Politik | Landtagswahlen/SVP

Der HGV-Kandidat

Der Feldthurnser Gastwirt und HGV-Vizepräsident Helmut Tauber will bei den Landtagswahlen antreten. Verbandsintern braucht er dafür aber eine 70-Prozent-Mehrheit.
Tauber, Helmut
Foto: HGV
Die Entscheidung dürfte am 16. April fallen. An diesem Tag geht im Bozner Technologiepark NOI die Landesversammlung des Hotelier- und Gastwirteverbandes (HGV) über die Bühne.
Auf der Versammlung wird es voraussichtlich auch zur Kür eines offiziellen Verbandskandidaten für die Landtagswahlen 2018 kommen. Helmut Tauber, Vizepräsident des HGV, will im Herbst auf der SVP-Liste antreten.
Helmuth Tauber ist Besitzer und Chef des Familienbetriebs Hotel „Taubers Unterwirt“ in Feldthurns. Der 48jährige Touristiker sitzt in seiner Heimatgemeinde für die SVP im Gemeinderat und als Eisacktaler Vertreter auch im SVP-Wirtschaftsausschuss. Seine Welt ist aber vor allem der HGV.
Tauber war zehn Jahre lang Vorsitzender der HGV-Jugend (HGJ), Langzeit-Obmann der HGV-Ortsgruppe Felthurns, er ist seit 2013 Obmann des HGV-Bezirkes Eisacktal, sitzt damit im Landesausschuss und absolviert gerade seine zweite Amtszeit als HGV-Vizepräsident. Dazu ist der Hotelier im Tourismusverein Klausen und im Tourismusverband Eisacktal, sowie im LTS engagiert.
Jetzt will der Gastwirt den Sprung in die Landespolitik wagen. Innerhalb des HGV wird eine mögliche Landtagskandidatur des Vizepräsidenten durchaus begrüßt. Nicht nur HGV-Präsident Manfred Pinzger und der Vorstand stehen hinter ihm, sondern Helmut Tauber hat auch in der Verbandsbasis eine breite Anhängerschaft.
 

Warnende Stimmen

 
Es gibt innerhalb des HGV´s aber auch warnende Stimmen. „Wieviele HGV interne Kandidaten sind bei den vergangenen Landtagswahlen durchgekommen?“, gibt ein Mitglied des Landesausschusses salto.bz gegenüber zu Bedenken.
So war bei den Landtagswahlen 2003 Manfred Pinzger als HGV-Kandidat auf der SVP-Liste in Rennen gegangen. Der amtierende HGV-Präsident erhielt zwar 8.887 Vorzugstimmen, schaffte als erster Nichtgewählter den Einzug in den Landtag aber nicht. Pinzger wurde dafür entschädigt. Der Vinschger Hotelier saß von 2006 bis 2013 für die SVP im römischen Senat.
 
2013 ging mit Hansi Pichler, der HGV-Obmann des Bezirkes Meran-Vinschgau bei den Landtagswahlen ins Rennen. Pichler war gleichzeitig auch Präsident des Südtiroler Wirtschaftsringes. Trotz bester Voraussetzungen erhielt der Hotelier aus Schenna aber nur 6.545 Stimmen und verpasste damit ein Landtagsmandat klar.
Auch im Herbst 2018 wird es für einen HGV-Kandidaten alles andere als leicht werden. Die SVP-Wirtschaft ist bei den Landtageswahlen bereits sehr stark vertreten und es besteht die Gefahr, dass bei zu vielen Kandidaten die Stimmen allzusehr gestreut werden. „Es wird sicher kein Honigschlecken“, meinen die HGV internen Kritiker.
 

70 Prozent Zustimmung

 
Manfred Pinzger weiß das aus eigener Erfahrung. Der Politik erfahrene HGV-Präsident hat deshalb intern eine klare Vorgabe ausgegeben. Helmut Tauber darf sich und seine Kandidatur in den nächsten Wochen in allen Bezirken vorstellen. Am Ende aber müssen sich 70 Prozent der Delegierten für seine Landtagskandidatur aussprechen.
 
Nur wenn es wirklich eine breite Unterstützung gibt“, heißt es aus dem HGV, „macht eine Landtagskandidatur wirklich Sinn“.
Innerhalb des HGV traut man Tauber diese Mehrheit durchaus zu. Demnach wird sich in den nächsten Wochen entscheiden, ob es einen Landtageskandidaten Helmut Tauber im Oktober auf der SVP-Liste geben wird.