Politik | Burggrafenamt

Schennastraße ächzt unter Blechlawine

Die Grünen fordern Maßnahmen zur Verkehrsentlastung einer der Hauptverkehrsstraßen Merans. Und Vizebürgermeisterin Zeller erklärt, wieso sie nicht viel davon hält.
Während der Sommerhochsaison ist die Verkehrsbelastung in Südtirols Gemeinden besonders groß. Das zeigt sich auch im Meraner Stadtviertel Obermais in der Schennastraße. An verkehrsreichen Tagen fahren zwischen sieben Uhr früh und zehn Uhr abends mehr als 6.000 Fahrzeuge pro Straßenrichtung, so die Daten aus der Antwort einer Anfrage der Grünen aus dem Herbst 2022.
 
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Schenna: Die Straße in Obermais ist nicht nur vom Durchzugsverkehr aus Schenna, sondern auch aus Hafling und Umgebung belastet. (Foto: Seehauserfoto)
 
“Es gibt in Meran leider mehrere Brennpunkte, die besonders von der Verkehrsbelastung betroffen sind. Neben dem Viertel Maria Himmelfahrt, der Freiheits- oder Romstraße zählt auch die Hauptverkehrsader Schennastraße dazu”, erklärt Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Katharina Zeller (SVP). Die Grünen fordern in einem Beschlussantrag, der im Gemeinderat eingebracht wird, dass die geltende Geschwindikgeitsbegrenzung eingehalten wird und die Gemeinde Meran eine Sensibilisierung der Tourist*innen startet.
“Die Gäste sollen ihr Auto in Schenna stehen lassen, mit dem Bus oder dem E-Bike nach Meran kommen. Auftakt der Kampagne soll bereits diesen Herbst sein, wenn noch mehr Autos, Motorräder und LKWs durch die Schennastraße fahren werden”, so die Grünen. Zeller entgegnet, dass die Sensibilisierung der Gäste bereits umgesetzt werde und einzelne Hotelbetriebe bei der Anreise mit dem Zug ermäßigte Preise anbieten. Die Kurverwaltung hat außerdem vor, die freiwillige Zertifizierung für das Nachhaltigkeitslabel von IDM für Meran durchzuführen - dabei spiele auch die Mobilität eine Rolle.
 
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Mobilität: Der Umstieg auf das Fahrrad oder den öffentlichen Verkehr führt zu einer geringeren Verkehrsbelastung für Anrainer*innen. (Foto: Robert Bye / Unsplash)
 
Ein weiterer Kritikpunkt der Grünen ist die fehlende Kontrolle der Geschwindigkeitsbegrenzung: “Die Speedcheck waren im Jahr 2020 rund 36 Stunden in Betrieb, im Jahr 2021 rund 28 Stunden und im vergangenen Jahr 35 Stunden. Die Einhaltung der Geschwindigkeit wird also nicht einmal eine Stunde pro Woche kontrolliert. Und wenn kontrolliert wird, werden pro Stunde Verkehrskontrolle zwischen 7 und 10 Strafbescheide ausgestellt.”
Dabei sei die Geschwindigkeit der Fahrzeuge für die Lärmbelastung entscheidend: Eine 30er Zone kann gegenüber 50 Kilometer pro Stunde eine Reduktion des Lärmpegels um rund 4 Dezibel bringen. Dies entspricht einer Verringerung des Verkehrs um mehr als die Hälfte.
Die Verkehrsstadträtin verweist hier auf die Zusammenarbeit mit der Polizei. Wenn Beschwerden bei der Gemeinde zur Verkehrsbelastung einlangen, werden diese an sie weitergegeben. Die Steigerung der Lebensqualität in den Stadtvierteln habe darüber hinaus auch bei der Ausarbeitung des nachhaltigen städtischen Mobilitätsplans (PUMS) Priorität. Dabei will Zeller ausloten, inwieweit autofreie Zonen, beispielsweise beim Brunnenplatz in Obermais, umsetzbar sind.
 
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△rtim post So., 16.07.2023 - 12:08

Eigentlich bräucht's zur Tunnelung alternativ Hyperloops, die den Verkehr revolutionieren statt noch mehr Abgasstadt im Zentrum mit Kavernengarage.
Aber zurück in die Gegenwart. Wieso neben Fahrrad nicht auch Maßnahmen zur Reduzierung des Individualverkehrs, Angebote von Diensten ab Bahnhof Burgstall Richtung Unter-und Obermais-Schenna?

So., 16.07.2023 - 12:08 Permalink