Politik | Landtag

Vorteilhafteres Modell gefordert

Energiegemeinschaften: Der Landtag hat gestern den Antrag vom Team K angenommen. Nun soll mit der nationalen Energiebehörde verhandelt werden.
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Foto: Zbynek Burival / Unsplash
Der Landtag hat gestern (13. April) einen Antrag des Team K angenommen, welcher die Landesregierung verpflichtet, mit der Energiebehörde Arera Gespräche zu führen, um die Einführung eines neuen, für die Konsumenten vorteilhafteren Modells für die Energiegemeinschaften zu erreichen. Damit wurde der erste von zwei Punkten des Beschlussantrags einstimmig mit 28 Stimmen angenommen, der zweite Punkt wurde hingegen abgelehnt. Dieser enthielt die Verpflichtung der Landesregierung im Fall eines positiven Ausgangs der Gespräche, innerhalb dieser Legislaturperiode einen Gesetzesvorschlag diesbezüglich vorzulegen.
„Dieses Modell, das auf einem Kompensationsmechanismus zwischen erzeugter und konsumierter Energie basiert, wird derzeit in Österreich angewandt und ist nicht nur rationeller und günstiger für die Verbraucher sondern auch kostengünstiger für die öffentliche Hand als das derzeit in Italien geltende Modell“, so das Team K. „Um den Energiegemeinschaften nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich einen Sinn zu geben, bedarf es des Kompensationsmodells. Die Landesregierung muss nun in Verhandlungen mit der staatlichen Authority versuchen, in diese Richtung Fortschritte zu erzielen“, kommentiert Erstunterzeichner Paul Köllensperger.
 
 
Das italienische Modell der Energiegemeinschaften belohne im Wesentlichen die großen Erzeuger auf Kosten der Verbraucher. Dabei wird der gesamte von einer Energiegemeinschaft produzierte Strom in das Netz eingespeist, anschließend müssen die Mitglieder ihren benötigten Strom wiederum von einem Lieferanten ankaufen, und zwar zum vollen Marktpreis, wobei sie jedoch einen öffentlichen Anreiz für die erzeugte Energie erhalten.
In Österreich sei genau das Gegenteil der Fall, wie das Team K in dem gestern im Landtag beschlossenen Antrag zu diesem Thema beschreibt. Das System im Nachbarland würde das so genannte „Bill Splitting“ anwenden, das einen automatischen Kompensationsmechanismus zwischen der verbrauchten und der in der Gemeinschaft erzeugten Energie vorsieht, wobei nur die Differenz bezahlt wird, was eine sofortige beträchtliche Ersparnis mit sich zieht, ohne die Notwendigkeit öffentlicher Förderungen.
Im Grunde genommen finde laut dem Team K derzeit in Italien ein „legalisierter Diebstahl“ statt: Die Energiegemeinschaft werde gezwungen, die selbst erzeugte Energie zu einem höheren Preis zurückzukaufen, und erhält dafür einen von allen anderen Konsumenten über die in der Stromrechnung enthaltenen Netzgebühren finanzierten Beitrag. „Wenn es Südtirol gelingt, unseren Antrag in Rom durchzusetzen, würden die Verbraucher und der öffentliche Haushalt gewinnen, nur die großen Energieerzeuger würden verlieren. Wir werden sehen, wer mehr zählt in Italien: Enel und die großen Stromerzeuger oder die Bürger“, so das Team K.