Gesellschaft | Arbeitsrecht

Schalter “Nuovi Diritti – Neue Rechte”

Eine erste Bilanz des Dienstes, den es seit etwa einem Jahr gibt, bringt Andreas Unterkircher, Gewerkschaftler und Präsident des Vereins Centaurus Arcigay.
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
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Foto: Fabio Petrini

Der Schalter “Nuovi Diritti – Neue Rechte” von Filcams/Cgil ist ein neues Instrument das auf dem Schutz vor Diskriminierungen am Arbeitsplatz aufgrund der sexuellen Identität und Orientierung ausgerichtet ist. Der Beitrag von Unterkircher war für die Realisierung des Dienstes entscheidend.

Woher kommt das Bedürfnis den Schalter “Neue Rechte” zu eröffnen?

Die Arbeit ist ein grundlegender Bereich in unserem Leben, doch paradoxerweise wurde gerade hier noch kaum das Thema der Diskriminierung bezüglich der sexuellen Orientierung angegangen. Vielleicht gerade weil man Angst hatte. Für viele war es besser eine ungerechte Kündigung einzustecken anstatt geoutet zu werden. Dieses Versteckspiel muss aufhören.

Was ist das Ziel des Schalters?

Das Ziel ist eine jede Diskriminierung aufgrund der geschlechtlichen Identität vorzubeugen und zu bekämpfen. Es muss selbstverständlich werden ein Unrecht anzuzeigen weil man weiß dass man etwas tun kann und muss.

Wie bewerten Sie dieses erste Jahr vom Dienst?

Es war eine Probephase. Wir mussten feststellen was die Benutzer brauchen und wie wir ihnen helfen können. Der nächste Schritt wird sein den Dienst zu promoten, unter anderem über die Gesundheitssprengel.

Gibt es bereits erste Daten wie viele Menschen wirklich diskriminiert wurden?

Offizielle Zahlen gibt es in Südtirol noch nicht. Gewiss ist die Diskriminierung verbreiteter als man ahnen kann. Sie wird bloß nicht angezeigt. Ein Grund mehr, um dafür zu sensibilisieren.

Wieviele Leute haben am Projekt mitgearbeitet?

Die eigentliche Mutter des Schalters ist die Gewerschafterin Alda Tasseiner. Danach waren die Kollegen der Handelskategorie Filcams/Cgil ausschlaggebend. Zu nennen sind Elena Fabiani, Maurizio Surian und die neue und engagierte Sekretärin von Filcams Antonella Costanzo.

Sind wir also Pioniere auf dem Gebiet?

Wir sind nicht die ersten in Italien, aber die ersten in der Region und können mit Stolz sagen auf lokaler Ebene Vorreiter zu sein. Insbesondere in den Provinzen herrscht auch kulturell großer Nachholbedarf. Was heute wie eine Herausforderung klingt, wird eines Tages selbstverständlich sein.