Wirtschaft | Mobilität

Das Mammutprojekt

Während die Riggertalschleife gebaut wird, läuft die Planung des zweiten Zuggleises zwischen Meran und Bozen schleppend. Das gefährdet die Ziele des Mobilitätsplans.
Bahnstation Gargazon
Foto: STA
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Josef Fulterer Di., 19.03.2024 - 06:08

Muss es immer die kürzeste Reisezeit sein ...?
Die wenigsten Fahrgäste können die ein-gesparten Fahrzeiten, mit Zahnbhandlungs- oder Rechts-anwalts/verdreher Stunden verwerten.

Di., 19.03.2024 - 06:08 Permalink
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Reinhard Bauer Di., 19.03.2024 - 08:58

Ich durfte bei einigen Sitzungen für die Bezirksgemeinschaft teilnehmen und konnte so einen guten Einblick in das Projekt gewinnen. Der Ausbau der Bahnlinie Me-Bo ist das wohl wichtigste Projekt des Landes. Damit werden über 200.000 Einheimische miteinander verbunden und dazu kommt die touristische Nutzung. In 26 Minuten von Meran nach Bozen funktioniert nur mit der Begradigung. Einfach ein 2. Gleis dranbauen reicht eben nicht. Es werden künftig 8 Züge pro Stunde in beide Richtungen verkehren, mit 4 Schellzügen. Damit kommen wir endlich im 21. Jahrhundert an.

Letztlich kommt es nicht auf die eine Minute mehr oder weniger an, sondern insgesamt darum, dass der Zug die bessere Alternative zum Auto darstellt.

Di., 19.03.2024 - 08:58 Permalink
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Manfred Gasser Di., 19.03.2024 - 13:18

Antwort auf von Reinhard Bauer

Und wenn man ohne Begradigung 29-30-31 min braucht, werden 200000 Einheimische nicht miteinander verbunden? Ich bin ja kein Techniker, nur Bahnfahrer, aber ich frage mich, wieviele Züge dann ausfallen, "wegen Personalmangel", von den acht pro Stunde. Da könnte es doch nützlich sein, einige Millionen in Menschen zz investieren, denn ohne Menschen fährt die Bahn auch auf gerader Strecke keinen Meter.

Di., 19.03.2024 - 13:18 Permalink
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Andreas Thanei Di., 19.03.2024 - 15:40

Antwort auf von Manfred Gasser

Ohne Begradigung kommt man aber nie auf eine halbe Stunde Fahrzeit zwischen Bozen und Meran und man bleibt bei den aktuellen 40-45 Minuten, also eine Begradigung ist auf jeden Fall sinnvoll. Ich würde sogar sagen, die Begradigung ist sogar sinnvoller als das zweite Gleis. Also wenn man die Strecke nicht begradigt, dann kann man sich auch das zweite Gleis sparen.

Di., 19.03.2024 - 15:40 Permalink
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Salto User
Manfred Gasser Di., 19.03.2024 - 20:35

Antwort auf von Andreas Thanei

Die durchschnittliche Zeit zwischen den Haltestellen liegt im Moment bei 4 Minuten, die Fahrtzeit mit möglicher Höchstgeschwindigkeit wahrscheinlich weniger als 1 Minute, der Rest ist Bremsen, Ein-und Ausstieg und Beschleunigen. Wird sich durch Begradigungen daran etwas ändern, ausser dass sich die Gesamtstrecke um einige hundert Meter verkürzt, und sich die Strecke mit erlaubter Höchstgeschwindigkeit um einige hundert Meter verlängert. Dafür zig Millionen ausgeben, ist für mich einfach ein schlechter Deal, und diese paar eingesparten Minuten werden auch nicht bedeutend mehr Menschen auf die Schiene bringen, solange es für den Individualverkehr keine Einschränkungen geben wird. Und sollte es doch mal soweit kommen, was ich mir aber im Moment beim besten Willen nicht vorstellen kann, sind nicht 8-12 min mehr Fahrtzeit wichtig, sondern daß nicht mehr jeden Tag mehrere Züge einfach ausfallen.

