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Politik | F+FdI

Doppelt gefährlich

Die Freiheitlichen bleiben gerade unter dem Radar. Das ist nicht gut.
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
Pressekonferenz der Freiheitlichen
Foto: Seehauserfoto
  • Wenn ich am Donnerstag zur Demo gegen rechts gehe, protestiere ich damit auch gegen die Regierungsbeteiligung der Freiheitlichen.

    In der aufgeheizten Stimmung in Sachen Südtirols künftiger Regierung schaffen es die Freiheitlichen, weitgehend unter dem Radar zu bleiben.

    Dabei halte ich die Kombination zwischen den Freiheitlichen und den italienischen Post- und Baldwiederfaschisten für doppelt fatal, denn wenn die sich punktuell verbünden und bei kritischen Abstimmungen einen Keil in die SVP treiben, wird die geschwächte SVP erpressbar.

    Der Machtkampf bei den Freiheitlichen ist mittlerweile zugunsten der Hardliner ausgegangen, Leiter Reber ist zum außenseiterischen Grüßonkel geworden, hinter Mair freuen sich Mahlknecht und Stauder auf mehr Bedeutung. Und über allem schwebt ein Volkskanzler in ungebrochener Tradition zu einem Hoffnungsträger historischen Datums.

    Ich rätsle und rätsle und kann einfach nicht verstehen, was grad in der SVP los ist. Ist die von den Wählenden schallend abgewatschte Athesia-Fraktion so einflußreich? Wer hat beim ominösen Samstagsputsch im SVP-Parteiausschuss die Strippen gezogen? Athesia-Mann Stauder?

    Wenn ich am Donnerstag zur Demo gegen rechts gehe, protestiere ich damit auch gegen die Regierungsbeteiligung der Freiheitlichen, die mir mindenstens so gefährlich erscheint, wie die der italienischen Post- und Baldwiederfaschisten.

    Und das, obwohl - wie wir von der nach rechts gerückten Neuen Südtiroler Tageszeitung wissen - La Russas Duce-Büste inzwischen zur Schwester des Senatspräsidenten übersiedeln musste, wohl in Erwartung "besserer Zeiten"...

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Profil für Benutzer kurt duschek
kurt duschek Di., 12.12.2023 - 15:32

...auch harkus Lobis scheint zu wissen, dass.wir alle ganz einfach nichts wissen. Also gehen wir am Donnerstag wieder zur Demo um 18 Uhr na h Bozen. Es hilft den Frust abbauen.

Di., 12.12.2023 - 15:32 Permalink
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Salto User
nobody Di., 12.12.2023 - 19:51

Rechtsrechte Koalition. Da siegte die Wirtschaft im Parteiausschuss. Der wirtschaftslastige Einfluss der Ebners gehört ja seit Gründung der Partei dazu. Die Partei war nie wirklich eine Vertretung aller Südtiroler, bestenfalls war sie das auf dem Papier. Einige Jahre, am Anfang und unter charismatischer Führung konnten die Arbeitnehmer Ernten einfahren, dieser Lorbeerkranz ist schon arg staubig. Man kann es drehen und wenden wie man will, es fehlt eine sozialdemokratische Alternative. TeamK hatte diese Gelegenheit verspielt, indem sie die VP kopiert haben. Selten ungeschickter Schachzug.

Di., 12.12.2023 - 19:51 Permalink
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Profil für Benutzer Klemens Riegler
Klemens Riegler Mi., 13.12.2023 - 22:30

Antwort auf von nobody

Wir müssen davon abrücken zu glauben dass EINE Partei ALLE vertretet. Die SVP muss heute nur mehr gut 35% der Südtiroler vertreten, denn mehr haben sie ja nicht gewählt. Warum sollte eine Partei die nur von 35% gewählt wurde 100% vertreten?
Wichtiger wäre jetzt bei der Regierungsbildung das gesamte Wählerbild halbwegs zu spiegeln. Das würde definitiv bedeuten, dass es eine Regierung der Mitte sein muss. D.h. die halbwegs mittige SVP muss sich, wenn sie einen von ganz Rechts nimmt, den zweiten von ganz Links suchen. Sonst fällt definitiv das Gleichgewicht. Der Vorteil; Beide werden ihre jeweils vielleicht extremen und nicht mehrheitsfähigen Forderungen vorläufig ins Regal stellen müssen. Die aktuellen Anliegen und anstehenden Herausforderungen sind groß genug, betreffen eine Mehrheit der Wählerschaft und sollten die Regierung durchaus halbwegs auslasten.

Mi., 13.12.2023 - 22:30 Permalink
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Profil für Benutzer K V
K V Di., 12.12.2023 - 20:07

Die ideologischen Zuschreibungen wie sozial, nachhaltig, modern, ökologisch usw. sind in Wirklichkeit zu blassen Werbeschildern verkommen, die hauptsächlich dem Stimmenfang dienen. Die vor allem von den Medien an die Wand gemalten unterschiedlichen Flügel in der SVP trennen nur mehr Nuancen. Der größte gemeinsame Nenner ist mE der Wille zum Machterhalt. In diesem Sinne ist die Entscheidung der Partei konsequent. Kölle ist zu widerspenstig und die Grünen mit den Wirtschaftslobbys inkompatibel, bleibt also nur die Doppelrechtsvariante.

Di., 12.12.2023 - 20:07 Permalink