Kunst | Salto Weekend

Tobias Tavella

Neues Werk auf Artstore: "Collum" des Künstlers Tobias Tavella. Interessiert? Kontaktieren Sie uns um das Kunstwerk zu erwerben!
Collum #1
Foto: Tobias Tavella

insalata mista studio im Gespräch mit dem Künstler Tobias Tavella

Artstore: Warum siehst du dich als Künstler und was möchtest du mit deinen Werken bewirken? 

Tobias Tavella: Ich sehe in der Kunst das Potenzial intersubjektive Realitäten zu hinterfragen und neue Möglichkeitsmodelle zu schaffen. Oft bestehen meine Werke aus einer Komposition verschiedener Objekte, dadurch verlieren sie oft ihren ursprünglichen Sinn, können aber im Werk eine neue Sinnhaftigkeit oder Funktion erlangen.
So hoffe ich entstehen bei der Erfahrung von Kunst neue Verbindungen im Denken und es kann vermieden werden sich in veralteten Denkweisen zu verlieren.

Der Mensch sollte meiner Meinung nach immer dynamisch und flexibel bleiben, nur so können aktuelle Probleme gelöst und die rasante technologische Entwicklung in eine sinnvolle Richtung gelenkt werden.

Diese Aussichten sind meine Motivation als Künstler zu arbeiten.

 

Wie würdest du den kreativen Prozess, der diesem Kunstwerk zugrunde liegt beschreiben? 
Beginnt alles mit einer Idee, die du im Kopf hast und die sich dann in Form einer Arbeit materialisiert oder entsteht der Inhalt beim Arbeiten?

Der Prozess, der einem Werk zu Grunde liegt ist von Arbeit zu Arbeit unterschiedlich: oft entsteht es zufällig, weil ich verschiedene Objekte aus meiner Materialsammlung kombiniere, oder ich folge einer bestimmten Idee bzw. Recherche.
Ich arbeite mit verschiedenen Medien und Materialien, dies entscheidet natürlich auch über die Herangehensweise der Produktion einer Arbeit.
Im Allgemeinen ist es nicht so einfach eine Herangehensweise von der Anderen zu trennen, denn es passiert nur zu oft, dass ich eine konkrete Idee habe, welche dann aber doch durch ein gefundenes Objekt eine ganz andere Richtung einschlägt.

Für mich steht das Experiment und die Fähigkeit, die Wahrnehmung für Neues offen zu halten an vorderster Stelle.

„There is no such thing as a failed experiment, only experiments with unexpected outcomes.“ - Buckminster Fuller

 

In deiner Materialsammlung hast du viele Objekte, die du miteinander kombinierst, Zweckentfremdest oder modifizierst bevor sie ihren Platz finden.
Das Werk, das du vorstellst, heisst "Collum" - wozu dient die Säule, ist sie ein tragendes Element, und wenn ja, was trägt sie? 

Das Wort „collum“ ist ein Substantiv aus dem medizinischen Bereich und bedeutet Hals/sich verjüngender Teil eines Organs.
Die Säule ist kein Sockel oder Podest, sondern sie ist als Hals Teil der Arbeit.

Dennoch steht die Betonsäule für das Metrische/Statische, während das Seil eher organische und flexible Eigenschaften besitzt.
Mir gefällt es kontrastreiche, teilweise gegensätzliche Sinnbilder in solchen ästhetischen Kompositionen in einen Dialog zu bringen.
Die Glaskugel hat einen stark mystischen Charakter, blickt man in sie hinein sieht man die Vergrößerung des Kletterseils, wie durch ein transzendentales Auge. Hier kommt es auf den Fokus des Betrachtenden an: liegt er auf dem optisch verzerrten, auf dem klaren, vergrößerten Bild, oder auf dem Übergang dazwischen?
Jede*r einzelne Betrachter*in hat, bei egal welchem Objekt das von ihm/ihr wahrgenommen wird, ganz eigene Assoziationen, An- und Einsichten. Somit können diese Kompositionen einen Dialog zwischen verinnerlichten bzw. erlernten und neuen Wahrnehmungsmustern eröffnen und fördern. Dies ist zumindest der Effekt, den ich mir bei meiner Kunst wünsche, auch wenn er subtil und unterschwellig ist.

Tobias Tavella

"Collum"
Material: Kletterseil, Betonsäule, Glaskugel 
Edition von 2 

950€ 

(exkl. Steuern und Transport)

 

Tobias Tavella 
ist am 8. Februar 1990 in Brixen, Italien, geboren. Derzeit wohnhaft in Bozen, Südtirol.
Ausbildung
2010-2015 Universität der Künste Berlin (UDK-Berlin)
Arbeit
2014-2017 Studio Olafur Eliasson (Holzwerkstatt)
Ausstellungen 
2017
 Venedig Biennale (Zusammenarbeit mit Dawn Kasper-Padiglione generale) IT
kuratiert von Christine Macel
2019 Hospitz “after the Burn” Neumarkt IT
kuratiert von Georg Giovanelli
2019 50x50x50 Fortezza/Franzenfeste (Freiräume) IT kuratiert von Hartwig Thaler 
2019 Trienala Ladina (Ladinisches Museum) IT
kuratiert von Günther Moschig 
2019 “aB” Ausstellung am Bauernhof Aiarei-Lüch da Paur IT
autokuratiert
2020 “Ohne euch geht gar nichts” Ausstellung in der Stadt-Galerie Bressanone IT
kuratiert von Karin Pernegger
2020 “Le Post è la lerch-The place is the space” Gallerie am Polylog AT
kuratiert von Günther Moschig 

tobiastavella.com