Wirtschaft | Weihnachtstourismus

Alle Jahre wieder…

Bei der Pressekonferenz zum 32. Bozner Christkindlmarkt wurden Neuigkeiten und Zahlen vorgelegt. Eine Übersicht zum wachsenden Programm „für Touristen und Einheimische“.
32. Christkindlmarkt Bozen
Foto: SALTO
  • Die Hoteliers gaben dem Verkehrsamt der Stadt und den Organisator:innen des Christkindlmarkts bekannt, dass die ersten Hotelbuchungen eintreffen, man sei aber noch weit davon entfernt ausgebucht zu sein. Während die Bäume am Rande des Waltherplatzes noch Herbstlaub tragen, steht der große Weihnachtsbaum am Waltherplatz - eine Tanne aus Meransen - bereits und ist dekoriert. Die 1300 Lichter des Baumes sollen am 23. November um 17 Uhr eingeschaltet werden. Der Präsident des Verkehrsamtes, Roland Buratti, dankt gleich zu Beginn allen am Aufbau Beteiligten, abseits der Sichtbarkeit des Publikums tätigen Hydraulikern, Technikern und mehr, spricht vom Bozner Christkindlmarkt als „imposante Maschinerie“ und behält wohl recht. 110 Aussteller werden dieses Jahr am und um den Waltherplatz anzutreffen sein, 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Dafür werden  fünf neue Hütten, sowie ein neuer Gastronomiestand angekauft, die Stadt stelle dafür einen Beitrag von 100.000 Euro zur Verfügung. Das Geld wird auch zur Dekoration der Stände des Obstmarktes gebraucht. „Die Erscheinung nach außen ist uns wichtig.“, meint Stadträtin Johanna Ramoser hierzu.

    Zahlreiche Initiativen der Vorjahre werden wieder aufgenommen, einige kehren zurück und es gibt auch Neuigkeiten, die gemeinsam mit Partnern, wie BZ Heartbeat organisiert wurden. Nachdem die Eislaufplätze im Vorjahr angesichts hoher Energiepreise als Energiesünde in der Kritik standen, will man heuer wieder auf eine Aufführung „On Ice“ setzen. Jeden Samstag, beginnend mit dem 25. November, soll um 11 Uhr in Zusammenarbeit mit Bozen On Ice die Eisshow „Der Nussknacker“ zur Aufführung kommen. Man betont, dass sich dieses Angebot in der Vergangenheit mit „Schwanensee“ 2021 bei Einheimischen und Touristen großer Beliebtheit erfreut habe. Weiters will BZ Heartbeat immer donnerstags zu halbstündigen Chorkonzerten, jeweils um 18 und 19 Uhr, in den Kreuzgang des Domenikaner-Klosters laden. Als Eintritt für die Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit den Südtiroler Chören bei Kerzenlicht (man verspricht 700 Kerzen) wird eine Spende von 20 Euro für Chöre und Technik erbeten, oder das Vorweisen eines Kassenbons für den Einkauf bei einem Heartbeat-Mitglied. Den Anfang macht das Choriosum. Die Bozner Musikerin Greta Marcolongo wurde zudem, wenn wir bei der Musik sind, damit beauftragt, eine Reihe von Konzerten mit „Musik von Qualität“ am Bozner Waltherplatz zu organisieren, die Gesang und Klavier zusammenbringen. Weiters sind Konzerte auf Balkonen oder Innenhöfen geplant, sowie Angebote, die sich speziell an Kinder richten.

    Während der Christkindlmarkt „prodotti legati alla tradizione“ verspricht, so wird auch in diesem Jahr, zum 24. Mal, ein solidarischer Weihnachtsmarkt am Bozner Kornplatz organisiert, dessen Erlös humanitären und Entwicklungshilfsprojekten zu Gute kommt. In eine ähnliche Kerbe schlägt auch die Caritas, welche ab diesem Jahr, mit Unterstützung des Lions Club Bozen, als „Multiplikator der weihnachtlichen Freude“ tätig sein möchte. Es wird dann, am Bozner Christkindlmarkt die Gelegenheit geben, solidarische Geschenke zu kaufen, welche die Form einer Spende von 15 Euro haben. Mit dem Geld sollen Schulessen für bedürftige Kinder gekauft werden. Man betonte die Wichtigkeit von Schule und Ernährung für die Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

  • Roland Buratti: Der Präsident des Verkehrsamts hofft auch heuer wieder auf eine starke Saison. Foto: SALTO

    Ebenso neu ist, dass man in Zusammenarbeit mit Trenitalia für den 8., 9. und 10. Dezember einen Direktzug von Mailand nach Bozen organisieren konnte, der 500 Personen am Morgen die Möglichkeit zur An-, sowie am Abend jene zur Abreise bieten soll. Abschließend bekundete auch Bürgermeister Renzo Caramaschi seine große Vorfreude auf die Vorweihnachtszeit und das Fest der Feste. Wir haben anschließend kurz mit dem Präsidenten des Verkehrsamtes, Roland Buratti über die diesjährige Ausgabe des Christkindlmarktes gesprochen.

