Gesellschaft | Plakataktion

Geplagtes Prad

Mit dutzenden Plakaten haben Anrainer der Stilfser-Joch-Straße auf die zunehmende Verkehrsbelastung hingewiesen. Man ruft die Politik auf, die Sorgen ernst zu nehmen.
Plakataktion Prad
Foto: Rudi Maurer

Während am Samstag rund 1.500 Bauern in Sterzing für ein Südtirol ohne Wolf demonstrierten, gab es auch im Westen des Landes Protest. Um einiges leiser und unauffälliger, dafür aber nicht weniger kreativ machten zahlreiche Anrainer der Stilfser-Joch-Straße mit einer Plakataktion auf die zunehmende Verkehrsbelastung aufmerksam.

“Die Bürger entlang der Stilfser-Joch-Straße leiden immer mehr an der sinkenden Lebensqualität durch den zunehmenden Verkehr und die regelmäßig überschrittenen Tempolimits. Die bisher spärlichen Maßnahmen und mangelnden Kontrollen haben kaum zu einer Verbesserung der Verkehrssicherheit geführt. Im Dorf muss viel mehr für die Sicherheit der Fußgänger und Radfahrer investiert werden”, erklärt Rudi Maurer. Gemeinsam mit Gerda Berger informiert der Prader Vertreter der Umweltschutzgruppe Vinschgau die Öffentlichkeit über die Aktion.

 

Mit über 20 Plakaten wurde am Pfingstwochenende entlang der verkehrsgeplagten Hauptstraße in Prad am Stilfserjoch – Gerda Berger betreibt ein Woll- und Garngeschäft dort – auf die Notwendigkeit einer Reduzierung des Tempo- Limits auf 40 km/h, mehr Kontrollen und Maßnahmen zur Reduzierung der Lärmemissionen hingewiesen.

 

“Die Anrainer befürchten nun im Zuge der so genannten ‘Aufwertung der Stilfser-Joch-Straße’ eine noch größere Verkehrsbelastung”, erklärt Maurer die Sorgen in Prad. Über die vom Land mitgetragene Aufwertung soll die Passstraße zu einer “Erlebnisstraße” werden, mehr Gäste in die Region locken und das Stilfserjoch zum “Wirtschaftsmotor” für die drei Regionen Vinschgau, Bormio und Val Müstair entwickeln.

Doch in Prad sind nicht alle glücklich. “Die Anrainer fordern die zuständigen Politiker auf, ihre Sorgen ernst zu nehmen. Es muss dringend ein ökologisch nachhaltiges Mobilitätskonzept unter Einbindung der Anrainer erstellt werden”, meint Maurer. Und kündigt für die Sommermonate weitere Sensibilisierungs-Kampagnen entlang der Straße an: “Die Anrainer werden sich weiterhin intensiv mit den Entwicklungen der Stilfser-Joch- Straße auseinandersetzen und auf ihre problematische Lage hinweisen.”

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Papi llon Di., 11.06.2019 - 09:36

Die Speedbox steht steht zwar aber wenn überhaupt darf man nur zu den Zeiten blitzen wenn der Arbeiter aus oder ins Tal fährt. Den Urlauber muss man schonen um ja nicht die „sibirischen“ Hoteliers aufzuschrecken.

Di., 11.06.2019 - 09:36 Permalink