Gesellschaft | Sommerpraktika

Beliebtes Angebot

Das Land stellt jährlich rund 200 Sommerpraktikanten an. Die Palette der Arbeitsorte reicht dabei von Südtirol über Rom bis nach Brüssel.
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Foto: Hannes Prousch
In der Landesverwaltung sind auch heuer wieder viele Sommerpraktikanten angestellt. Berechtigt für eine solche Stelle ist jeder, der mindestens die vierte Klasse einer Ober- oder Berufsschule besucht hat, an einer Universität studiert oder Jungakademiker ist. Vorausgesetzt man kann entsprechend gut deutsch und italienisch und ist jünger als 40 Jahre alt.
Praktikanten mit ladinischer Sprachgruppenzugehörigkeit haben Anrecht, Stellen in Ämtern in ladinischen Orten oder in einem Sektor, der sich in erster Linie um Belange der ladinischen Bevölkerung kümmert, anzutreten.
Eine Praktikumsstelle wird für mindestens sechs Wochen und höchstens drei Monate ausgeschrieben. Das Ziel der Landesregierung ist es dabei den Interessierten einen Einblick in die Arbeitswelt zu verschaffen.
Die Vergabe der Sommerpraktika in der Landesverwaltung erfolgt dabei in der Regel nach einer speziellen Rangordnung. Die Bewerber und Bewerberinnen werden nach der besuchten Klasse – oder bei Studierenden nach dem Zulassungsjahr – geordnet. Dabei werden Schüler höherer Klassen und Studierende mit früherem Zulassungsjahr bevorzugt. Im letzteren Falle werden Absolventen eines Masterstudienganges gegenüber jenen eines Bachelorstudienganges bevorzugt.
Allerdings dürfen die Studierenden nicht die Mindestzeit plus ein Jahr für ihr Studium überschritten haben. Innerhalb der Rangordnung von Studierenden und Jungakademikern, also Personen welche gerade ihren Universitätsabschluss gemacht haben, haben letztere Vorrang. Sollten zwei oder mehrere Bewerber auf der selben Position stehen, wird der Älteste bevorzugt. Besonderen Vorrang haben Absolventen eines Forschungsdoktorats.

Das Ziel der Landesregierung ist es dabei den Interessierten einen Einblick in die Arbeitswelt zu verschaffen.

Die Vergütung ist ebenfalls unterschiedlich geregelt: So erhalten Oberschüler 30 Euro Brutto pro Tag, während Studierende und Jungakademiker täglich 40 Euro Brutto verdienen.
Wer schon einmal ein Praktikum bei der Landesverwaltung absolviert hat, kann sich kein zweites mal bewerben. Auch können in der Regel mit diesem Angebot auch keine Pflichtpraktika absolviert werden.
In diesem Jahr wurden zirka 40 Prozent der Stellen an Oberschüler vergeben, und 60 Prozent an Studierende oder Jungakademiker.
Die Sommerpraktika bei der Landesverwaltung wurden vor 15 Jahren von der Landesregierung eingeführt. 2003 wurden zunächst nur 20 Stellen vergeben. In den folgenden Jahren hat man das Angebot kontinuierlich aufgebaut, sodass seit vier Jahren Jährlich 200 Stellen angeboten werden. In der Regel werden diese auch Besetzt. Unbesetzt bleiben normalerweise nur Stellen, wo die Bewerber kurzfristige Absagen erteilen. Heuer wurden so von 200 angebotenen Stellen 186 besetzt. Dabei sind die angebotenen Stellen von Jahr zu Jahr in verschiedenen Verwaltungsbereichen angesiedelt. Es hängt auch davon ab, wo in der Landesverwaltung Praktikanten gesucht werden.

Praktikum im Außenamt

Neben den Sommerpraktika in lokalen Verwaltungseinrichtungen der Provinz werden auch Praktika in den Außenämtern in Rom und Brüssel vergeben.
Die Außenämter in Rom und Brüssel haben jeweils eigene Rangordnungen, welche sprachgruppenunabhängig sind. In der Rangordnung für Brüssel können sich Jungakademiker und Studierende der Bereiche Politik-, Rechts-, Wirtschafts-, Sozial oder Agrarwissenschaften eintragen lassen. Vorausgesetzt sie haben Grundkenntnisse des Gemeinschaftsrechts und gute Kenntnisse der deutschen, italienischen und englischen oder französischen Sprache.
In Rom hingegen sucht man hingegen Jungakademiker und Studierende aus den Bereichen Rechts-, Politik-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Sehr gute Italienisch- und Deutschkenntinisse sind obligatorisch.
Die jeweils erforderlichen Kenntnisse werden von der zuständigen Amtsdirektion im Rahmen einer Prüfung geprüft. Diese Prüfung findet für alle Interessenten zugleich statt.
Wird man in die Rangordnung aufgenommen, bleibt man dort für ein Jahr ab dem Datum, ab welchem man die Aufnahme beantragt hat. Ein Praktikum in einem Außenamt dauert in der Regel drei Monate und kann gleich nach der Aufnahme in die Rangordnung angetreten werden.
Normalerweise werden die Praktikumsstellen in den Außenämtern drei mal im Jahr vergeben, jedoch nicht im Sommer.
Der Lohn für Praktikanten in den Außenämtern in Rom und Brüssel beträgt 50 Euro Brutto pro Tag.