Gesellschaft | Positive Vibes

Wertvolle Zeichen und Zeit

Im Südtiroler Kinderdorf entsteht ein Besucherraum – auch dank großer Hilfsbereitschaft, über die man sich sehr freut.
Spielzeug-Eisenbahn
Foto: Pixabay/salto.bz

In der Brixner Burgfriedengasse 28 wird derzeit eifrig gewerkelt. Dort befindet sich das Südtiroler Kinderdorf. Seit über 60 Jahren kümmern sich dessen Mitarbeiter und Freiwillige um Kinder, Jugendliche und Eltern in schwierigen Lebenssituationen. Jetzt entsteht dort ein Besucherraum. Eine kleine, geschützte Oase, in der Kinder und Jugendliche wichtige Bezugspersonen wie Eltern, Geschwister oder Großeltern treffen und Zeit miteinander verbringen können. “Diese gemeinsamen Stunden sind sehr wertvoll”, erklärt Amelie Hofer vom Kinderdorf. Für Besuche gibt es bereits heute einen Aufenthaltsraum, der aber ist “etwas zurückhaltender eingerichtet” als der nun entstehende fixe Besucherraum.

Die Idee dazu ist in einer kleinen Arbeitsgruppe entstanden, in der der eine Person aus dem Bereich mobile Familienarbeit, eine aus dem Jugendbereich und eine aus dem Kinderbereich des Kinderdorfs vertreten sind. Dass der Raum nun Wirklichkeit wird, ist auch zahlreichen Spendern zu verdanken.

Eigentlich sind es zwei Räume, berichtet Hofer: “Einer für die Kleineren, mit Spielzeug, einer Eisenbahn, einer Werkbank und Büchern. Und einer mit einem Tisch, Stühlen, Brettspielen und der Möglichkeit, zu basteln, zu malen, zu zeichnen und zusammen zu essen – ein Moment der gemeinsamen Begegnung, der für Familien sehr wichtig ist.”

Um die beiden Räume einrichten zu können, hat man sich beim Kinderdorf zunächst in den eigenen vier Wänden umgesehen. “Wir haben eine Spenden- und Kleiderkammer, aus der wir einiges verwenden können”, so Hofer. Das, was noch fehlte, hat man über einen Aufruf auf Facebook gesucht – und gefunden. “Es hat sehr, sehr viele Reaktionen gegeben”, freut sich die Kinderdorf-Mitarbeiterin. Hauptsächlich Privatpersonen hätten sich gemeldet und gut erhaltenes Spielzeug, wie die Eisenbahn, aber auch neue Dinge zur Verfügung gestellt. “Die unglaublich große Hilfsbereitschaft hat uns ganz positiv überrascht, wir sind überwältigt”, lächelt Hofer.

Bis Ende des Jahres sind die Dorfmeister noch am Werkeln, Umbauen und Einrichten. “Aufgrund der Umstände verzögert sich alles ein bisschen, aber wir sind dran und freuen uns, genauso wie die Kinder und Jugendlichen und die Eltern”, sagt Hofer. Anfang 2021 soll der Besucherraum mit seinen zwei Bereichen dann eröffnet werden. Er soll auch als Ausweichmöglichkeit für die mobile Familienarbeit dienen. Dieser steht momentan zwar ein eigenes Haus auf dem Kinderdorf-Gelände zur Verfügung, wo begleitete Besuche stattfinden, bei denen Erzieher bzw. Erzieherinnen dabei sind. “Aber es gibt relativ viele Anfragen, sodass ein zusätzlicher Raum sehr gelegen kommt”, erklärt Hofer.