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Blaue Hilfe

Stefan Beikircher wurde heute mit den Stimmen der SVP und der Freiheitlichen zum Verwaltungsrichter ernannt.
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Foto: Suedtirol Foto/Othmar Seehauser
Diesmal war alles legal und korrekt.
Um 12.50 Uhr trafen sich die Abgeordneten der deutschen Sprachgruppe, um die Wahl von Stefan Beikircher zum Verwaltungsrichter zu wiederholen. Die Aktion im allerletzten Moment war notwendig, weil - wie salto am Donnerstag aufgedeckt hatte - Beikircher bei der Abstimmung am 27. Juli nicht die vom Gesetz erforderliche Mehrheit erhalten hatte.
Auch die zweite Wahl ging nicht ganz ohne Zwischenfälle über die Bühne. Paul Köllensperger war entschuldigt, und die beiden Grünen Abgeordneten Brigitte Foppa und Hans Heiss blieben  der Sitzung aus Protest fern. „Ich zweifle stark daran, dass die Wahl in dieser Form wiederholbar ist. Es ist ein klarer Fall von ne bis in idem“, begründet Hans Heiss im Salto-Interview das bewusste Fernbleiben.
Von den 26 anwesenden Landtagsabgeordneten entfielen auf Stefan Beikircher 19 Stimmen. Eine ausreichende Mehrheit, die ausschließlich von zwei Parteien kommt: Der SVP und den Freiheitlichen.
Die drei Abgeordneten der Südtiroler Freiheit haben sich für einen anderen Kandidaten ausgesprochen: Karl Reinstadler. Ebenso hat Andreas Pöder seinen Favoriten gewählt: Manfred Natzler.
Die 16 SVP-Stimmen dürften diesmal geschlossen an Stefan Beikircher gegangen sein. Demnach können die drei zusätzlichen Stimmen nur von den Freiheitlichen gekommen sein.
Wenig später hat der Landtag dann diesen Vorschlag per Abstimmung ratifiziert. Stefan Beikircher erhielt 20 Stimmen. Doch das war nur mehr eine Formsache.