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Der Postbote soll weiter klingeln

Ab Februar wird die Post nur mehr an drei Tagen pro Woche zugestellt. Kompatscher beruhigt: “Verhandlungen für Sonderregelung kurz vor Abschluss.”
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Foto: Südtirolfoto/Othmar Seehauser

Post von der Post wird es in den kommenden Tagen für alle italienischen Gemeinden geben. Per Informationsschreiben wird ihnen mitgeteilt, dass ab Februar 2017 die Post an alternierenden Tagen zugestellt wird. Also nicht mehr täglich, sondern an drei Tagen pro Woche. Von dieser neuen Regelung ausgenommen sind nur Großgemeinden.
Auch Südtirols Gemeinden werden in den nächsten Tagen dieses Schreiben erhalten. Mit Ausnahme der Städte Bozen, Brixen und Meran, die aufgrund der Einwohnerzahl nicht betroffen sind. Die neue Regelung dürfte somit in 113 Gemeinden Südtirols zur Anwendung kommen. Einige Gemeinden haben gegen die zu erwartende Einschränkung der Postzustellungen bereits ein Verfahren beim EU-Verfassungshof eingeleitet. “Eine Entscheidung ist allerdings nicht unmittelbar zu erwarten”, teilte Landeshauptmann Arno Kompatscher im Rahmen der Pressekonferenz im Anschluss an die Sitzung der Landesregierung am Dienstag Mittag mit.

Dabei erinnerte er auch daran, dass das Land für Südtirol sowieso eine Sonderregelung anstrebe. “Die Verhandlungen mit der Spitze der Postverwaltung stehen kurz vor dem Abschluss”, infomierte Kompatscher. Er erwarte sich, dass die Vereinbarung zwischen Land, Staat und Post um Weihnachten unterzeichnet wird. Dabei sei das Land bemüht, zumindest die Zustellung von Verlagsprodukten an sechs Tagen pro Woche auf dem gesamten Landesgebiet zu gewährleisten, erklärte Kompatscher. “Die Kosten dafür werden über das Mailänder Abkommen abgedeckt”, so der Landeshauptmann.
Zudem ist die Einführung von Neuerungen geplant, wie die direkte Zustellung von Einschreibe-Sendungen durch den Postboten oder die Ermächtigung der Postboten, Zahlungen entgegen zu nehmen. Die Kosten dafür übernimmt das Land Südtirol. “Allerdings wird das weit weniger als 10 bis 15 Millionen Euro jährlich sein, wie auch schon geschrieben wurde”, präzisierte Kompatscher.

Zwei weitere wichtige Eckpunkte des Übereinkommens, an dem derzeit gearbeitet wird, seien die Beibehaltung der derzeitigen Anzahl von Postämtern in Südtirol sowie die Rückverlegung des Verteilerzentrums von Verona nach Bozen. Was die Arbeitsplätze bei der Post in Südtirol angeht, erklärte der Landeshauptmann: “Ich kann versichern, dass in Südtirol keine Arbeitsplätze abgebaut werden.” Sollte es zum Einvernehmen mit der italienischen Postgesellschaft und zur geplanten Verlagerung des Verteilungszentrums kommen, könnten hingegen neue Arbeitsplätze entstehen.