Kultur | Bücherwelten

„Alles von Karl-Ove Knausgard“

Bei der morgigen Eröffnung der "Bücherwelten" wird der fulminante Comic-Zeichner Nicolas Mahler von seiner vielfältigen Arbeit erzählen. Sieben SALTO-Fragen als Präambel.
Bücherwelten
Foto: Bücherwelten
  • Vom 19. Jänner bis zum 17. Februar wird im Waltherhaus in Bozen zum erneuten Mal die Buchausstellung „Bücherwelten“ präsentiert – mit rund 1.000 Neuerscheinungen. Der Schwerpunkt der diesjährigen Ausstellung Bildhaft gesagt lenkt das Augenmerk auf eine besondere Art des Büchermachens, vor allem auf Bücher, bei denen die optische Ergänzung zum Text eine untrennbare Einheit bei der Vermittlung von sachlichen, wissenschaftlichen oder erzählenden Inhalten bilden. 
    Passend dazu gibt es zur Eröffnung der Bücherschau am morgigen Donnerstag (18. Jänner) um 18 Uhr im oberen Foyer des Waltherhauses ein Gespräch von Moderation Margot Schwienbacher mit dem Illustrator und Comic-Zeichner Nicolas Mahler. Die nachstehenden Fragen (und Antworten) entstammen (Zukunftsmusik!) von der gerade im Entstehen begriffenen SALTO-Wochenend-Rubrik:
     

    Immer die gleichen Fragen - Sempre le solite domande 


    SALTO: Rückblickend betrachtet. Welches Buch hat Sie in Ihrer Kindheit nachhaltiger geprägt, als Sie damals je vermutet hätten?

    Nicolas Mahler: „Witzbold“ – Sammelband vom französischen Zeichner Gotlib.

    So in etwa. Welcher letzte Satz eines Romans ist und bleibt für Sie ganz großes Kopfkino?

    „Die Vorstellung war entsetzlich.“ Der letzte Satz von Thomas Bernhards „Alte Meister“. Die Protagonisten haben sich da gerade im Wiener Burgtheater „Der zerbrochene Krug“ angesehen.

  • Bildhaft gesagt: Die zahlreichen Rahmenveranstaltungen finden sich als Vorabinformation auf der Webseite des Südtiroler Kulturinstituts. Federführend für die Auswahl der ausgestellten Bücher "zeichnet" die Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann verantwortlich. Foto: SALTO

    Reimen ist doof, Schleimen ist noch doofer. Auf welches – anscheinend gute – Buch konnten Sie sich nie wirklich einen Reim machen? Bis heute!

    Faust.

    Ein Fall für Commissario Vernatschio. Wie erklären Sie einem Außerirdischen die geheimnisvolle Banalität von Lokalkrimis?

    Das würde schon an der Sprachbarriere scheitern. Ich kann es aber nicht einmal mir selbst erklären.

  • Mahler im Selbstporträt: Seit 2006 ist Mahler vielen Leser*innen durch seine Veröffentlichungen im Satiremagazin Titanic bekannt. Foto: Bücherwelten

    Gewichtig! Welchen Buch-Tipps schenken Sie noch uneingeschränkt Vertrauen?

    Wenn ein Buch weniger als 150 Seiten hat, hat jeder Tipp ganz gute Chancen.

    Was für ein Fehlschlag! Welches Buch würden Sie ohne mit der Wimper zu zucken auf einer einsamen Insel zurücklassen?

    Alles von Karl-Ove Knausgard.

    Das Rauschen des Blätterns. Welches Buch würden Sie auf keinen Fall am E-Book-Reader lesen?

    Meine eigenen.

  • Vom Leben „gezeichneter“ Eröffnungsgast

    Nicolas Mahler war der erste, der 2011 im renommierten Literaturverlag Suhrkamp einen Comicband veröffentlichte. Seiner Transformation von Thomas Bernhards Roman „Alte Meister“ folgte eine Reihe von literarischen Werken, die er in seiner unverwechselbaren künstlerischen Handschrift adaptierte. Ob Robert Musils Roman „Mann ohne Eigenschaften“, Romy Schneiders Filme oder Kants Philosophie - Nicolas Mahler schafft es, all das in Bildern neu zu erzählen. Seine Comics, Illustrationen und Witze erscheinen auch in Zeitungen wie NZZ, Die Zeit oder Le Monde. 
    Dem Leben und Werk Franz Kafkas widmet er anlässlich des 100. Todestages zwei Bücher: „Komplett Kafka“ und „Kafka für Boshafte“. Einige Illustrationen aus der Comic-Biographie „Komplett Kafka“ sind im Waltherhaus ausgestellt. Bei der Eröffnung der Bücherwelten spricht Margot Schwienbacher mit Nicolas Mahler über seine vielfältige Arbeit.