Zum Steinmann in der Sarner Schlucht
Foto: Oswald Stimpfl
Ausflug | Wanderung

Auf den Johanniskofel im Sarntal

Im vorderen, schluchtartigen Teil des Sarntals ragt unvermittelt in der schmalen Talferschlucht der Johanniskofel empor - auf dessen Spitze steht eine kleine Kirche
  • Länge: 1,3 km 

    Gehzeit: 40 min

    Höhenmeter: 230

    Anfahrt: Von Bozen, Talferbrücke, 6,7 km bis zum Parkplatz nach dem 2. Tunnel der neuen Straßentrasse

    Öffis: Mit dem Sarntaler SAD-Bus,

     

  • Neben der Kirche duckt sich wie ein Adlerhorst, von abschüssigen Äckern und Weinbergen umgeben, ein Bauernhof und ursprünglicher Buschenschank mit dem sinnigen Namen „Steinmann“ an die felsigen Hänge. 

    Vom Parkplatz an der neuen Sarntaler Straße gehen wir zunächst am Gehsteig kurz in Richtung Bozen, biegen in die ehemalige, mittlerweile für den Autoverkehr geschlossene alte Sarntaler Straße ein (Markierung „Johanniskofel“), gehen durch drei kurze Tunnels tal- auswärts bis links durch die Öffnung der Leitplanken ein gut markierter und ausgeschilderter Steig zu einer Hängebrücke über die Talferschlucht führt. Hier beginnt der steile Aufstieg auf teilweise grob gepflastertem Weg. Nach einer etwa halbstündigen Wanderung durch Schluchten, Buschwald und über schroffe Felsen, von wo aus wir Ausblicke über das vordere Sarntal mit der Ruine Rafenstein und über die Stadt Bozen im Talkessel dahinter genießen, erreichen wir den Steinmannhof.

  • Das Johanneskirchlein

    Vom Steinmannhof führt ein schmaler, ausgesetzter Steig in wenigen Minuten hinauf zum gotischen Kirchlein auf dem Johanniskofel (658 m) mit schwindelerregendem Tiefblick; den Schlüssel zur Kirche verwahren die Bauersleute. Hier oben wurden steinzeitliche Spuren gefunden – ein Beweis für die frühe Besiedelung dieses magischen Ortes. Von einer Burg, vermutlich aus dem 12. Jh., sind nur mehr kümmerliche Mauerreste erhalten. Das Kirchlein ist dem hl. Johannes dem Täufer gewidmet. Der einfache Altar zeigt in seinem Aufsatz ein kleines Bild: Es erzählt die Geschichte der Salome und der Enthauptung des Johannes. Während die Gesellschaft vergnügt tafelt, „serviert“ Salome den Kopf des Johannes auf einem Tablett.

  • Einkehrtipp

    Buschenschank Steinmannhof

    Die gastfreundlichen Bauersleute bewirten Wanderer das ganze Jahr über, ganz nach dem Motto: „Wenn wir zu Hause sind, können auch Gäste einkehren!“. Es gibt herzhafte Hausmannskost, im Spätherbst Törggelegerichte, hervor- ragende Eigenbauweine. Wangen 9, Ritten, Tel. 0471 602042

  • Oswald Stimpfl: Unterwgs in Südtirols Wintersonne, erschienen im Folio Verlag Foto: Folio Verlag