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„Unser Spirit liegt im Rock”

Die Band NïghtØut steht für Rock’n’Roll. Welche musikalischen Einflüsse die Mitglieder geprägt haben und warum der Pfarrer im Videoclip alleine vor dem Traualtar steht.
NïghtØut - NïghtØut (Official Video)
Foto: Video-Screenshot
NïghtØut - NïghtØut (Official Video)
NïghtØut: „NïghtØut” (Official Video). Foto: Video-Screenshot

 

Wir haben uns entschieden, richtig einen loszurocken.

salto.music: In eurer Pressemitteilung schreibt ihr „NïghtØut ist für uns ein Befreiungsschlag, wir wollen Rock‘n‘Roll wieder zum Leben erwecken“. Ist Rock‘n‘Roll in euren Augen heutzutage tot bzw. auf der Strecke geblieben?

Philipp Schwarz: Rock’n’Roll ist nicht tot, er ist nur untergetaucht. Das macht er ständig. Wenn er merkt, dass die Leute ihn nicht mehr wertschätzen, zieht er sich zurück. Doch schlägt er genau dann wieder zu, wenn die Menschheit droht, im Sumpfe der seichten Musiklandschaft zu ertrinken. Dann reicht er ihr die Hand und sagt mit feuriger Stimme: Ich bin hier.

Leonhardt Kinzel: Es beginnt alles in dir selbst. Wenn du das Gefühl hast, etwas bleibt auf der Strecke oder ist tot, dann gibt es nur die Möglichkeit, dass du es nicht in dir trägst. Mach dich frei, leb in den Tag oder verfolge ein Ziel mit aller Konzentration und Konsequenz. Aber lass dir auf keinen Fall von Leuten, die es nicht draufhaben, in deine Sache quatschen. Und dann siehst du ja nach einiger Zeit, wo es dir besser gefällt. Entweder da, wo dir das Bett gemacht wird und du eine Festanstellung für die nächsten 30 Jahre bekommst, oder in deinem Abenteuer, wo es sicher krassere Höhen, aber auch Tiefen geben wird. Wir sind auch noch nicht angekommen, aber wir haben uns entschieden, richtig einen loszurocken.

NïghtØut - NïghtØut (Official Video)
NïghtØut: „NïghtØut” (Official Video). Foto: Video-Screenshot

 

Es gibt in unseren Lebensläufen zu wenig Spontanität.

salto.music: Zu eurer gleichnamigen Debüt-Single „NïghtØut“ habt ihr auch einen Videoclip produziert. In der Story verzichten zwei Bräute spontan auf das Hl. Sakrament der Ehe vor dem Traualtar – zugunsten einer Rockparty. Was hat es damit auf sich?

Manuel Gruber: Die Ungezwungenheit und die Lust darauf, zusammen zu feiern steht über Zeremonien, die nach strengen Vorschriften und oftmals mit dem sprichwörtlichen „Stock im Arsch“ gefeiert werden (lacht). Wir wollen zeigen, dass egal in welcher Situation man steckt, jede/r sich immer dafür entscheiden kann, was einer/einem am liebsten ist. Es ist am Schluss entscheidend, gemeinsam zu sein, zu feiern und frei zu leben.

Leonhardt Kinzel: Sie verzichten genau darauf: „auf das heilige Sakrament der Ehe vor dem Traualtar...“ Sie verzichten nicht auf die Liebe, auf die Beziehung, auf alles Schöne was ihre Partnerinnenschaft mit sich bringt und auch nicht auf Gott. Sie behalten ihre Freiheit und dadurch das Wertvollste, was sie als Menschen haben und pfeifen auf Institutionen und Konventionen. Durch die szenische Darstellung in der Kirche wollen wir zum Ausdruck bringen, dass wir davon überzeugt sind, dass in jedem einzelnen Menschen der Wunsch schlummert, sein Leben auf den Kopf zu stellen und sich selbst außerhalb seines persönlichen Hamsterrades zu verwirklichen. Die Menschen sollen tanzen, lachen, fröhlich sein und die vermeintlich wichtigen Dinge nicht mehr den wahrhaft wichtigen überordnen. Und das nicht nur mal so als Freizeitbeschäftigung oder Wochenendmentalität, sondern tief empfunden.

