Politik | Sicherheit

Heer zum Schutz

Eine Patrouille des italienischen Heeres soll in den kommenden Wochen auf den Straßen und Plätzen von Meran für die öffentliche Sicherheit sorgen.
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Foto: Stato Maggiore Esercito
  • Um über die öffentliche Sicherheit und dem Schutz des Gemeinwohls in Meran zu wachen wird eine Patrouille des italienischen Heeres den Meraner Ordnungskräften künftig unter die Arme greifen. „Anlässlich der Unterzeichnung des Einvernehmensprotokolls für das Projekt der Nachbarschaftskontrolle,[…] hat der Regierungskommissar der Autonomen Provinz Bozen, Präfekt Vito Cusumano, mir eine positive Antwort auf die dringenden Forderungen nach einer stärkeren Kontrolle des Gebiets durch die Ordnungskräfte gegeben. [...] Der Präfekt teilte mir mit, dass der Beginn der Operation „Sichere Straßen“ in der Kurstadt unmittelbar bevorsteht“, erklärte Bürgermeister Dario Dal Medico auf der gestrigen Pressekonferenz der Meraner Stadtregierung.

  • Bürgermeister Dario Dal Medico: „Eine weitere wichtige Maßnahme zur Verstärkung der Zusammenarbeit zwischen den Ordnungskräften und zur Verbesserung der öffentlichen Sicherheit in unserer Stadt“. Foto: Gemeinde Meran

    Die Patrouille werde die Ordnungskräfte bei der Überwachung sensibler Bereiche unterstützen und damit zur Gebietskontrolle und zur Abschreckung von Kleinkriminalität beitragen, so Dal Medico weiter. Neben dem Startschuss für das Projekt zur Nachbarschaftskontrolle sei dies eine weitere wichtige Maßnahme für eine verstärkte Zusammenarbeit der Ordnungskräfte und für die Sicherheit der Stadt Meran, wie der Bürgermeister anmerkte.

    Das italienische Heer führt seit dem 4. August 2008 mit einem Kontingent der Streitkräfte die Operation „Sichere Straßen“ in Italien durch. Diese Operation ist der bisher größte Einsatz der Streitkräfte in Bezug auf Personal, Mittel und Material. Das erste Kontingent, bestehend aus 3.000 Männern und Frauen, wurde den Präfekten der Provinzen zur Verfügung gestellt, um Überwachungsdienste an sensiblen Orten und Zielen, einschließlich der Überwachung von Einwanderungszentren, sowie Patrouillen- und Streifendienste in Zusammenarbeit mit den Ordnungskräften durchzuführen. Die Ausbildung des militärischen Personals, das bei dieser Operation eingesetzt wird, lege dabei besonderen Wert auf den Einsatz im städtischen Umfeld und auf die Interaktion mit den Bürgerinnen und Bürgern.

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K V Do., 15.02.2024 - 10:01

Mit den nun wärmer werdenden Temperaturen kommen auch wieder mehr Touristen nach Meran. Soldaten und Bürgerwehren entsprechen wohl kaum dem Image der "Kurstadt", in welcher "Wohlfühlaufenthalte" verkauft werden. Mal schauen wie lange die militärische Aktion andauert.

Do., 15.02.2024 - 10:01 Permalink
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Salto User
Cicero Do., 15.02.2024 - 10:31

Es ist ein Armutszeugnis wenn eine Gemeinde neben den vielen Polizeiorganen wie Staatspolizei, Carabinieri, Finanzpolizei und Ortspolizei nun auch noch das Heer für die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit heranziehen muss. Was wenn das auch nicht reicht? Rufen wir den NATO Bündnisfall aus und hoffen, dass die Amerikaner mit einem Flugzeugträgerverband die Etsch herauf schippern?

Do., 15.02.2024 - 10:31 Permalink
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Pasqualino Imbemba Do., 15.02.2024 - 10:58

Antwort auf von Cicero

Ich schliesse mich dem an und ergänze: Wo findet denn eine sachliche Diskussion um das Thema Sicherheit statt, mit Zahlen und Fakten? Wenn sich das Problem als solches bestätigt, warum weiten wir unsere Autonomie nicht dahingehend aus, lokale Sicherheit zu ergänzen bzw. zu übernehmen? Der Anblick von Soldaten in Tarnuniform vermittelt doch ein recht seltsam anmutendes Bild in unserer Landschaft.

Do., 15.02.2024 - 10:58 Permalink
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G. P. Do., 15.02.2024 - 13:07

Das dürfte wohl der komplett falsche Ansatz sein. Solange den Tätern nichts passiert, kannst du auch mit Panzern auffahren ...

Do., 15.02.2024 - 13:07 Permalink
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△rtim post Do., 15.02.2024 - 16:22

Nun hat es bald Blockwarte in den Stadtvierteln und italienisches Militär in Meran. Eine Kapitulation.
Mal schauen, ob das it. Militär, z.B. am Wochenende auch am Pfarrplatz um 02:00-05:00 Uhr präsent sein wird, um massive nächtliche Ruhestörungen; Gewalt- und Vandalenakte, das Zerstören öffentlicher Infrastruktur und von Geschäften, Schlägereien bis Fälle von Messerstechereien (Mordversuch) oder Vergewaltigung zu verhindern.
Bislang hat es dort ja noch nicht mal für eine öffentliche Kameraüberwachung gereicht.
Manchmal ist auch weniger zielführend.
Es gilt vielleicht, positiv gewendet, statt Blockwartmentalität und -kontrolle, konkret z.B. (digitale) Netzwerke der Nachbarschaftshilfe, einen ehrenamtlichen Gemeinschaftstag (in den Stadtvierteln) zu initiieren, um sich gegenseitig kennenzulernen, das eigene Wohnumfeld zu verschönern, gemeinsam zu kochen ...
Das Befördern von Negativität, des Argwohns, der (gegenseitigen) Beobachtung und Denunziation oder wenn im Ergebnis die Polizei bald nur noch über eine solche Kontrollinstanz vor Ort aktiv wird, braucht eigentlich tatsächlich niemand. Außer Politiker-innen und Verwaltung, die sich so abputzen und damit sogar noch punkten (können).

Do., 15.02.2024 - 16:22 Permalink
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Salto User
nobody Do., 15.02.2024 - 20:49

Wozu gibt es dann die Carabinieri? Und die Gemeindepolizisten dürfen nur Parksünder verhaften? Allerdings: Hauptübel ist der Gesetzgeber.

Do., 15.02.2024 - 20:49 Permalink
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Josef Fulterer Fr., 16.02.2024 - 07:13

Die Ausbildung des Heeres für den Einsatz zur Befriedung von Sport- + weiteren Massen-Veranstaltungen, auch für den zunehmend häufiger gebrauchten Zivil-Schutz, wäre eine Sinn-volle Alternative "zum Krieg-spielen!!!"

Fr., 16.02.2024 - 07:13 Permalink