Chronik | Bombenjahre | Ep 13

Der Schriftsteller

Er war einer der untypischsten Attentäter: Heinrich Klier, Bergsteiger, Autor und Kopf des Anschlages von Waidbruck, erinnert sich an den Beginn des Nordtiroler BAS.
BAS; Klier
Foto: Stubaier Gletscherbahnen
  • Heinrich (Heinz) Klier war einer der wichtigsten Protagonisten der Nordtiroler Gruppe des Befreiungsausschusses Südtirol. Der 1926 in Zirl geborene Klier arbeitet in den 1950er Jahren als Schriftsteller, Autor von Berg- und Wanderführern und Gestalter von Radiosendungen im ORF. Über diese Tätigkeit und vor allem als begeisterter Kletterer und Bergsteiger lernte er nicht nur Südtirol kennen, sondern auch die Gruppe um den Bozner BAS-Mann Martin Koch. Schon bald war Klier einer der Nordtiroler, die sich aktiv an der illegalen Untergrundbewegung beteiligten. So war er der Kopf des Anschlages auf das Reiterstandbild in Waidbruck Ende Jänner 1961. Als Wolfgang Pfaundler aus gesundheitlichen Gründen die Leitung der Innsbrucker BAS-Gruppe niederlegen musste, übernahm Klier diese Rolle. Bald nach Feuernacht musste er  – weil von österreichischen Polizei gesucht – nach Deutschland fliehen, wo er jahrelang getrennt von seiner Familie lebte.  
    Heinrich Klier wurde später zu einem der wichtigsten und erfolgreichsten Tourismusunternehmer Nordtirols. Mit seiner Wintersport Tirol AG erschloss er skitechnisch nicht nur den Stubaier Gletscher, sondern er plante und baute auch mehr als halbes Tiroler Skigebiete. Klier stirbt am 6. Oktober 2022 in Innsbruck.