Politik | Gesundheit/Claudiana

GO BIG or go home (a.k.a get closed!)

Eine gesamte Medizinfakultät muss her: So schnell wie möglich!
Koste es was es kostet!!
Oder ALLES outsourcen und den Laden schließen!
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
Campus der Claudiana
Foto: ©Claudiana

Seit 2 Jahrzehnten wird hart und fleissig an dem „universitären Ausbildungszentrum für Gesundheitsberufe Claudiana“ gebastelt. Es werden Bachelorstudiengänge für EINIGE Gesundheitsberufe angeboten, Masterstudiengänge für Gesundheitsberufe, sogar eine „laurea magistrale“ für die Pflegeberufe, die Ausbildung der Hausärzte für die Provinz Bozen und viele wichtige Weiterbildungen. Zwei Gebäude beherbergen direkt am Landeskrankenhaus Bozen die Seminarräume, Sekretariat, Büros, Bibliothek.

Doch seit Jahren hat diese Struktur einige große (und 100 kleine) Probleme:

1. Sinkende Studentenzahlen

2. komprimiertes Angebot

3. unzufriedene Studenten

Der Mangel an Gesundheitspersonal in unserer Provinz ist altbekannt und das nicht erst seit den Ereignissen von 2020. Deshalb ist Punkt 1 sehr sehr problematisch. Zudem steht die Pensionierungswelle von ca. einem Drittel des aktuellen Personals in den nächsten 5 Jahren an!

Zurückführen lässt sich der nachlassende Erfolg auch auf Punkt 2. Nur einige wenige Gesundheitsberufe werden jährlich den Studenten angeboten (und als neu verkauft). Dies führt häufig dazu, dass sich Interessierte gezwungenermaßen an andere Ausbildungsorte im In- und Ausland wenden, um dort ihre Ausbildung zu beginnen und dann häufig auch dort bleiben.

Auswärtige Studenten werden unverständlicherweise vom zweisprachigen Unterrricht abgeschreckt. Komisch, wo doch einige Kilometer Richtung Stadtzentrum eine Uni gerade mit der Mehrsprachigkeit punktet! 

Die Maturanten, die das Glück haben ihr Wunschstudium genau im Abschlussjahr (die Aufnahmeprüfung ist bei geringenNachfrage ja keine Hürde!) beginnen zu können, könnten sich glücklich schätzen. Oder doch nicht? 

Doch was könnte die Lösung sein für (zumindest) diese Probleme?

GO BIG CLAUDIANA, GO BIG!

Die Landesregierung plant schon seit Jahren ein Medizinstudium anzubieten, von Jahr zu Jahr wird‘s aber nix. Grade kürzlich wurde da was unterschrieben, ein erweiterter Ausbildungsplan beschlossen (wie jedes Jahr wird dieser nie vollständig umgesetzt werden!) und aktuell wird kräftig die Werbetrommel gerührt. Alles zu wenig!

Claudiana muss MEHR leisten! Go big Claudiana, go big! Claudiana muss es schaffen eine bestimmte Quantität an Studenten auszubilden (ca. 600 bis 800 pro Jahr!). Und dann noch die Qualität anzuheben. Die ist ja durchwegs da, aber bei der Kleinstrukturierung ist oft genau dies die Hürde zur besseren Qualität. Medizinstudium muss her, alle vorhandenen Kurse müssen jährlich starten, das Angebot muss erweitert werden! Und zieht endlich mal euren Bildungsauftrag durch! 

Eine Partneruniversität muss her, alles in Bozen zentralisiert werden (Sekretariat, Verwaltung, ANSPRECHPARTNER) und nicht über 4 verschiedene Institutionen auf dem gesamten Stiefel verteilt.

Stellt Studiengänge internationaler auf (ENGLISCH?!) - nochmals, siehe UniBZ!

Wir brauchen auch Studenten von Außerhalb, von unseren 4.000 Maturanten pro Jahr können wir nicht 15-20% fix fürs Gesundheitswesen „verplanen“!

Zahlt weiter den Studenten ein Taschengeld für‘s Praktikum (und bitte allen GLEICH VIEL!)! Bietet weiterhin die rückvergüteten Praktikas im Ausland an! 

Stellt eine Anlaufstelle für die Studenten bereit - von Studenten für Studenten! Und öffnet das Sekretariat zur vorlesungsfreien (Mittags)Zeit!

Baut das Teilzeit-Remote-Online-Modell aus (und bitte nicht Räume anmieten für 4 Studenten!) Richtiges Teilzeit-Online-Studieren! 2020 hat ja gezeigt, dass es auch funktionieren kann.

Stellt Dozenten ein, Wissenschaftler, Researcher: baut ein großes Fundament, einen fixen Lehrkörper! Bildet die Tutoren besser aus, BEZAHLT sie auch! Keiner hat Lust kostenlos Studenten auszubilden. Schätzt diese Arbeit!

Stellt endlich ein neues Studentenheim auf! MIT Betreuung! Und liebe Politiker, nehmt halt mal das Geld selbst in die Hand, statt auf Rom zu warten!

Oder liebe Claudiana:

GO HOME, get closed!

Und dann liebe Politik, spendiert das Geld den Wenigen die dann immer noch im Gesundheitswesen sich ausbilden wollen das Studium ( wie schon den Ärzten) im benachbarten Innsbruck, Verona, Padua, München,…und für das dann übrige Geld findet sich sicher ein Platz. 

Update: Ausbildungsbedarf an Gesundheitspersonal für Provinz Bozen