Umwelt | Pestizide

Gestopptes Plakat

Das ‘Pestizidtirol’-Plakat ist verschwunden. “Gegen das Anschlagunternehmen soll eine rechtliche Androhung vorliegen”, heißt es aus München.
Pestizidtirol am Karlsplatz
Foto: Umweltinstitut München

“Wer hat wem womit gedroht?” Auf diese Frage will Karl Bär eine Antwort haben. In Südtirol hat der Referent für Agrar- und Handelspolitik des Umweltinstitut München mit der ‘Pestizidtirol’-Aktion für großen Wirbel, heftige Kritik und viel Zündstoff gesorgt. Auch Tage nach dem Start der Kampagne zur Sensibilisierung für “die Pestizidproblematik in Südtirol” im Herzen der bayerischen Landeshauptstadt reißen die Diskussionen nicht ab.
Dabei rollt der Stein des Anstoßes schon längst nicht mehr.
Das Großplakat, das an der Münchner S-Bahn-Station Karlsplatz aufgehängt wurde und die offizielle Südtirol-Werbung der IDM aufs Korn nimmt, ist verschwunden.

Genauer gesagt: Die bewegliche Plakatwand, an der das Manifest befestigt und abwechselnd mit zwei weiteren Werbebannern angezeigt wurde, dreht sich nicht mehr. Und das bereits seit Freitag – nur einen Tag nachdem das ‘Pestizidtirol’-Plakat aufgehängt wurde. “Als wir das bemerkt haben, haben wir uns umgehend beschwert”, berichtet Karl Bär am Mittwoch Mittag. Zunächst habe es geheißen, dass ein “technisches Problem” vorliege. “Es kann schon sein, dass solch eine Plakatwand einmal klemmt”, meint Bär vorsichtig. Doch an einen derartigen Zufall will man beim Münchner Umweltinistitut nicht so recht glauben. Man begibt sich auf Recherche. Inzwischen steht fest: Der Grund für die gestoppte Plakatwand dürfte eine legale Drohung gegen das zuständige Anschlagunternehmen Ströer sein. Gegen das Unternehmen soll eine rechtliche Androhung vorliegen”, bestätigt Bär.

Über die Medien hatten das Land Südtirol und die IDM die Ankündigung verbreiten lassen, im Falle der ‘Pestizidtirol’-Aktion rechtliche Schritte einleiten zu wollen. “Reicht das aus, um die Plakatwand zu stoppen?”, fragt sich Karl Bär. Im Umweltinstitut arbeitet man auf Hochtouren, um Antworten zu finden. Derweil ist in Bozen die nächste Aktion angelaufen: Unbekannte haben einen “Glyphosat”-Schriftzug in die Talferwiesen gemäht: