Gesellschaft | Sensibilisierung

„Heiß. Heißer. Klimashow“

Fakten und Lösungen zur Klimakrise in Südtirol: Damit wollen Climate Action, OEW und der Klima Club in der breiten Bevölkerung ein Bewusstsein zur Problemlage schaffen.
Klimashow Start
Foto: OEW/Anna Mayr
  • Seit 1980 ist die Jahresdurchschnittstemperatur in Südtirol um zwei Grad gestiegen. Extreme Wetterbedingungen wie Hitzewellen, Trockenperioden, Schneestürme oder Starkregen wirken sich bereits heute auf die Lebensqualität in Südtirol aus. Wissenschaftler*innen weltweit sind sich einig, dass der Klimawandel vom Menschen verursacht wird. Die Folgen des Klimawandels sind für alle spürbar. 

    Aber was ist der Klimawandel überhaupt? Wie steht es um unsere Welt und um Südtirol? Was ist mein eigener Beitrag eigentlich wert? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Veranstaltungsreihe „Heiß. Heißer. Klimashow“. Die Veranstaltung will informieren, Bewusstsein schaffen und zum Handeln motivieren. Sie wurde von Climate Action South Tyrol, OEW-Organisation für Eine solidarische Welt und dem Klimaclub Südtirol entwickelt. Vom 20. bis 30. November ist die Klimashow acht Mal in allen Bezirken Südtirols zu sehen. Weltweite sowie lokale Auswirkungen des Klimawandels werden darin aufgezeigt, Fakten zur Klimakrise und Handlungsfelder für Politik und Menschen präsentiert. Heute (15.11.2023) wurde die Klimashow in Bozen vorgestellt.

    Verena Dariz, die Bereichsleiterin „Bewusster Konsum“ in der OEW, weiß aus ihrer Bildungstätigkeit, dass der Großteil der Südtiroler*innen noch immer unzureichend über die Klimakrise und zielführende Maßnahmen informiert ist. Keine umfassende südtirolweite Informationsstrategie sei erkennbar: „Dementsprechend schwierig ist es, den notwendigen gesellschaftlichen Wandel effektiv voranzutreiben“, betont Verena Dariz. Die Extremwetterereignisse des vergangenen Sommers und Herbstes hätten auch in Südtirol gezeigt, dass die durch den Klimawandel erzwungene Transformation viel schneller erforderlich ist als bislang angenommen. Darauf verweisen auch die aktuellen Ergebnisse des Weltklimarats und der Weltorganisation für Meteorologie. 

  • Start der Veranstaltungsreihe: Ziel ist die Sensibilisierung der Südtiroler Bevölkerung. Foto: OEW/Anna Mayr
  • In unserem Alltag nehmen wir Kohlenstoffdioxid (CO2) kaum war: Es ist unsichtbar und geruchlos, sodass der eigene CO2-Verbrauch oft deutlich niedriger geschätzt wird, als er tatsächlich ist. CO2 entsteht unter anderem dort, wo kohlenstoffhaltige Energieträger verbrannt werden, zum Beispiel beim Heizen mit Öl oder Gas und im Verkehr durch Benzin und Diesel. CO2 wird vor allem von Flugzeugen, Schiffen, Autos und Kohlekraftwerken als Treibhausgas in riesigen Mengen in die Luft geblasen. Rund ein Fünftel der Treibhausgasemissionen in Südtirol stammt aus der Landwirtschaft. 

    Theresa Kurz von Climate Action betont, dass die neue „Klimashow“ die nötigen Fakten zu den Folgen der Klimakrise kompakt aufzeige und zu Lösungen inspiriere. „Wenn sich die globale mittlere Temperatur über 1,5 Grad aufheizt, wird es immer wahrscheinlicher, dass bedeutende Kipppunkte ausgelöst werden, die wir nicht mehr unter Kontrolle haben werden“, sagt die Mitarbeiterin von Climate Action. Solche Kipppunkte zeigen sich unter anderem im Verlust des arktischen Meereises und des Permafrostes. Die Trockenheit wird zunehmen, die Temperaturen werden sich ändern, der Meeresspiegel wird ansteigen und die Lebensräume für Menschen werden weniger werden. Der Frieden gerät überall in Gefahr.

    Im vergangenen Jahr 2022 gab es allein in Südtirol 1.328 Feuerwehreinsätze aufgrund von herausfordernden Wetterereignissen. Im Vergleich zu 1980 gibt es 32 Frosttage weniger.

    Südtirol will bis 2040 klimaneutral werden. Thomas Egger vom Klimaclub Südtirol weiß, dass noch viel getan werden muss, um dieses Ziel erreichen: „Neben der Senkung des Individualverkehrs um gut 40 Prozent, muss uns auch eine schnelle Abkehr von allen fossilen Heizanlagen gelingen und vieles mehr. Die Veränderungen müssen schnell erfolgen, die Zeit läuft uns davon“, sagt Egger.       

    „Wir können im Kleinen täglich viel zum Schutz des Klimas beitragen“, betonten die Verantwortungsträger*innen von OEW, Klimaclub Südtirol und Climate Action South Tyrol. Aber auch die Politik sei gefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, damit all die Maßnahmen, die zum Schutz des Klimas umgesetzt werden müssen, zum Selbstläufer und vor allem jene Menschen unterstützt werden, die sich Klimaschutz nicht leisten können. Ein sozial gerechter Klimaschutz sei Grundvoraussetzung für den sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. 

    Ab 20. November 2023 finden in ganz Südtirol acht abendliche Treffen mit der Klimashow statt. Die OEW-Organisation für Eine solidarische Welt, Climate Action South Tyrol und der Klimaclub Südtirol laden zur Teilnahme ein. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei, Mitdiskutieren im Anschluss an die Veranstaltung gewünscht. Die Shows werden in Bozen (20.11.), Schlanders (21.11.), Brixen (21.11.), Seis (24.11.), Algund (28.11.), Kaltern (29.11.), Sterzing (29.11.) und Bruneck (30.11.) abgehalten.

    Wer sich für die „Klimashow“ anmelden möchte oder weitere Informationen braucht, findet sie hier.

    Eine Vielzahl von Organisationen unterstützt die Initiative landesweit. Das Amt für Weiterbildung trägt die Klimashow finanziell. Als Sponsoren sind Ötzi-Strom, der Südtiroler Energieverband SEV und die Stiftung Südtiroler Sparkasse dabei.

  • Foto: OEW
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Josef Fulterer Fr., 17.11.2023 - 06:43

Die Welt hat Fieber und ist auf dem Weg, die dafür v e r a n t w o r t l i c h e Menschheit abzuschütteln.
Leider trifft es zunächst nur die dafür am w e h n i g s t e n SCHULDIGEN, die aus den landwirtschaftlich nicht mehr nutzbaren Ländereien flüchten müssen, "aber HAUPT-VERANTWORTLICHEN werden auch noch gezwungen werden einzusehen, dass man GELD NICHT ESSEN KANN!"

Fr., 17.11.2023 - 06:43 Permalink