in groß, etwas kam die Nervosität auch in Anraters Stimme mit auf die Bühne. Bevor dem jungen Slammer mit 17 (!) das Kunststück gelang, Südtiroler Landesmeister zu werden, näherte er sich dem Schreiben in Versen über Battlerap an. Wenn im Rap alles gesagt ist - Zeitvorgaben hin oder her - dann gibt es auch nichts mehr zu sagen. Der schlussendlich von der Jury mit 44,7 Punkten bedachte Vortrag hatte am Ende einen etwas holprigen Flow, es ging ja auch darum, den eigenen Rhythmus zu finden, sowie um - typisch Rapper - das Geld und all das, was wir für es und es mit uns tut. 

  • Die Landesmeister:innenschaften sind ein Projekt der SAAV (Südtiroler Autorinnen und Autoren Vereinigung). Es winken Ruhm und Ehre. Weiters ist man nominerungsberechtigt, darf also Kandidat:innen entsenden, zu den italienischen und österreichischen, wie auch den gesamtdeutschen Meisterschaften, Ü20 und U20. Moderiert hat den Abend Lene Morgenstern, an der Technik saß Hannes Huber, für Musik sorgten am Abend Roberto Tubaro (Klavier und Gesang) und Marco Pisoni (Saxophon).

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  • Zu den Regeln des Slams

    Poetry Slam - oft als „Wettlesen um die Gunst des Publikums“ beschrieben - ist ein Bühnenformat, bei welchem die Teilnehmer:innen mit selbstgeschriebenen Texten auf die Bühne gehen und diese binnen eines Zeitlimits vortragen. Gesungen darf nur auszugsweise werden, Kostüme sind keine erlaubt.

    Bei der Landesmeister:innenschaft ist das Limit des Vortrags fünf Minuten in denen es durch Text und Vortrag eine zufällig aus dem Saalpublikum ausgewählte, siebenköpfige Punktjury zu überzeugen gilt, welche, inklusive einer Kommastelle, von 1 bis 10 Punktwertungen vergeben. Analog zum Eiskunstlauf werden Höchst- und Tiefstnote traditionell gestrichen, es gewann den Abend Hannah Tonner, die am meisten Punkte in Runde 1 und 2 (ein „Stechen“ der besten drei) summiert erhalten hat.