In das ganzjährige Programm, welches der Art Work Space des Trentino am Ende des ersten Lockdowns mit XL aufgelegt hat, wurde ein neues Videoformat aufgenommen, das Bildung und Performance-Art in 7 Online-Mini-Lektionen vereint, die auf dem YouTube-Kanal der Centrale Fies – einem unabhängigen Residenz- und Produktionszentrum für zeitgenössische performative Künste, das sich im Inneren eines Wasserkraftwerks vom Beginn des 20. Jahrhunderts befindet – gratis abrufbar sind. 

Kein Festival, sondern eine kollektive Übung im Denken, Handeln und für das Hier und Jetzt.

Perform! besteht aus einer Reihe an Video-Lektionen in den Sprachen Italienisch/Deutsch, die Kindern Wissen zur Performance Art vermitteln und ihnen diese näher bringen sollen. Zum ersten Mal kommt das Projekt ganz einfach nach Hause zu den Kindern. 

Sieben Mini-Lektionen zu sieben Künstler*innen, die Geschichte der Performance Art geschrieben haben: von Trisha Brown bis zu Gilbert & George, die von zwei 10-jährigen Schüler*innen, Grete und Josef Sommadossi Loner, neu interpretiert werden. Die Lektionen, die vom Künstler Hannes Egger mit der Kulturmediatorin Valeria Marchi präsentiert und erarbeitet wurden, haben einen theoretischen und einen praktischen Teil, bei dem man mit Freunden und der Familie in einem performativem Reenactment-Spiel experimentieren kann. 

Und genau aus einem Gesellschaftsspiel, einem Reenactment Game zur Performance, welches Hannes Egger mit dem Kurator Denis Isaia erdacht hat, wurde Perform! geboren. Auch hier wurde jede/r Spieler*in dazu aufgefordert eine Performance nachzustellen, die er/sie vorher aus einem Kartenstapel bestehend aus etwa vierzig historischen Performances gezogen hatte. 

Als Nachtrag zu diesen Lernvideos zur zeitgenössischen Kunst, fügt Denis Isaia einige Worte an, indem er die geschichtliche Epoche und die Künstler*innen der sieben Teile erklärt und für die Eltern und Lehrer*innen einen punktuellen Kontext zeichnet. Das Projekt konzentriert sich auf neue Lernhilfsmittel einer bei Kindern wenig bekannten Kunstform, die jedoch für die zeitgenössische Kunst, so wie wir sie kennen und in den Museen sehen, von grundlegender Bedeutung ist: die Performance. 

Seit Jahren führt die Centrale Fies für die ansässigen Schulen eine jeweils neue Version von Enfant Terrible durch. Hierbei handelt es sich um ein Projekt, das den theoretischen Unterricht zur Performance Art, die Geschichte geschrieben hat, in die Schulen des Gebiets bringt.