Gesellschaft | zum 15. März

Ende dem Verstecken!

Ein Gedanke zum 15. März* und an das Mädchen, das seinen Kampf um einen Platz in dieser Welt verloren hat.
Frau
Foto: Pixabay

Ein Kampf. Ein Kampf um Anerkennung, um einen Platz in dieser Welt, der zum Kampf gegen sich selbst wird. Gnadenlos die Stimme, die sagt: “Du bist es nicht wert, du bist nicht schön, nicht fleißig, nicht erfolgreich genug.” Du bist nicht genug. Es ist die Stimme, die Mädchen und Frauen hören, die sich in einer Welt zurechtfinden müssen, in der es um Maße geht. Um gute Noten. Darum, perfekt zu scheinen. Ohne aufzufallen, ohne unangenehm zu sein. Und wer das nicht erfüllt, hat keinen Platz.

“Essstörung” nennt sich das. Ein hässliches Wort.
So als ob ich es wäre, die gestört ist.

Es geht um Kontrolle.
Es geht um Macht.

Kontrolle und Macht über den eigenen Körper und seine Bedürfnisse. Um ihn in und für diese Welt passend zu machen. Weibliche Entbehrung und Disziplin werden wohlwollend aufgenommen. Genuss verpönt.

Essen ist Leben. Essen ist Lust. Das Recht, die auszuleben, ist Frauen verwehrt. Weibliche Lust ist gefährlich – seit Jahrhunderten zieht sich dieser Irrsinn durch die Menschheitsgeschichte. Hält sich hartnäckig, auch in den Köpfen der Frauen selbst. Und führt dazu, dass wir uns klein fühlen, klein machen.

“Du sollst nicht, du kannst doch nicht, du musst…” Wie oft hören wir die Worte? Die Aufgabe, das Leben zu meistern, wird zur Selbst-Aufgabe, zu Selbstaufgabe. Je weniger Platz wir einnehmen, desto einfacher wird es uns gemacht. In einer Welt, in der selbst-bewusste Frauen allzu oft als Bedrohung gesehen werden, in der sich starke Mädchen selten beweisen können.

In solch einer Welt müssen wir uns zurechtfinden. Es liegt an uns, sie zu ändern. Wir sind mutig, wir sind hungrig, wir sind da. Und wir dürfen da sein.