Es geht uns um die grundsätzliche Haltung im Leben. Auf der Arbeit oder in der Bahn, im Supermarkt oder im Restaurant, in der Familie oder in der Schule; einfach mal das tun und sagen, was man wirklich denkt und fühlt. Und dadurch was riskieren. Zum Beispiel andere anzustecken und Liebe und Freude zu verbreiten. Mut haben, sich aufmachen und sich von Zwängen aller Art befreien. Und wenn es dann nur in Träumen passiert, das kann schon ein erster wichtiger Schritt sein.

Michael Stürz: Es gibt in unseren Lebensläufen zu wenig Spontanität. Viel zu viel ist geplant, und es wird einem andauernd erzählt, wie man sein eigenes Leben führen müsste. Leute machen dir Vorschriften und wissen alles so unglaublich viel besser. Wir wollen das nicht mehr hören und vorgejammert bekommen. Jeder Mensch ist frei und kann machen, worauf er Lust hat, denn dann ist man in der Lage, das Glück zu finden.

 

NïghtØut und ihr erster Videoclip zur gleichnamigen Debüt-Single.

 

Unser gemeinsamer Spirit liegt im Rock.

salto.music: Sind alle eure Bandmitglieder mit der Rockmusik „verheiratet“ oder gehen manche von euch auch Beziehungen mit anderen Musikrichtungen ein? Philipp Schwarz z.B. scheint solo auch sehr mit Pop zu liebäugeln. Bitte kläre unsere LeserInnen kurz über den musikalischen Background aller Bandmitglieder auf.

Manuel Gruber: Musik ist ein weites Feld und in diesem gibt es Vieles zu entdecken was fasziniert. Unser gemeinsamer Spirit liegt im Rock. Den wollen wir machen und alle dazu einladen. Dadurch, dass jeder seine Erfahrungen auch in anderen Musikstilen gemacht hat, können wir uns bereichern und in unserer Musik ein großes Spektrum an Genres einbauen.

Philipp Schwarz: Schw4rz liebäugelt nicht mit Popmusik, er verkörpert sie, aber auch den Rock. Er kennt kein Schubladendenken und ist dort zu Hause, wo gute Mucke gespielt wird. Schw4rz lebt in einer offenen Beziehung mit dem Sound.

Michael Stürz: Es ist eigentlich lustig, dass wir in sehr unterschiedlichen Musikrichtungen partizipieren und uns dann alle beim Rock getroffen haben. Wir lassen uns genau deshalb nicht einschränken. In unsere Rockmusik fließen viele andere Musikstile mit ein und das wird in Zukunft bestimmt noch zu hören sein.

Leonhardt Kinzel: Wer noch mehr darüber wissen will, was wir im Einzelnen gemacht haben, kann Instagram durchscrollen. Da hat er/sie auf einen Blick alles was er/sie wissen will und wahrscheinlich auch das, was ihn/sie eh nie interessiert hat (lacht). Diese rückwärtsgewandten Vorstellungsrunden sind doch für alle Beteiligten langweilig.

NïghtØut - NïghtØut (Official Video)
NïghtØut: „NïghtØut” (Official Video). Foto: Video-Screenshot

 

salto.music: Euer Debüt-Album erscheint am 03. September 2021 im Rahmen eines Release-Konzertes in St. Martin in Passeier. Wird euer Mentor und Aufnahmeleiter Herbert Pixner dort auch anwesend sein? Welchen Titel wird das Album tragen?

Michael Stürz: Wie unser Album heißt und alles Weitere was es an Infos gibt sowie coolen anderen Content findet ihr auf Instagram, Facebook, YouTube und Internetseite. Wenn es da noch nicht steht: dranbleiben. Wir teilen alles mit Euch! (lacht) Ob unser Produzent Herbert Pixner, Toningenieur Max Mühlbacher oder Post-Produzent Wolfgang Spannberger beim Release-Konzert dabei sind, werden sie uns noch verraten. Wir würden Ihnen auf jeden Fall die Unterkunft in St.Martin spendieren! (lacht)

Leonhardt Kinzel: Wenn Herbert Pixner uns die Ehre erweist und die beiden Kollegen mitnimmt, würde uns das sehr stolz machen! Dieses Konzert wird etwas Besonderes. Wir freuen uns auf Euch.

NïghtØut - NïghtØut (Official Video)
NïghtØut: „NïghtØut” (Official Video). Foto:Video-Screenshot

 

Info: https://nightout.band