Umwelt | Verbrennungsanlage Bozen

Entscheidung vertagt

Ob ein Teil des Bozner Biomülls ins Trentino gebracht wird und Bozen dafür Müll aus Trient übernimmt, steht noch nicht fest. Caramaschi will jetzt mit Theiner verhandeln.
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Foto: atzwanger.net

Keine großen Neuigkeiten gibt es bei der Müllverbrennungsanlage in Bozen. Bürgermeister Renzo Caramaschi gab am Montag (19. September) bekannt, dass keine Entscheidung getroffen worden sei. Nun will Caramaschi die Verhandlungen mit Landesrat Richard Theiner aufnehmen. Das soll bereits entweder am heutigen Mittwoch oder am Freitag passieren. “Der Stadtrat wird mich beauftragen mit der Landesregierung zu verhandeln. Die Abläufe müssen noch klar definiert werden“, berichtet Caramaschi. Das sei besonders von Stadträtin Marialaura Lorenzini gefordert worden. Sie hatte nämlich ihr Veto eingelegt. Laut ihr seien besonders umwelt- und finanztechnische Fragen noch zu klären. Noch dazu gab der Bozner Bürgermeister bekannt, dass mit Trient noch nicht gesprochen wurde und er selbst dies auch nicht tun werde.“ Die Verhandlungen mit Trient seien Sache der Provinz“, so Caramaschi.

Ziel der ganzen Sache sei es, die Verbrennungsanlage zu 100 Prozent auszulasten. Das ist laut dem Dekret “Sblocca Italia“ vom Staat so vorgesehen. Würden die Vorgaben nicht erfüllt werden, droht das Risiko, dass der aktuelle Betreiber, Ecocenter, durch eine kommissarische Verwaltung ersetzt wird. Zurzeit verbrennt die Anlage 110.000 Tonnen Müll im Jahr. Wenn man aber das volle Potenzial ausschöpfen möchte, müsste man um die 130.000 Tonnen Müll verbrennen. Heißt also, dass noch Platz für ungefähr 15 bis 20 Tonnen Müll ist. Und genau dieser soll aus dem Trentino kommen, genauer gesagt nur der Müll der Stadt Trient selbst, wie Bürgermeister Caramaschi klarstellte. Im Gegenzug soll auch weiterhin ein Teil des Bozner Biomülls ins Trentino gehen.