Gesellschaft | Jugendarbeit

Jugend: Vom Nirgendwo ins Hier und Jetzt

Südtirols Jugendtreffs, Jugendzentren und Jugendkulturvereine luden am Freitag südtirolweit zum „Tag der OJA“ ein.
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
Pressekonferenz als Ankündigung zum Tag der OJA.
Foto: netz | Offene Jugendarbeit
  • Einen Tag lang stand die Jugend in Südtirol im Mittelpunkt – und zwar nicht mit Negativschlagzeilen. Die Jugendtreffs, Jugendzentren und Jugendkulturvereine aus ganz Südtirol, feierten den "Tag der OJA". Mit dem Aktionstag möchten die Organisatoren die Vielfalt und das Potential der Offenen Jugendarbeit sichtbar machen und Einblick in die Alltagsrealitäten der Jugendlichen sowie der Jugendarbeiter geben. Geplant und umgesetzt wurde die Aktion vom Dachverband „netz | Offene Jugendarbeit“ in Zusammenarbeit mit rund 70 Jugendvereinen.

  • Die Aktionen der Jugendlichen wurden auf das Bozner Rathaus projiziert. Foto: netz | Offene Jugendarbeit
  • Der Tag der Offenen Jugendarbeit – kurz „Tag der OJA“ – wird in Südtirol jedes Jahr gefeiert. Die Offene Jugendarbeit ist ein Bereich der professionellen Arbeit mit jungen Menschen. Sie nimmt Jugendliche und junge Erwachsene an, wie sie sind und orientiert sich an ihren Interessen und Bedürfnissen. Irene Ohnewein, die Geschäftsführerin des Dachverbandes bekräftigte, offen sein in der OJA bedeute, Menschen unterschiedlichster Gruppierungen, Szenen und Kulturen unvoreingenommen zu begegnen.

    Das diesjährige Motto "YOUTH NOW.HERE" spielte geschickt mit den Wörtern "Now" (Jetzt) und "Here" (Hier). netz-Mitarbeiter Simon Feichter erinnerte daran, dass junge Menschen nicht nur die Zukunft seien, wie von der Politik oft unterstrichen, sondern vor allem die Gestalter der Gegenwart. Feichter wies weiters darauf hin, dass "NOW.HERE" auch "Nirgendwo" bedeuten könne. „Im Laufe der Geschichte wurde die Jugend oftmals als verlorene Generation abgestempelt, eine Generation, die nicht weiß, wohin, eine Generation, die keine Zukunft sieht und hat“, führte Feichter weiter aus. Umso wichtiger sei es, dass junge Menschen sich positionieren und ihren Platz in der Gesellschaft einnehmen. Denn sie hätten die Kraft und den Einfluss, die Welt um sie herum positiv zu beeinflussen und eine nachhaltige Zukunft mitzugestalten.

  • Trainingssession im „5er-Treff“ in Moos in Passeier mit Freerunner und Influencer Alex, vom TeamFlyingArt Foto: netz | Offene Jugendarbeit
  • Konrad Pamer, Direktor vom Amt für Jugendarbeit bekräftigte, dass die OJA ein nicht mehr wegdenkbarer und sehr wichtiger Lernort für unsere heranwachsende Generation sei. „Sie ist ein bedeutender, informeller Bildungszweig der weit darüber hinausgeht, was in den Anfängen der Jugendbewegung in unserem Land in den 60iger und 70iger Jahren, des vorigen Jahrhunderts gefordert wurde“, unterstrich Pamer. 

    In der Pressekonferenz am Tag davor präsentierte der Dachverband den Film zum Tag der OJA: eine Straßenumfrage in der junge Menschen zu den anstehenden Wahlen befragt wurden. Am Aktionstag selbst spielten dann die Vereine vor Ort die Hauptrolle. Jugendtreffs, Jugendzentren und Jugendkulturvereine zeigten Jugendkultur in ihrer ganzen Vielfalt.

  • Video einer Straßenumfrage in der junge Menschen zu den anstehenden Wahlen befragt wurden.
    (c) netz | Offene Jugendarbeit

  • Die Aktionen:

    Die beiden Ahrntaler Jugendzentren „Loop“ und „Aggregat“ organisierten beispielsweise gemeinsam einen spannenden Poetry Slam, begleitet von Live-Musik, einer ausgelassenen Party und kulinarischen Genüssen. Das „Insohaus“ in St. Lorenzen lud zu einem Austauschtreffen zwischen Gemeindevertreter und Jugendlichen ein, um die Bedürfnisse der jungen Generation besser zu verstehen und zu fördern. Das „Fly“ in Leifers sammelte Wünsche der Jugendlichen, welche in einer Plakataktion veröffentlicht wurden. Der Jugendtreff „Obermoas“ bot eine Diskussionsrunde zwischen verschiedenen Generationen, begleitet von Würstchengrillen und gemütlichem Lagerfeuersitzen. Ganze 24 Stunden öffnete das Jux Lana und bot Skate Sessions, Schnuppertage im Parkour, gemeinsames Kochen bis hin zum fairen Frühstück am nächsten Morgen. Das „Jump“ in Eppan eroberte den Festplatz, um ein kollektives Kunstwerk zu gestalten. Das „Juze“ in Naturns sorgte für musikalische Unterhaltung mit einem Konzert. Der „5er-Treff“ in Moos in Passeier bot eine offene Trainingssession am neuen Calisthenics-Gerüst. Der bekannte Freerunner und Influencer Alex, vom TeamFlyingArt, inspirierte die Jugendlichen zu mehr Bewegung und Selbstausdruck in der Öffentlichkeit. Und das war nur eine kleine Auswahl an Aktionen, die stattfanden.

  • Gruppenfoto zu später Stunde im Jugendzentrum Jux Lana, es hatte 24 Stunden geöffnet. Foto: netz | Offene Jugendarbeit