Umwelt | Vinschger Bahn

Unter Strom

Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrat Florian Mussner auf Lokalaugenschein zum Stand der Arbeiten zur Elektrifizierung der Vinschger Bahn.
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Foto: LPA
Lokalaugenscheine sind für Politiker ein dankbares Geschäft. Vor allem in Vorwahlzeiten sind sie ein bewährtes Mittel um zu zeigen, dass man arbeitet und gleichzeitig den Kontakt mit der Basis sucht.
Unter diesem Zeichen kann man den Lokalaugenschein sehen, bei dem sich am Mittwoch Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrat Florian Mussner in Naturns über den Stand der Arbeiten zur Elektrifizierung der Vinschger Bahn informiert haben.
Die Arbeiten zur Elektrifizierung der Vinschger Bahn schreiten voran. Nach dem Bau von Unterführungen in Schlanders, Laas und Spondinig werden nun an insgesamt neun Bahnhöfen und Haltestellen Bahnsteige verlängert. Die Bauarbeiten in Kastelbell, Latsch, Goldrain, Eyrs, Schluderns, Algund, Rabland, Plaus und Naturns sind bereits angelaufen und sollen bis zum Herbst abgeschlossen sein. 
Einblick in die anstehenden Arbeiten gaben STA-Präsident Martin Ausserdorfer und STA-Generaldirektor Joachim Dejaco, die durch die Baustelle führten. Noch in diesem Jahr wird am Malser Bahnhof damit begonnen, die bestehende Remise zu erweitern. Sie wird künftig 125 Meter lang sein und die Möglichkeit bieten, längere Züge geschützt abzustellen. Künftig werden am Bahnhof Mals nachts fünf Züge stehen. Noch im Herbst wird die Haltestelle Staben verschoben, die Arbeiten dafür beginnen voraussichtlich im September.
2019 folgen dann die nächsten Schritte hin zur Elektrifizierung der Vinschger Bahn. Dann wird bei Laas die Bahnstrecke auf einer Länge von zwei Kilometern begradigt. Diese bauliche Maßnahme macht es möglich, in diesem Abschnitt die Geschwindigkeit auf 100 Stundenkilometer zu erhöhen und künftig einen Halbstundentakt auf der gesamten Strecke anbieten zu können. Mitte 2019 wird mit dem Bau der Oberleitung begonnen, wobei 1500 Masten entlang der gesamten Strecke errichtet werden. Im Jahr 2021 sollen dann die ersten Züge elektrisch durch den Vinschgau rollen.
 
Wir freuen uns, dass die Arbeiten so gut weitergehen, denn die Bahn wertet das ganze Dorf auf und ist Impulsgeberin für die Wirtschaft gerade in ländliche Gemeinden", sagte der Naturns Bürgermeister Andreas Heidegger zur Begrüßung am Bahnhof Naturns.
"Mit der Elektrifizierung der Vinschger Bahn schaffen wir mehr Kapazität und durchgebundene Züge über Meran und Bozen bis nach Innsbruck und Lienz - wir brauchen dazu allerdings noch den Ausbau der Strecke Bozen-Meran für den Regionalexpress und wollen einen 15-Minuten-Takt zwischen den Städten erreichen“, fasste der Landeshauptmann Arno Kompatscher die Marschroute zusammen.
Die Investitionen in die Vinschger Bahn seien Investitionen, die Generationen zu Gute kämen, sagte Mobilitätslandesrat Florian Mussner und wies auf die Begeisterung für die kleine Bahn im Vinschgau hin. „Die Kapazität ist mit rund zwei Millionen Fahrgästen ausgeschöpft und wir wollen nun mit den Infrastrukturen die Voraussetzungen schaffen, dass noch mehr Menschen auf die Bahn als nachhaltiges Verkehrsmittel umsteigen können und es noch mehr Millionen Fahrgäste werden", sagte Mussner. Er lobte in diesem Zusammenhang die Arbeit der STA und den Gemeinden.
Auch die Vertreter der Bezirksgemeinschaften Dieter Pinggera (Vinschgau) und Alois Peter Kröll (Burggrafenamt) hoben den hohen Stellenwert der Bahn für die Menschen im Vinschgau und im Burggrafenamt.
Der Schlanderser Bürgermeister Dieter Pinggera beschrieb die Bahn als Erfolgsgeschichte, bei der die Realität - was die Fahrgäste anbelangt - die kühnsten Träume bei weitem überschritten habe: Aus den ursprünglich angenommenen 500.000 seien zwei Millionen geworden und nun werde mit der Elektrifizierung ein weiterer Meilenstein gesetzt.