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Frühlingswanderung Etschtal zum Wiesler

Auf dem Sonnenhang zwischen Meran und Bozen genießen wir die Frühlingssonne und freuen uns am Erwachen der Natur.

Wir erleben bei dieser leichten Rundwanderung lohnende Ausblicke auf das Etschtal wo sich die Apfelbäume in eine weiß-rosa Pracht gehüllt haben, am Weg kehren wir beim Wiesler, einer einladenden Gastwirtschaft, ein.

Der Wiesler hat seinen Namen von einer Reihe von kleinen Wiesen- und Rodungsflächen, die um den bereits im fernen Jahr 1369 erstmals erwähnten Wein- und Obsthof liegen. Seit den 30er Jahren wird er von der Familie Kofler bewirtschaftet. Hans arbeitet in Hof, Feld und Keller, Waltraud hat in der Küche das Regiment, Sohn Hannes hilft an den Wochenenden mit. Es werden ein aromatischer Müller-Thurgau, ein süffiger roter Vernasch und ein Cuvée von Blauburgunder und Zweigelt serviert, alles Eigenbauweine. Beachtlich auch die Speisekarte, Tiroler Hausmannskost herrscht dabei vor: Saures Rindfleisch oder Kalbskopf mit Zwiebelringen, lockere Knödel und Nocken der verschiedensten Art, Brettelmarenden, Graukäse, an Sonn- und Feiertagen verschiedene Braten und im Herbst die ganze Palette der Törggelegerichte mit Hauswurst, Rippchen, Sauerkraut, neuem Wein und gebratenen Kastanien. Auch die Säfte sind hausgemacht so wie Kuchen und Strudel. Von der getäfelten Stube und der windgeschützten Terrasse öffnet sich ein prächtiger Ausblick über das Etschtal. An Sonntagen sollten Sie wegen dem Andrang unbedingt vormerken.

Am Hof hat sich 1970 ein großes Unglück zugetragen: Damals, als es noch keine Verbindungsstraße ins Tal gab, verunglückten die Großeltern, eine Tante und ein Kind beim Absturz der Materialseilbahn nach dem Besuch der Messe tödlich. Nahe der Kirche von Burgstall erinnert eine Gedenktafel an das tragische Unglück.

 

Der Ausflug und der Wegverlauf:

Im Norden von Burgstall, im Talgrund (270 m), beginnt bei einer Panoramatafel die markierte Route (Hinweisschild Rauthof), ein uralter Plattenweg führt stetig steigend durch das felsige, mit Buschwald bestandene Gelände zu einer Geländeterrasse und der Jausenstation Mitterwalder (515 m, Tel. 0473 244087), wir genießen dabei den Ausblick nach Meran, zu den vielen Burgen und Schlössern sowie übers Etschtal. Wir folgen einem asphaltierten Wegstück aufwärts bis zum Restaurant Hecherhof, (höchster Punkt 640 m, ab Burgstall  1 h 40 min, Tel. 0473 244086). Wir halten uns an die Markierung 1a und wandern nun bergab in Richtung Burgstall, am Koflerhof vorbei und nun wieder auf breiter Straße zum Wiesler (565 m), unserem Ziel und steigen von dort auf einem Wiesen- und Waldsteig zur Kirche von Burgstall ab (1 h). Hier beginnt der Graf-Volkmar-Weg, ein promenadeartiger Steig führt am Bergfuß zum Startpunkt zurück (ab Kirche 50 min). Gehzeit: 3 ½ Stunden, Höhenleistung: 480 Höhenmeter, Länge: 8,4 km

 

Einkehr:

Wiesler, Kirchweg 22, Burgstall, Tel. 0473 291327, im Sommer geschlossen, Dienstag Ruhetag.

 

Anfahrt:

Für die Wanderung: Parkplatz im Norden von Burgstall, an der alten Staatsstraße, nach dem Restaurant Förster an der aufgelassenen Shell-Tankstelle. Start bei der Panoramatafel des Wanderwegenetzes Labers-Freiberg

Mit dem Auto: Ab der Kirche von Burgstall 2,7 km Bergstraße

 

Autor: Oswald Stimpfl

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