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Dead Like Juliet: „Imagine”

Wär hätte sich das gedacht? Dead Like Juliet nehmen sich in ihrem neuesten Video eines Songs von John Lennon an: „Imagine”! Wir wollten mehr wissen und haben DLJ befragt.
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Foto: Dead Like Juliet

 

Eine überraschende Entscheidung, die sehr gut funktioniert: Dead Like Juliet haben der John Lennon-Ballade „Imagine” mächtig Adrenalin verpasst. Foto: Screenshot aus „Imagine”, Video: Dead Like Juliet

 

Natürlich macht der brutale Krieg Putins inmitten Europas die Message sehr aktuell, wir dürfen allerdings nicht vergessen, dass es andauernd schon Krieg in vielen verschiedenen Gebieten der Welt gab und gibt.

salto.music: Dead Like Juliet hatten ja schon länger den Plan „Imagine” von John Lennon zu covern. Jetzt ist das Video online. Hat euch der Ukraine-Krieg zu diesem musikalischen Statement bestärkt, und wie seid ihr auf den Song gestoßen?

Alexander Thurner: Ja, tatsächlich haben wir schon vor einem Jahr entschieden, „Imagine“ zu covern. Es ist ein Song, den alle Bandmitglieder richtig gut finden und er trägt eine starke politische Message, welche super zu uns als Band passt.

Natürlich macht der brutale Krieg Putins inmitten Europas die Message sehr aktuell, wir dürfen allerdings nicht vergessen, dass es andauernd schon Krieg in vielen verschiedenen Gebieten der Welt gab und gibt. Das Thema ist allgegenwärtig.

Wir hatten das Glück, noch vor dem Krieg sowohl Russland als auch die Ukraine touren zu können.

salto.music: Ihr ward mit Dead Like Juliet mehrfach in Osteuropa gespielt, 2018 auch in Kiev und Odessa. Gibt es noch Kontakte aus dieser Zeit? Wenn ja, erzählt ein wenig, was ihr erfahrt … woran ihr euch erinnert, wie ihr die Tour von damals heute seht.

Ale: Ja, wir hatten das Glück, noch vor dem Krieg sowohl Russland als auch die Ukraine touren zu können. Wir haben in beiden Ländern viele tolle Menschen kennengelernt und mit einigen sind wir noch regelmäßig in Kontakt. Einige junge Ukrainerinnen haben uns von ihrer Flucht nach Polen/Deutschland bzw. in sicherere ukrainische Gebiete erzählt, die Männer zwischen 18 und 60 Jahren wiederum sind noch dort und kämpfen gegen die russischen Truppen. Unser damaliger Tourmanager sitzt in Odessa fest und der Sänger unserer Support-Gruppe in Kiew postet nur noch Fotos in Uniform mit Maschinengewehr… Wir hoffen natürlich, dass alle unverletzt bleiben und dieser Genozid ein baldiges Ende hat.

Rückblickend gab es vor allem in Russland manchmal ziemlich außergewöhnliche Situationen. Uns wurde z.B. angeordnet, politischen Fragen komplett aus dem Weg zu gehen und nichts über Putin zu sagen, auch wenn uns immer wieder junge Leute fragten, was wir von Putin hielten. Im Süden Russlands und in der Nähe der Krim war eine starke Militärpräsenz zu spüren und auf dem Weg von Konzert zu Konzert begegneten uns einige Militärkonvois. Besonders beeindruckend war die Geschichte eines jungen Paares, welches aus einem Separatistengebiet in der Ukraine fliehen musste, um in Russland heiraten zu können. Er war Russe und sie Ukrainerin.
 

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Sind schon sehr bald wieder live zu sehen: Dead Like Juliet starten mit der neuen Video-Single in die Konzert-Saison. Foto: Screenshot aus „Imagine”

 

salto.music: Ihr habt dem John Lennon–Song in das Dead Like Juliet-Kleid gezwängt. Wie widerspenstig war der Song beim Arrangieren?

Ale: Wir haben großen Wert darauf gelegt, den Song nicht einfach mit anderen Instrumenten neu aufzunehmen, wie es leider bei vielen „Metal-Covers“ der Fall ist, sondern wir wollten ihn zu einem richtigen Dead Like Juliet Song umarrangieren. Eigentlich bleibt vom Original nur noch der Text und einige Fetzen der Gesangsmelodie übrig, den Rest haben wir bewusst abgeändert bzw. frei dazugeschrieben. 

Ich kann mir vorstellen, dass viele John Lennon Fans mit dieser Version von „Imagine“ nichts anfangen können, immerhin sollte man gewisse ikonische Songs ja auch lieber nicht anrühren.

Wer sich aber etwas mit unserer Band beschäftigt wird erkennen, dass wir mit dieser Arbeit einem großartigen Song Tribut zollen und uns gleichzeitig selbst treu bleiben.

Wir freuen uns auf zwei Hammer Südtirol-Shows, insbesondere weil unsere letzte Show hier im Lande fast zweieinhalb Jahre her ist.

salto.music: Ihr steht demnächst wieder in Meran und in Bruneck auf der Bühne. Habt ihr „Imagine” im Programm? Was kannst du uns zu den Shows sagen?

Ale: Wir werden am Samstag, 30. April auf der 40-Jahresfeier des Ost-West-Clubs im Kimm Meran als Headliner auftreten und am Samstag, 7. Mai das „Archetype HxC Fest” im UFO Bruneck co-headlinen.

„Imagine” ist natürlich mit am Start und wir freuen uns auf zwei Hammer Südtirol-Shows, insbesondere weil unsere letzte Show hier im Lande fast zweieinhalb Jahre her ist.  In Südtirol zu spielen ist wegen der familiären Stimmung und des textsicheren Publikums immer etwas Besonderes.

Danke für das Interview und wir sehen uns bei einem Konzert! 

 

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Wir haben genau hingeschaut und denken Folgendes: Das Performance-Video wurde in der BASIS Vinschgau in Schlanders, der zur Zeit besten Live-Location des Landes, aufgenommen. Foto: Screenshot aus „Imagine”

 

Links:

YouTube-Channel: https://www.youtube.com/c/DeadLikeJuliet
Dead Like Juliet live: Sa 30. April 2022, Kimm, Meran: https://www.facebook.com/events/523452465866071
Dead Like Juliet live: Sa 7. Mai 2022, UFO, Bruneck: https://www.facebook.com/events/308960397876264

 

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Ist heute, Freitag, 15. April 2022, erschienen: „Imagine”, das neue Video, der neue Song von Dead Like Juliet. Foto: Screenshot aus „Imagine”