Gesellschaft | Landwirtschaft

Sechs Weise als Vermittler

Von Spannungsfeldern und Missverständnissen zum Dialog: Diese Woche tagt der von Landesrat Schuler eingesetzte “Rat der Weisen” zur Landwirtschaft.
Bauernmarkt
Foto: Othmar Seehauser

Er sei schon “sehr gespannt”, verrät Arnold Schuler. Als Landwirtschaftslandesrat hat er im Juli vergangenes Jahr einen unabhängigen Expertenrat für agrarpolitische Fragen eingerichtet. Der soll nun einen so genannten “Gesellschaftsvertrag” ausarbeiten – und Bevölkerung und Landwirtschaft aneinander annähern.

Sechs Mitglieder aus dem In- und Ausland und verschiedenen Bereichen sind in Schulers “Rat der Weisen” vertreten: Thomas Bausch forscht an der Freien Universität Bozen zu den Auswirkungen von Treibern auf den Tourismus und das Destinationsmanagement mit Schwerpunkt Demographie und Klimawandel. Uni-Präsidentin Ulrike Tappeiner sitzt als EURAC-Forscherin, Matthias Gauly von der Uni Bozen als Landwirtschafts- und Tierwohlexperte im Expertenrat. Die weiteren Mitglieder sind Hiltrud Nieberg vom deutschen Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei in Braunschweig, Georg Friedrich Backhaus vom Julius-Kühn-Institut – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen mit mehreren Standorten in Deutschland – und der Agrarökonom Alois Heißenhuber von der Technischen Universität München.

Die sechs Fachleute stellen ihr Know-how ehrenamtlich zur Verfügung, sie erhalten kein Sitzungsentgelt und befassen sich mit den aktuellen und künftigen Entwicklungen der Landwirtschaft in Südtirol.
Von Donnerstag, 21., bis Freitag, 22. November, tagt der sechsköpfige Expertenrat unter dem Vorsitz von Landesrat Schuler nun am Karerpass, in der Forstschule Latemar. Der Auftrag: Nichts geringeres als neue Impulse für die Zukunft der Südtiroler Landwirtschaft geben.

“Im Mittelpunkt der diesjährigen Klausur steht das Thema Gesellschaftsvertrag. Während der zweitägigen Klausur sollen die Experten entsprechende Ideen und Konzepte ausarbeiten”, erklärt Schuler. “Ziel des Gesellschaftsvertrages ist es, das Spannungsfeld zwischen Notwendigkeiten der Landwirtschaft in der Produktion, der Ökologie und der Erwartungshaltung der Gesellschaft offen anzugehen, Missverständnisse auszuräumen und einen gemeinsamen Ansatz für eine zukunftsfähige Landwirtschaft zu finden. Mit dem Gesellschaftsvertrag soll ein Dialogprozess über eine zukunftsfähige Landwirtschaft angestoßen werden, der die Belange aller Betroffenen berücksichtigt.”

“Die Experten haben bereits zahlreiche positive Anregungen zur Weiterentwicklung einer nachhaltigen Landwirtschaft in Südtirol geliefert”, meint Schuler. Nun sei er “auf die Vorschläge und Ideen der Experten zum Thema Gesellschaftsvertrag schon sehr gespannt”.