Kultur | Verfilmung

SS-Geiseln im Hotel "Pragser Wildsee"

Doku-Drama über den Transport von prominenten Sonderhäftlingen aus deutschen KZ's nach Südtirol. Zwischen 7. und 14. April zu sehen auf ARTE, ZDF und ORF 2.

"SS-Geiseln in der Alpenfestung" heißt das Buch von Hans-Günter Richardi, Redakteur der Süddeutschen Zeitung. Er recherchierte und veröffentlichte im Raetia Verlag die Geschichte jener 139 Häftlinge, die im April 1945 von der SS aus deutschen Konzentrationslagern in die Alpen verschleppt wurden. Dort sollten die zumeist prominenten Gefangenen dem Chef der Sicherheitspolizei Ernst Kaltenbrunner für Verhandlungen mit den Alliierten zur Verfügung stehen. Unter den Internierten befanden sich der ehemalige österreichische Bundeskanzler Kurt von Schuschnigg, der frühere französische Ministerpräsident Léon Blum, der ehemalige Reichswirtschaftsminister Hjalmar Schacht, der Industrielle Fritz Thyssen sowie Familienangehörige des Obersten Claus Schenk Graf von Stauffenberg, der am 20. Juli 1944 das Attentat auf Adolf Hitler verübt hatte.

Aus der Buchvorlage entstand das Doku-Drama "Wir Geiseln der SS" der Gebrüder Beetz Filmproduktion, das am 7. April um 20.15 Uhr auf ARTE ausgestrahlt wird. Ein "aufwändig produziertes und hochkarätig besetztes TV-Drama" über die wichtigsten Häftlinge des Nazi-Regimes – die Sonder- und Sippen- Häftlinge der SS. Weitere Termine sind der 10. April um 22.45 Uhr in ORF 2 sowie der 14. April um 20.15 Uhr im ZDF.

 

Wir Geiseln der SS Teaser from gebrueder beetz filmproduktion on Vimeo.

 

Die Gefangenen wurden im April 1945 aus den Konzentrationslagern Buchenwald und Flossenbürg im KZ Dachau zusammengezogen und dann von einem Sonderkommando der SS und des SD über Innsbruck nach Niederdorf im Hochpustertal gebracht, wo sie am 30. April 1945 von Soldaten der Deutschen Wehrmacht aus der Gewalt der SS befreit wurden. Die Wehrmacht übernahm den Schutz der Häftlinge und brachte sie ins Hotel „Pragser Wildsee”, wo sie am 4. Mai 1945 von amerikanischen Truppen übernommen wurden.