Politik | Demonstrationen

Grab der Demokratie

Gleich zwei Proteste fanden heute vor dem NOI Techpark in Bozen statt. Grund hierfür war der Besuch von Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni.
Sarg - Protest
Foto: Andy Odierno/SALTO
  • Das Polizeiaufgebot vor dem NOI Techpark ist immens. Kein Wunder, schließlich kommt die Ministerpräsidentin nach Bozen. Plötzlich knallt es, Rauch steigt auf und eine laute Sirene ertönt. Die Ordnungshüter im Dienst schrecken auf. Eine Demonstration für die Freiheit Palästinas und den Frieden im Gazastreifen beginnt lautstark zu protestieren, Palästinafahnen wehen im Wind und weiteres Feuerwerk wird gezündet. 

  • Protest eins von zwei: „Freiheit für Palästina!“ Foto: Andy Odierno/SALTO
  • Am anderen Ende der Straße befindet sich ein weiterer, etwas leiserer Protest. Am Kreisverkehr an der A. Voltastraße liegt ein Sarg mit der Aufschrift „Fino alla bara sempre s'impara“. Darin Pappkartons mit verschiedenen Grundwerten der Demokratie. Vor dem Sarg ist ein roter Teppich ausgelegt, wie er noch vor einigen Wochen beim No Excuses-Protest vor dem Südtiroler Landtag lag, als Arno Kompatscher zum Landeshauptmann gewählt wurde. „Die SVP hat den Teppich ausgelegt und der rechtsextremen und faschistischen Regierung die Tür geöffnet“, erklärt Moritz Holzinger von der Bewegung No Excuses. Auch auf dem Teppich liegen Kartone mit Aufschriften wie stop police violence oder science not silence. Auch weitere Forderungen bezüglich des Klimas, der Bobbahn in Cortina oder der Menschrechte werden geäußert. Einige der Aspekte, die im Sarg liegen, seien in Italien bereits verloren gegangen, die Pressefreiheit der öffentlich-rechtlichen Medien etwa, meint Holzinger. 

  • Rosanna Ruatti und Hans Heiss: Letzterer zeige sich solidarisch mit dem Protest. Foto: Andy Odierno/SALTO

    Die Aktion wurde von mehreren Gruppierungen Südtirols getragen. No Excuses, Climate Action South Tyrol, Bozen Solidale, Spazio Autogestito 77, Frauen*marsch/Donne* in Marcia, Fridays for Future South Tyrol und Omas Gegen Rechts haben sich zusammengetan, um ein Zeichen gegen die Regierung Melonis und ihre Politik zu setzen. „Wir haben uns zusammengeschlossen, um gemeinsam für die Werte all der Bewegungen zu kämpfen“, so Rosina Ruatti von den Oldies for Future. Man habe sich versammelt, da die Politik Giorgia Melonis gegen alles sei, was eine gesellschaftliche und nachhaltige Entwicklung ausmacht. Vor allem was den Klimaschutz angehe, habe Italiens Regierung kein offenes Ohr. „Präsidentin Meloni repräsentiert mich nicht“, schließt Ruatti ab.

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Herta Abram Mi., 13.03.2024 - 08:08

....die menschliche Entwicklung hat beim gejagten Affen begonnen, inzwischen sind wir die DespotInnen in der Welt...

Mi., 13.03.2024 - 08:08 Permalink