Wirtschaft | Industrie

„Nicht nur nachhaltig, sondern regenerativ wirtschaften“

Die Ressourcen unseres Planeten sind begrenzt. Gerade die Lebensmittelindustrie spielt dabei eine große Rolle und kann zu wichtigen Veränderungen beitragen. Aber wie?
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
IDM
Foto: IDM
  • Danke das du uns heute vom Netzwerk der „Regenerative Leaders“ erzählst. Stell dich bitte kurz vor.

    Ich bin Manuela Irsara und bei IDM für die Unternehmen der Lebensmittel- und Wellnessbranche tätig. Unsere Aufgabe ist es die Südtiroler Unternehmen bei der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen zu unterstützen und mit Hilfe verschiedenster Maßnahmen und Programme auch die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung der beiden Sektoren zu fördern. Unser Beitrag zur Erreichung der Klimaziele sind verschiedene Projekte und Programme, welche wir für Südtirols Lebensmittelbranche vorantreiben. Eines davon ist das Netzwerk der Regenerative Food Leader.

     

    Was ist eine regenerative Wirtschaft und was ist regenerative Führung?

    Uns sollte mittlerweile allen bewusst sein, dass die Ressourcen auf unserem Planeten begrenzt sind und wir mehr verbrauchen als wir geben. Somit tragen wir zur Zerstörung der natürlichen Umwelt bei, die den Klimawandel mitverursachen. 

    Das Netzwerk derRegenerative Leaders, setzt sich aus Südtiroler Unternehmen und UnternehmerInnen zusammen, welche den notwendigen Wandel, man kann fast sagen zur Erhaltung der Menschheit, aktiv mitgestalten. 

    Vor allem die Agrar- und Lebensmittelwirtschaft sitzt an einemgroßen Hebel, um die ökologische Regeneration mitzugestalten. Ohne die private Wirtschaft, die sich aktiv entschließt Teil der Lösung zu werden, und nicht Teil des Problems zu sein, können wir die aktuellen Herausforderungen wahrscheinlich nicht lösen. Beim Netzwerk der RgenerativeLeaders, bringen wir Unternehmen zusammen, die im eigenen Betrieb nachhaltiger und ressourcenschonender arbeiten wollen. Gemeinsam werden Strategien erarbeitet, vorgestellt und innovative Lösungen angestrebt und implementiert, um diesem Ziel näher zu kommen. Regenerativ, im Vergleich zu Nachhaltig, heißt proaktiv etwas zurückgeben. Somit soll nicht nur zurückgegeben werden, was man verbraucht, sondern mehr. 

    Und zwar durch Kompensationsmaßnahmen wie das Rekultivieren von brach liegenden Flächen, Pflanzen von Bäumen, u.v.m. Insgesamt ist das Ziel die umweltbelastenden Gesamtauswirkungen der unternehmerischen Tätigkeit neutral oder sogar positiv zu gestalten. Natürlich stellt sich da die Frage, ob regeneratives Führen auch wirtschaftlich ist. 

    Man kann bereits jetzt sagen, dass regeneratives Wirtschaften die Kosten um ein 10faches reduziert, wenn man es mit den Kosten vergleicht, die entstehen, um die geschädigten Ökosysteme wiederherzustellen. Auch Ressourceneinsparungen beim Energiemanagement bis zur Verwertung von Lebensmittelnebenprodukten durch Fermentation oder Produktinnovationen tragen zur Kosteneinsparung bei. Der Wareneinsatz für Hotels bei hauptsächlich pflanzenbasierter oder regionaler Ernährung ist z.B. geringer. Das bestätigt beispielsweise Inhaber Kurt Resch vom Bio & Bikehotel Steineggerhof und Mitglied der Arbeitsgruppe. 

    Insgesamt profitieren Unternehmen, die regenerativ wirtschaften, auch vom allgemeinen Konsumverhalten, das sich immer deutlicher darin zeigt, dass Menschen transparente und rückverfolgbare Lebensmittel wünschen. So können jene Unternehmen, die ihre Aktivitäten zur Erhaltung der gesunden Umwelt kommunizieren durchaus Wettbewerbsvorteile haben weil der Markt immer mehr solche Produkte verlangt. Darum ist es wichtig, solche Maßnahmen auch nach außen zu kommunizieren! Im Sinne: „Tue Gutes und sprich darüber.“

  • Manuela Irsara: Head Food&Wellness Innovation, Business Development, IDM Foto: IDM
  • Also bedeutet das, dass regeneratives Wirtschaften und Führen sich sowohl im wirtschaftlichen Sinne, in Bezug auf die Kundenzufriedenheit und auch bei der Arbeiterbefindlichkeit auszahlt?