Di., 19.03.2024 - 20:35 Permalink
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Heinrich Zanon Di., 19.03.2024 - 09:19

Recht viel Genaues über den angedachten Ausbau der Bahstrecke von Bozen nach Meran mit dem Ziel einer Streckenbegradigung und der Verlegung eines zweiten Gleisstranges hat man bisher nicht vernommen. Es sollte deshalb auch auf (eher lachhafte) Spekulationen mit Zeitvorgaben verzichtet werden.
Eine seriöse Aufrüstung der Bahnlinie Bozen-Meran würde sicherlich zu einer beträchtlichen Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene führen, vor allem wenn sie mit Einschränkungen des Individualverkehrs in Bozen kombiniert werden würde. Allerdings müsste der Ausbau der Bahnstrecke mit der nötigen Entschiedenheit und Eindeutigkeit durchgezogen werden, also die Verlegung eines zweiten Gleises auf der ganzen Strecke vom Bozner Hauptbahnhof bis zum Bahnhof Meran Stadt vorsehen. Abstriche von einem derartigen Programm, die dem Vernehmen nach eingeplant scheinen (beispielsweise mit der Reduktion auf ein einziges Gleis ab Meran/Untermais oder im Streckenverlauf ab dem Pferdeplatzareal bis zum Meraner Bahnhof), würden die Abwicklung des Bahnverkehrs auf der gesamten Strecke nach wie vor höchst störanfällig bleiben lassen und die zu erwartenden hohen Investitionen wohl nicht rechtfertigen.
Aber halten wir uns vor allem eines vor Augen: wer mehr und bessere Verkehrsstrukturen in die Welt setzt, wird mehr Verkehr ernten (so frei nach einer jahrzehntealten Warnung von Prof. Knoflacher). Vielleicht werden wir unser Wirtschaften und überhaupt unsere Lebensgestaltung erst umzustellen bereit sein, wenn es Stau allerorten und mit sämtlichen Verkehrsmitteln geben wird, wenn also Vieles ganz und gar nicht mehr gehen wird.

Di., 19.03.2024 - 09:19 Permalink
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Reinhard Bauer Di., 19.03.2024 - 12:04

Antwort auf von Heinrich Zanon

Bleiben Sie doch konstruktiv.
Die Projektierung schreitet voran und das ist die gute Nachricht. Ich hoffe ab jetzt auch auf eine höhere Sensibilität zum Thema, als es in den vergangenen 2 Jahren der Fall war. Dort nämlich stand die Politik alleine gegen die Ansprüche der Grundbesitzer*innen. Hut ab vor jenen die sich hier politisch auch keine Freunde machen, um das Projekt voranzutreiben - es geht nunmal nicht anders!

Das Projekt wird am schnellsten realisiert, wenn wir die Landwirtschaft mitnehmen und nicht gegen sie arbeiten. Der Rahmen wurde aus technischer Sicht ganz eindeutig benannt: 26 Minuten von Meran HBF nach Bozen HBF. Innerhalb dieses Rahmens können breite Kompromisse gemacht werden und das wurde z.T. bereits umgesetzt. Die 12 Meter Abstand der Bahntrasse zur Etsch waren und sind nicht einzuhalten, wie es die RFI wollte und das wurde der staatlichen Behörde ganz klar kommuniziert. Dies nur als ein Beispiel von vielen.

Ein 2. Gleis von Untermais bis Meran HBF ist schlichtweg unmöglich und utopisch. Wer das fordert, ist vermutlich gegen das gesamte Projekt, da es so nicht realisiert werden kann.
Wichtig ist aber dass Meran die 4 Bahnübergänge beseitigt. Dies ist für Meran alleine nicht zu stemmen und muss Gegenstand des Gesamtprojektes sein. Das hatten wir der RFI und der STA mehrfach mitgeteilt und wurde auch zur Kenntnis genommen.
Schönen Tag :-)

Di., 19.03.2024 - 12:04 Permalink
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Profil für Benutzer Andreas Thanei
Andreas Thanei Di., 19.03.2024 - 15:38

"Im Fall der Strecke von der Kurstadt in die Hauptstadt kommt hinzu, dass sich die Züge nur in Meran, Gargazon, Sigmundskron und Bozen kreuzen können, ohne einen Unfall zu verursachen."

So ein Schmarrn, die Züge können sich in jedem Bahnhof entlang der Strecke kreuzen, warum sollten die Züge, wenn sie sich beispielsweise in Terlan kreuzen einen Unfall verursachen? Das ergibt doch komplett keinen Sinn!

Di., 19.03.2024 - 15:38 Permalink
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simon tinkhauser Do., 21.03.2024 - 07:36

„Die Einbindung und der gegenseitige Informationsaustausch mit den Stakeholdern wird in den kommenden Monaten fortgesetzt und auch auf andere am Projekt interessierte Beteiligten, einschließlich Privatpersonen, ausgedehnt. Gleichzeitig planen wir weiter und gehen immer mehr ins Detail“
Als "stakeholder" (ein Hoch auf die Anglizismen) kann ich bestätigen, dass es ÜBERHAUPT KEINE INFOS, GESCHWEIGE DENN EINEN AUSTAUSCH GIBT.........diese Aussagen grenzen an einen Witz!!!

Do., 21.03.2024 - 07:36 Permalink