  • SALTO: Herr Buratti, man hat davon gesprochen, dass erste Buchungen eintreffen, man aber nicht ausgebucht sei. Erwarten Sie sich eine starke Saison für den Bozner Christkindlmarkt?

     

    Roland Buratti: Wir hatten bereits im Vorjahr fast einen Besucherrekord. Ich glaube, dass wir zufrieden sein können, wenn das heuer wieder so ist. Wenn es noch mehr sind, sind wir mehr als zufrieden. Im Vorjahr waren es rund 100.000 Besucher und ich glaube, dass die Bedingungen gegeben sind, dass das heuer wieder so ist. 

     

    Gibt es Statistiken von wo uns die meisten Besucherinnen und Besucher erreichen?

     

    Die meisten kommen selbstverständlich aus Italien, weil der Weihnachtsmarkt in Bozen ähnlich jenen von Nordeuropa im Advent ist. Aber es gibt auch viele internationale Touristen hier sind, da um Touristen geworben wird. Viele kommen auch aus Nordeuropa und selbstverständlich kommen auch die Deutschen, auch wenn sie selbst Weihnachtsmärkte haben, weil Bozen immerhin in Italien ist und sie große Freude etwa an der Gastronomie haben.

  • 32. Christkindlmarkt Bozen: Zu hoffen bleibt, dass der Markt unter einem guten Stern steht. Fürs erste bleibt dieser aber noch verhüllt. Foto: SALTO

    Es wurde angesprochen, dass darauf geachtet würde, dass die angebotenen Produkte einen Bezug zur Tradition hätten, was heißt das konkret und welche Produkte dürfen verkauft werden?

     

    Die Produkte sind solche, die man für Weihnachten braucht. Wir haben mit den Handwerkern und der Gastronomie darüber gesprochen, dass sie immer für die Tradition stehen müssen. Deswegen achten wir darauf, dass es keine chinesischen oder ähnlichen Produkte sind. Das kann schon passieren, aber im Großen und Ganzen, achten wir auf diese Stände. Die italienischen Touristen kommen auch deshalb.

  • Auf der einen Seite ist der Christkindlmarkt unumstritten ein Wirtschaftsfaktor, auf der anderen befinden wir uns in Zeiten des Klimawandels. Was wird konkret unternommen in Sachen Nachhaltigkeit.

     

    Wir haben ein Pilotprojekt mit dem Zug, das 500 Besuchern die Anreise ermöglicht…

     

    Von 100.000?

     

    Ja, das war schwierig, aber es ist ein Anfang. Was Energiesparen anbelangt, so haben auch wir viel über den Eislaufplatz mit der wirtschaftlichen Kommission diskutiert. Wir haben neue Systeme, die bei der Eiserzeugung ungefähr 20 bis 30 Prozent Energie sparen. Dann achten wir seit Jahren auf die Plastikvermeidung und haben nur noch Glasflaschen. Wir verwenden, gemeinsam mit SEAB ein neues System von Müllpressen und lassen, wenn es möglich ist, die Gäste immer Bozen Süd parken, so dass weniger Verkehr in der Stadt ist. 

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Günther Stocker Do., 16.11.2023 - 09:50

Alle Jahre wieder ist immer Zeit für viele Märchen!
Wenn jeder für jedes Schwindeln einen waschechten Südtiroler Glüühweeinn trinken muss dann würde das Geschichten erzählen bald ein Ende haben.

Do., 16.11.2023 - 09:50 Permalink
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Klemens Riegler Mo., 20.11.2023 - 23:43

Ich muss wohl tatsächlich Mal eine Glühmarkt-Runde machen um zu schauen welche "Produkte nicht chinesisch oder ähnlich" sind. Bisher waren meist nur die Preisschildchen "nicht chinesisch oder ähnlich". Aber auch egal, für mich wurde der Kitsch ja eh nicht aufgestellt. Und der Glühwein ist nicht viel schlechter als in manchen Bars, deren Betreiber noch nie gegoogelt haben wie und womit man "Glühwein" macht.

Mo., 20.11.2023 - 23:43 Permalink