    Genau, auch die Mitarbeiter identifizieren sich immer stärker mit den Werten, die das Unternehmen vorlebt und nach denen es handelt. Das bindet die Mitarbeiter und schafft ein gutes Arbeitsklima, weil es eine höhere Sinnhaftigkeit gibt in einem solchen Unternehmen zu arbeiten.

    In wirtschaftlicher Hinsicht erzielt man diverse Kosteneinsparungen z.B. bei höherem Anteil an pflanzenbasierten Lebensmitteln sowie regionalen und saisonalen Produkten in der Hotelküche oder bei energieeffizienteren Arbeitsweisen und Installationen von Energiemanagementsystemen.  Das Schaffen von kleinen Kreisläufen, im Transport undim Produktionsweg. 

     

    Wer sind die Regenerative Leaders? 

    Das Netzwerk der Regenerative Leaders ist ein offenes Netzwerk, bei dem es darum geht, Impulse zu geben und als treibende Kraft zu einer nachhaltigeren Lebensmittelwirtschaft beizutragen. Vor ca. eineinhalb Jahren wurde es von uns, IDM Südtirol gegründet, mit der Idee, Pioniere zusammenzubringen und Synergien zu bündeln. Wir möchten über diese Unternehmen, auch andere UnternehmerInnen inspirieren und zur gemeinsamen Entwicklung von Ideen und Produkten im ökologischen Bereich ermutigen. Wir schaffen somit einen Wissenspool und ein Netzwerk, dass UnternehmerInnen, die mit einem regenerativen Hintergedanken wirtschaften wollen, was in Zukunft ja auch die Norm sein sollte, mit den besten Strategien auszustatten. Wir haben dabei ausgewählte Unternehmen eingeladen, sich bei einer bestimmten Arbeitsgruppe zu melden, da uns auch wichtig war, dass in dem Unternehmen bereits Maßnahmen in die Richtung unternommen wurden. Somit wollten wir sicherstellen, dass die Teilnehmer bereits ein bestimmtes Wissen in den „Pool“ einbringen konnten. Es haben sich verschiedenste Unternehmen für eine Zusammenarbeit gemeldet; Kleine, Große, Unternehmen aus der Gastro- und Hotellerie, aber auch produzierende Unternehmen des Lebensmittelsektors haben sich für das Netzwerk gemeldet wie Alpe Pragas, die Bäckerei Profanter, Pur Südtirol, der Steinegger Hof, um nur einige zu nennen. So bringen wir UnternehmerInnen aus verschiedensten Bereichen zusammen, die bereits nachhaltig arbeiten, sich aber in eine regenerative Richtung entwickeln wollen, das heißt mehr zurückgeben als verbrauchen. Bei unseren Treffen kommen sie mit anderen Gleichgesinnten ins Gespräch, entwickeln neue Ideen, bekommen und geben einander neue Inputs, aber es werden auch Themenbezogene Treffen organisiert, bei denen Referenten eingeladen werden, die zu einem bestimmten Thema referieren.

     

    „Jeder kann in seinem Umfeld innovativ sein und Verantwortung übernehmen. Ein Regenerativer Leader hat nämlich bereits verinnerlicht, dass es nur einen gesunden Menschen, in einer gesunden Umwelt geben kann und denkt voraus, denn alles ist miteinander verbunden.“

     

    Wie kann man sich ein Treffen der Regenerative Leaders vorstellen?

    In unregelmäßigen Abständen gibt es Treffen, wo sich alle bei einem dieser Unternehmen einfinden. Dort geht es dann um Kompensationsmaßnahmen, also wie kann ich den CO2-Austoß, den ich generiere, kompensieren, einsparen oder anderweitig wieder gut machen? Wir werden über Nudging reden. Wem Nudging noch kein Begriff ist, es geht darum, den Konsumenten sanft dahingehend zu animieren, die nachhaltigere Lösung oder Produkt bzw. Lebensmittel zu wählen. Mit Verboten erreicht man nämlich nur bedingt das Ziel.

  • Das letzte Treffen des IDM Networks der Regenerative Leaders fand am 20. September, im PUR Südtirol in Bozen statt. Foto: IDM
  • Welche Aktionen wurden bereits durch den Austausch auf der Plattform ausgelöst und welche Vorteile ergeben sich daraus für die Mitgliedsunternehmen?

     

    Bei den letzten Treffen haben wir über Ideen gesprochen, wie konkret in Südtirol Probleme angegangen werden können. Zwei dieser Ideen sind in der Pipeline. Eine davon ist die Weiterverwertung der Tonnen an Kaffeesatz, die täglich in Südtirol im Müll, selten auf einem Kompost landen. Dabei ist dieser Abfall eine wunderbare Ressource, die es zu nutzen gilt. Ein anderes Thema sind die Verpackungsgrößen z.B. Milch in der Gastronomie auch hier reden wir mit den Herstellern über mögliche Optimierungen. 

    Wir als IDM, möchten zum einen diesem Netzwerk Impulse geben und innovative Produktentwicklungen anstoßen und begleiten, aber wir wollen den Unternehmen auch die nötige Sichtbarkeit geben, damit Andere, Unternehmen und Private davon erfahren und sich im besten Fall inspirieren lassen und anschließen. 

    Das nächste Treffen des Netzwerks Regenerative Leaders wird im Januar 2024 bei Alpe Pragas stattfinden.

    Bei Interesse kann sich jede/r gerne bei uns melden, da wir das Wissen teilen möchten, damit das große Ganze davon profitiert. Sollte eine Unternehmerin oder ein Unternehmen Interesse an einer regenerativen Entwicklung haben, können sie sich jederzeit gerne bei unserem Team melden.

    Jeder kann in seinem Umfeld innovativ sein und Verantwortung übernehmen. Ein Regenerativer Leader hat nämlich bereits verinnerlicht, dass es nur einen gesunden Menschen, in einer gesunden Umwelt geben kann und denkt voraus, denn alles ist miteinander verbunden.

     

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Josef Fulterer Mi., 18.10.2023 - 07:46

"Die KLIMA-geschundene Natur" ist noch weniger in der Lage, die Lebensmittel zu liefern, wenn sie gerade in den Hotel-Küchen gebraucht werden.
Ohne übergeordnete ausgleichende Einrichtungen, möglichst auf genossenschaftlicher Basis, wird man nicht herum kommen.
Im MILCH-Produkte-Sektor könnten MEHRWEG-GEBINDE aus INOX, die viel zu vielen auch sehr kostspieligen Einweg-Gebinde ablösen.

Mi., 18.10.2023 - 07:46 Permalink
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Peter Gasser Mi., 18.10.2023 - 08:29

Zum Formalen:
Wurde der schriftliche Text bei IDM oder bei SALTO verfasst?
Wer wirklich mit der Umwelt sorgsam umgehen möchte, sollte dies auch mit der Sprache tun.
Groß- und Kleinschreibung sowie die Setzung des Beistrichs gehören zu den Grundkenntnissen und werden in der Pflichtschule vermittelt - beide sind hier teils unverständlich vernachlässigt, wie auch ein getrenntes Schreiben einzelner Wörter.
Der Satzaufbau und die Aneinanderreihung von „schönen Allgemeinphrasen“ über einzelne Bereiche des Textes mutet vereinzelt seltsam an: war da eine Übersetzungsmaschine, oder gar KI am Werk?
(Beispiel für fehlerhaften Satzbau und falsche Begriffswahl): „Wir schaffen somit einen Wissenspool und ein Netzwerk, dass UnternehmerInnen, die mit einem regenerativen Hintergedanken wirtschaften wollen, was in Zukunft ja auch die Norm sein sollte, mit den besten Strategien auszustatten“).
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„Unschön“ für ein Unternehmen wie IDM.
Auch inhaltlich erscheint manches seltsam bis unverständlich.

Mi., 18.10.2023 - 08:29 Permalink